Collection

Tafelgemälde: Votivbild des Eberhart von Kirchberg

Artist
Locality
Schwaben
Date
Ende 15. Jh.
Material
Nadelholz, Malerei
Dimensions
H. 61,7 cm, B. 129 cm; Mit Originalrahmen: H. 69,8 cm, B. 136 cm
Location
Bayerisches Nationalmuseum (not on display)
Inventory Number
MA 2845
Relation
Acquisition
Ankauf 1860, Aus der Sammlung Josef Martin von Reider

In der Mitte steht Christus als Schmerzensmann auf einer runden Sockelplatte, rechts von ihm Maria, ihren Mantel schützend ausbreitend über die knienden Gestalten des Grafen Eberhart von Kirchberg und seiner fünf Söhne, die jeweils unterhalb durch Inschriften bezeichnet sind: "philipps gräff zu kirchberg/georgio graff zu kir/Ludovics gräff zu kir/Sigismunds gräff zu kir/Joannes gräff zu kirchberg". Vor dem Vater das große Wappen der Kirchberg mit Helmzier, vor den Söhnen jeweils ein kleines Wappenschild. Links von Christus Johannes Evangelist, dem Schmerzensmann die Gemahlin des Stifters empfehlend, dahinter ihre vier Töchter: "Chunigunda freylin zu kirchberg/walburga fryl zu kirch/helena frel zu kirch/Agnes frelin zu kirchberg", hinter der letzten der Zusatz "obiit". Vor der Mutter das Wappen der Werthain mit Helmzier, vor den Töchtern je ein Wappenschild der Kirchberg. Rechts und links schwebt je ein Engel mit Spruchband herab, darauf links die Inschrift: "Eberhart gräf zu kirchberg", rechts "kunigund gräfin zu kirchberg geborene
von werthain ducerandi viones rwt". Aus der Hand Eberharts rahmt ein Spruchband den Schmerzensmann: "ofilidei misere nostri", parallel ein Spruchband aus der Hand Kunigundes: "fili iei nasere nostri" (sic!). Über den Köpfen der beiden Eltern je ein weiteres Wappenschild. Das Gemälde stammt aus der Sammlung Reider. Die Familie Kirchberg, zu deren Ahnen in der zweiten Hälfte des 13. Jh. der Lyriker Konrad von Kirchberg zählt (22 Lieder von ihm sind in der großen Heidelberger Liederhandschrift überliefert; siehe Neue Deutsche Biographie, Bd. 11, Berlin 1977, S. 637), hatte ihren Stammsitz südlich von Ulm am linken Illerufer, im heutigen Oberkirchberg (si. Hans Christ/Hans Klaiber, Die Kunst- und Altertums-Denkmale in Württemberg. Inventar Bd. 4,2, Donaukreis: Oberamt Laupheim, Stuttgart/Berlin 1924, S. 175). Sie gehörte zu den größten Lehnsherren in dieser Gegend. Der Grabstein des Eberhart von Kirchberg (gest. 1470) und seiner Gemahlin Kunigunde findet sich in der ehemaligen Klosterkirche in Ulm-Wiblingen, die auf eine Stiftung der Familie zurückgeht (s. Wilhelm Vöge,
auf eine Stiftung der Familie zurückgeht. (s. Wilhelm Vöge, Der Meister des Grafen von Kirchberg, in: Festschrift Wilhelm Pinder, Leipzig 1938, Abb.2). Der letzte Graf Philipp, der älteste Sohn Eberharts, verkaufte das Schloß an Herzog Georg von Baiern. 1504 übernahm es Kaiser Maximilian, der es 1507 an Jakob Fugger veräußerte.ehe

BV002943573
Zum Objekt: Mus.-Kat. Karl Voll, Heinz Braune, Hans Buchheit, Katalog der Gemälde des Bayerischen Nationalmuseums (Kataloge des Bayerischen Nationalmuseums; Bd. 8), München 1908, Kat.-Nr. 979

BV006328544
Zum Objekt: Wappen in Bayern. Ausstellung des Bayerischen Hauptstaatsarchivs München in Verbindung mit der Bayerischen Staatsbibliothek aus Anlaß des 12. Internationalen Kongresses für genealogische und heraldische Wissenschaften (Ausstellungskataloge der staatlichen Archive Bayerns Bd. 8), Neustadt a. d. Aisch 1974, S. 75 f., Kat.-Nr. 99

BV041539451
Zur Provenienz: Matthias Weniger, Die Kunstschätze des Martin Joseph von Reider: Rekonstruktion, Eigenart, Bedeutung. Ein Arbeitsbericht zum 150. Todestag des Sammlers (Berichte des Historischen Vereins Bamberg Bd. 148), Historischer Verein Bamberg für die Pflege der Geschichte des ehemaligen Fürstbistums e. V. (Hrsg.), Bamberg 2012, S. 195-264

Collection

Sammlung Reider

Taxonomy

Gemälde

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