Collection

Seidengewebe mit bizarrem Muster

Artist
Locality
Italien, Venedig (?)
Date
um 1715/18
Material
Seide, Lahn um Seidenseele (silbern, golden), Frisé (silbern, golden), gewebt
Dimensions
Gewebe (auf dem Rahmen): H. 72,5 cm, B. 33,0 cm; Gewebe (Gesamtgröße, Angabe Inventarblatt Stoffmuster, 1930-1955): H. 74,0 cm, B. 36,1 cm; Musterrapport: H. 56,5 cm, B. 26,5 cm, Rapportfolge parallel (fortlaufend, vermutlich 2x) dessin à deux chemins suivis; Webbreite (rekonstruiert, bei den üblichen 2 Rapportwiederholungen): B. (mit Webkante, ca.) 54,0 cm, B. (ohne Webkante, ca.) 53,0 cm
Location
Bayerisches Nationalmuseum (not on display)
Inventory Number
T 738
Relation
Acquisition
Zugang vor 1883, Aus der Herzog-Max-Burg München

Seidengewebe mit bizarrem Muster. Auf damastartigem, ehemals violettem Grund (heute hellbraun) ist das Muster fast flächendeckend sehr komplex in goldenen und silbernen Metallfäden (Frisé und Lahn um Seidenseele) gestaltet. Es setzt sich aus unterschiedlichen Komponenten zusammen: Die großflächigen Motive, wie die breiten, in sich gemusterten C-Bögen und bizarres Blatt- und Blütenwerk, sind fast ausschließlich in goldenem Lahn um Seidenseele gearbeitet. Die Flächen dazwischen werden von kleinen Bögen bzw. kurzen Ranken gefüllt, die aus eingerolltem, akanthusförmigem Blattwerk bestehen oder aus kleinen, stilisierten Blüten, alles ehemals in goldenem Frisé. Über dem Ganzen liegen vereinzelt blaue und lachsfarbene Blümchen mit grünen, filigranen Blättchen und Stängeln. Die meisten Blumen sind bestimmbar: lachsfarbene Tulpen, eine blaue Jungfer im Grünen und eine blaue Akelei./Drinkler, Dagmar, 2005.12.07
Neben den Blumen zeigt das Gewebe zwei einzelne Früchte, die im selben Material wie das flächendeckende Muster gearbeitet sind. Infolge der Höhe des Musterrapports von etwa sechzig Zentimetern treten diese zwei einzelnen Früchte optisch kaum in Erscheinung. Beide Früchte sind aufgesprungen, die nach rechts oben gerichtete Frucht ist eine Kakaoschote, die nach links oben gerichtete ein Stechapfel (identifizierbar anhand des Blattes, die Frucht des Nordischen Stechapfels ist stachellos)./Drinkler 2006/Drinkler, Dagmar, 2005.12.07

BV013347627
Zum Vergleich: Hans Christoph Ackermann, Bizarre Seiden (Seidengewebe des 18. Jahrhunderts ; 1) (Abegg-Stiftung: Die Textilsammlung der Abegg-Stiftung ; 2), Riggisberg 2000, S. 287 f., Abb. 287, Kat.-Nr. 156

Collection

Mustersammlung Gewebe

Taxonomy

Gewebe

More Objects