Collection

Diese Spätform eines Geldsacks vereinigt die Merkmale eines Beutels und die einer Gürteltasche. Der Sack ist als großer Zugbeutel aus braunem Rauleder hergestellt und mit feinem, grünlichem Rauleder gefüttert. Aus letzterem besteht auch der eingearbeitete zweite Zugbeutel. Die Vorderseite der Tasche setzt sich aus sechs Teilen mit vier angeschnittenen, kleinen Zugbeuteln zusammen, die Rückseite besteht aus einem großen Zugbeutel, in den ein weiterer eingearbeitet ist. Zusätzlich ist im unteren Bereich ein Eingriffsfach aufgenäht. An der Rückseite der Geldtasche setzt eine Gürtellasche an, deren vorderes, konkav gewölbtes Ende sich verbreitert und vorn angeknöpft werden kann. Die reiche grüne Seidenstickerei in Flach-, Stiel- und Knötchenstich zeigt an der Taschenrückseite ein symmetrisches Motiv aus Blumenranken, an der Gürtellasche neben Rankenmotiven auch das Regensburger Stadtwappen aus zwei schräg gekreuzten Schlüsseln, den Doppeladler als Zeichen für die Freie Reichsstadt, dazu die Initiale »M« zwischen der Jahreszahl »1604«. Die Zierknöpfe der Tasche sind aus grünen Seidenfäden geflochten und mit Fransen garniert. Auch die ledernen Zugbänder enden in großen grünen Seidenquasten./AK BNM, Taschen, 2013/Reichenstetter, Anja, 2015.02.18