Collection

Weißer Schuh mit grünen Bändern

Artist
Locality
Date
um 1810 bis 1820
Material
Seide, Leder
Dimensions
H. 25,5 cm, L. 27,5 cm, B. 8,0 cm
Location
Bayerisches Nationalmuseum (not on display)
Inventory Number
T 5861
Relation
Inv. No. T 5860 - T 5861 (Schuhe)
Acquisition

Wadenhoher Bindeschuh aus feinem Glacéleder, mit crèmefarbener Seide bedeckt (Köper). Fußteil von der Ferse bis zu den Ballen tief, bis auf einen schmalen Randsteg ausgeschnitten. Die geschlossene Zehenkappe mäßig spitz. An der Kappe ist ein über den Rist und das Schienbein führender, nach oben sich verjüngender Lederstreifen angeschnitten; er korrespondiert mit dem gleichartigen, am Fersenteil angeschnittenen Wadenstreifen. Beide verbindet oben ein zweigeteilter, auf der Rückseite des Beins zu schließender Querriegel. Im Inneren der langen Lederstreifen befindet sich Halteschlaufen aus Leinen, durch welche die über Kreuz geführte Schnürung mittels grüner Seidenbänder geführt wird. Gleichartige Seidenbänder bilden die Randeinfassung an sämtlichen Kanten und bedecken die Zehenkappe. Braune, feine Ledersohle mit vier Sternpunzen in der Mitte. Die Schuhe sind stark beschädigt. Was die eigentliche Funktion dieses fein ausgeführten und bezüglich seines modischen Charakters ausgesprochen klassizistisch wirkenden Schuhs war, muß offen bleiben. In der überkreuzten Schnürung ist die antikische Anleihe bei der römischen Sandalia zu spüren, welche übrigens auch den für den Herrscherornat des frühen 19. Jahrhunderts richtungsweisenden Krönungsschuh Napoleons kennzeichnet. Eine formale Verwandtschaft zu diesem offenbart allerdings auch der Schuh, den Ludwig I. zum Königsornat auf dem ganzfigurigen Bildnis von Josef Stieler trägt. (AK BNM. Schuhe. 1991)

BV004672191
Zum Objekt: Ausst.-Kat. Bayerisches Nationalmuseum, München, 12. Dezember 1991 bis 30. April 1992: Schuhe. Vom späten Mittelalter bis zur Gegenwart, Saskia Durian-Ress (Hrsg.), München 1991, Abb. S. 111, Kat.-Nr. 133

Taxonomy

Schuh

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