Collection
Jagdtasche
- Artist
- –
- Locality
- –
- Date
- zwischen 1682 und 1692 (?)
- Material
- Leder, Seide, Stickerei, Metall, Stickerei, Bügel, Ring, Nieten, Glas, Perlen, Karton, Einlage
- Dimensions
- H. (gesamt) 36 cm, H. (Beutel) 25.5 cm, B. 20 cm, T. 4 cm
- Location
- Bayerisches Nationalmuseum (not on display)
- Inventory Number
- L T 6712
- Relation
- –
- Acquisition
- Unbefristete Leihannahme 1907
Die vollflächige Stickerei auf der Taschenvorderseite ist sehr aufwendig ausgeführt. Gold- und Silberfäden wurden in Anlege- und Sprengtechnik verarbeitet, dazu finden sich vereinzelt kleine, aufgenähte Kantillen. Gelbe Ondéseidenfäden wurden ebenfalls in Anlegetechnik aufgebracht. Das symmetrische Muster besteht aus einem Stern im Lorbeerkranz als zentra- lem Motiv unter einer Fürstenkrone und ist begleitet von zwei Löwen. Hierin ist vermutlich das Wappen des Fürsten Georg Friedrich von Waldeck-Eisenberg (1620-1692) zu erkennen, der 1682 in den Reichsfürstenstand erhoben wurde. Darüber breitet sich ein zarter Baldachin aus. Im unteren Bereich sind zwei Vögel in stilisiertem, sich einrollendem Rankenwerk dargestellt. Auch um den Taschenrand läuft eine Blattranke. Die Augen der Tiere bestehen aus schwarzen Glasperlen, in die Vögel sind hellblaue Seidenfäden eingewunden. Die birnenförmige Tasche besitzt zwei aus hellem Leder gefertigte, separate Taschenbeutel, deren Innenseiten im oberen Bereich zusammengenäht und an einem Innenbügel befestigt sind. An der Außenseite sind die Taschenbeutel mit kleinen Nieten an einem bogenförmigen, schlichten Bügel mit Druckverschluss befestigt. Der Bügel besitzt an seiner Rückseite zwei eckige Ösen, durch die jeweils eine bestickte Lederschlaufe mit Wellenmuster geführt ist. Die Schlaufen sind oben in einem mit Schnurmuster ornamentierten Metallring zusammengefasst, der eine Einkerbung aufweist, an der wohl ursprünglich ein Befestigungshaken saß. An der Taschenrückseite ist eine große Eingriffstasche aufgenäht, seitlich unterhalb des Bügels sind mit Pflanzenmotiven bestickte, rautenförmige Lederläppchen angefügt, die vermutlich ursprünglich über den Taschenscharnieren als Schutz angebracht waren. An der Rückseite des vorderen Taschenbeutels sind zwei kleine Haken angenäht, an die wohl etwas angehängt werden konnte. Auf der Taschenrückseite sind verschiedene Papieretiketten mit Nummern aufgeklebt. Die Tasche stammt aus der Jagdwaffensammlung der Grafen zu Toerring-Jettenbach in Schloss Seefeld./AK BNM, Taschen, 2013/Reichenstetter, Anja, 2015.02.18
BV040953644
Zum Objekt: Ausst.-Kat. Bayerisches Nationalmuseum, München, 11. April 2013 - 25. August 2013: Taschen. Eine europäische Kulturgeschichte 1500-1930, Bd. 1-2, Renate Eikelmann (Hrsg.), München 2013, S. 68, Kat.-Nr. 16
Taxonomy
Tasche