Collection

Pokal

Artist
Monogrammist IR
Locality
Augsburg
Date
1624-1628
Material
Silber, vergoldet (teilweise), getrieben, gegossen, ziseliert, punziert
Dimensions
H. 16,6 cm, Dm. 7,1 cm, G. 136,8 g
Location
Restitution
Inventory Number
L 39/51
Relation
Acquisition
Ankauf (nach Zwangsablieferung von Silber: zusammen mit BNM Inv.-Nr. 39/89) 1939, 1939 Ankauf durch das Bayerische Nationalmuseum vom Städtischen Leihamt München. 1961 Abgabe vom Bayerischen Nationalmuseum an die Finanzmittelstelle München des Landes Bayern (als Vertretung des Landes Bayern in Rückerstattungssachen) zur Restitution an anspruchsberechtigte Personen. 1969 Rückgabe an das Bayerische Nationalmuseum durch die Bezirksfinanzdirektion München, da keine anspruchsberechtigte(n) Person(en) ermittelt bzw. keine Ansprüche geltend gemacht werden konnte(n). 1969 nicht neu inventarisiert: 39/51., Memorial: Leo Heinrich Marx (*Bettingen 05.06.1896) war von April 1933 bis November 1935 im Konzentrationslager Dachau und von Juni 1938 bis April 1939 im Konzentrationslager Oranienburg-Sachsenhausen inhaftiert; im Juni 1939 konnte er von Bremen aus auf dem Lloyddampfer »Gneisenau« nach Shanghai emigrieren; nach Remigration im Dezember 1948 verstarb er am 05.07.1972 in Saarbrücken. Seine Ehefrau Dina Marx, geb. Strauß (*Binswangen 03.02.1900), wurde zusammen mit ihren beiden Söhnen Gert Marx (*Augsburg 21.05.1932) und Joel Marx (*München 30.01.1939) am 20.11.1941 nach Kaunas deportiert und dort am 25.11.1941 im Fort IX ermordet; Friedrich Strauß (*Binswangen 25.06.1890), der Bruder von Dina Marx, wurde am 02.04.1942 von Augsburg aus in die »Judensiedlung Milbertshofen« und von dort aus am 04.04.1942 in das Konzentrationslager Piaski deportiert, wo er zu unbekanntem Zeitpunkt ermordet wurde; Amalie Else Leyems, geb. Marx (*Bettingen 29.12.1892), die Schwester von Leo Marx, und ihr Ehemann Wilhelm Leyems konnten nach England emigrieren. [in: "Biographisches Gedenkbuch der Münchner Juden 1933-1945"; Online-Gedenkbuch der Erinnerungswerkstatt Augsburg: https://gedenkbuch.erinnerungswerkstatt-augsburg.de/; Edgar Schwer, Schicksalswege ? Lebenswege Schmelzer jüdischer Familien, in: Schmelzer Heimathefte 26/2014, Mainz 2014, S. 149?165.]./A.G., 2019

Der auf profiliertem Standring aufruhende / aufsetzende Fuß, dessen Wölbung mit Zungendekor versehen ist, zieht sich zum Schaft hin konisch ein. Der / Dessen Nodus besitzt die Gestalt einer gestreckten Vase / Balustervase. Die in Form eines Spitzkelches gehaltene Kuppa, die am unprofilierten Lippenrand leicht ausschwingt, zeigt im unteren Abschnitt Pfeifendekor / Zungendekor mit alternierend konvexen und konkaven Foremn / senkrechte Pfeifen / Zungen, die alternierend konvex und konkav gebildet sind. Die darüber befindliche / die obere Zone ist dagegen in Schlangenhautart punziert / geschwitzt geschlagen, während die Lippenrandzone glatt belassen ist. Inneres vergoldet./Seelig, Dr. Lorenz, 1996.04.00

BV037661220
Zum Beschauzeichen: Helmut Seling, Stephanie Singer, Die Augsburger Gold- und Silberschmiede: 1529-1868. Meister, Marken, Werke, Zentralinstitut für Kunstgeschichte (Hrsg.), München 2007, Kat.-Nr. 0330

BV000960154
Zum Beschauzeichen: Helmut Seling, Die Kunst der Augsburger Goldschmiede 1529-1868. Meister, Marken, Werke. Band III: Meister, Marken, Beschauzeichen, München 1980, Kat.-Nr. 44 89

BV037661220
Zum Meisterzeichen: Helmut Seling, Stephanie Singer, Die Augsburger Gold- und Silberschmiede: 1529-1868. Meister, Marken, Werke, Zentralinstitut für Kunstgeschichte (Hrsg.), München 2007, Kat.-Nr. 1484c)

BV045201732
Zum Objekt: Lorenz Seelig, Die Zwangsablieferung von Silbergegenständen aus jüdischem Besitz in München 1939 - 1940, in: Kulturgutverluste, Provenienzforschung, Restitution : Sammlungsgut mit belasteter Herkunft in Museen, Bibliotheken und Archiven (MuseumsBausteine, Bd. 10), Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern (Hrsg.), München 2007, S. 125-141, S. 125-141

BV045495109
Zur Provenienz: Ausst.-Kat. Silber für das Reich. Silberobjekte aus jüdischem Eigentum im Bayerischen Nationalmuseum, Frank Matthias Kammel (Hrsg.), Passau 2019, S. 89 (mit Abb.)

BV046344498
Zur Provenienz: Forschungsverbund Provenienzforschung Bayern, Tätigkeitsbericht 2018, Alfred Grimm (Hrsg.), München 2019, S. 82, Abb. S. 82, S. 108-116

BV047371500
Zur Provenienz: Forschungsverbund Provenienzforschung Bayern, Tätigkeitsbericht 2019, Johannes Gramlich, Stephan Kellner (Hrsg.), Passau 2020, S. 72, S. 74-78

BV043964318
Zur Provenienz: Forschungsverbund Provenienzforschung Bayern, Tätigkeitsbericht 2020, Johannes Gramlich, Antonella Schuster (Hrsg.), Passau 2021, S. 79-81

Finding

Auf der Oberseite des Standrings und auf dem Lippenrand: Meisterzeichen (verschlagen) 'IR (ligiert) in Queroval', für Monogrammist IR, die Meisterzeichen "IR" können nicht eindeutig zugeschrieben werden, in Betracht kommen Johannes Raminger (Meister um 1641, gest. 1675) und Jakob Roth (Meister um 1654, gest. 1698); Beschauzeichen (undeutlich) 'Pyr', für Augsburg. Auf der Unterseite des Standrings und auf dem Lippenrand: Tremolierstich. Auf der Unterseite des Standrings: handschriftlich mit roter Farbe "39/51" (Inv.-Nr. des Bayerischen Nationalmuseums)./A.G., 2018

Research

NS-verfolgungsbedingt entzogenes Kulturgut
1939 von Dina Marx, geb. Strauß (1900 Binswangen - 1941 Kaunas), als Zwangsablieferung von Edelmetall (Silber) gemäß der "Dritten Anordnung auf Grund der Verordnung über die Anmeldung des Vermögens von Juden" vom 21.02.1939 - zusammen mit BNM Inv.-Nr. 39/89 - an das Städtische Leihamt München: A[nkaufs]V[erzeichnis] 1067. 1939 Ankauf durch das Bayerische Nationalmuseum vom Städtischen Leihamt München (Silberverwertungsstelle: AV 1067) für RM 15,00.- (Silber: 160,0 g). Vorprovenienz unbekannt./A.G., 2018

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