Collection

Schale

Artist
Johann Viktor Schordler
Locality
Kaliningrad, Königsberg (zur Entstehungszeit)
Date
1744
Material
Silber, getrieben, ziseliert, punziert
Dimensions
H. 3,4 cm, B. 23,3 cm, T. 13,3 cm, G. 104,6 g
Location
Bayerisches Nationalmuseum (not on display)
Inventory Number
39/134
Relation
Acquisition
Ankauf (nach Zwangsablieferung von Silber) 1939, 1939 Ankauf durch das Bayerische Nationalmuseum vom Städtischen Leihamt München. 1961 Abgabe vom Bayerischen Nationalmuseum an die Finanzmittelstelle München des Landes Bayern (als Vertretung des Landes Bayern in Rückerstattungssachen) zur Restitution an anspruchsberechtigte Personen. 1969 Rückgabe an das Bayerische Nationalmuseum durch die Bezirksfinanzdirektion München, da keine anspruchsberechtigte(n) Person(en) ermittelt bzw. keine Ansprüche geltend gemacht werden konnte(n). 1969 nicht neu inventarisiert: 39/134., Memorial: Friedrich (Fritz) Schnell (*Augsburg 09.09.1872) wurde am 23.07.1942 in das Konzentrationslager Theresienstadt deportiert und dort am 01.02.1943 ermordet. Seine Ehefrau Emmy, geb. Gerstle (*Ulm 06.02.1860), verstarb (mit unbekannter Todesursache) am 05.03.1935 in München; sein älterer Bruder Emil Schnell (*Ulm 26.07.1859) beging am 11.01.1944 wegen drohender Deportation in Oberstdorf Suizid; sein jüngerer Bruder Hermann Schnell (*Ulm 28.12.1860) und dessen Ehefrau Rosa, geb. Gunz (*Augsburg 06.07.1875), wurden am 23.07.1942 in das Konzentrationslager Theresienstadt deportiert, wo Hermann Schnell am 17.12.1942 und Rosa Schnell am 23.10.1942 ermordet wurden. [in: "Biographisches Gedenkbuch der Münchner Juden 1933-1945"]./A.G., 2019

Die rechteckige Schale, die sich zum Rand hin stark erweitert, zeigt in kräftigem Relief Laub- und Bandelwerkdekor, in Verbindung mit symmetrisch angeordneten Muscheln und Früchten.

BV000155608
Zum Beschauzeichen: Wolfgang Scheffler, Goldschmiede Ostpreussens. Daten, Werke, Zeichen, Berlin 1983, Kat.-Nr. 59

BV000155608
Zum Jahresbuchstaben: Wolfgang Scheffler, Goldschmiede Ostpreussens. Daten, Werke, Zeichen, Berlin 1983, Kat.-Nr. 115

BV000155608
Zum Meisterzeichen: Wolfgang Scheffler, Goldschmiede Ostpreussens. Daten, Werke, Zeichen, Berlin 1983, Kat.-Nr. 236

BV045201732
Zum Objekt: Lorenz Seelig, Die Zwangsablieferung von Silbergegenständen aus jüdischem Besitz in München 1939 - 1940, in: Kulturgutverluste, Provenienzforschung, Restitution : Sammlungsgut mit belasteter Herkunft in Museen, Bibliotheken und Archiven (MuseumsBausteine, Bd. 10), Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern (Hrsg.), München 2007, S. 125-141, S. 125-141

BV045495109
Zur Provenienz: Ausst.-Kat. Silber für das Reich. Silberobjekte aus jüdischem Eigentum im Bayerischen Nationalmuseum, Frank Matthias Kammel (Hrsg.), Passau 2019, S. 102 (mit Abb.)

BV046344498
Zur Provenienz: Forschungsverbund Provenienzforschung Bayern, Tätigkeitsbericht 2018, Alfred Grimm (Hrsg.), München 2019, S. 108-116

Finding

Auf der Außenseite des Randes einer Längsseite: Meisterzeichen 'VIS in ungleichmäßigem Queroval', für Johann Viktor Schordler (Meister 1720, gest. 1753); gravierter Jahresbuchstabe "H" in Quadrat (mit abgerundeten Ecken), für das Jahr 1744; Beschauzeichen 'Kreuz unter Krone', für Königsberg; Beschauzeichen für 13lötiges Silber, ca. 1720-1745. Auf der Unterseite des Bodens: handschriftlich mit roter Farbe "39/134" (Inv.-Nr. des Bayerischen Nationalmuseums)./A.G., 2018

Research

NS-verfolgungsbedingt entzogenes Kulturgut
1939 von Fritz (Friedrich) Schnell (1872 Augsburg - 1943 Theresienstadt) als Zwangsablieferung von Edelmetall (Silber) gemäß der "Dritten Anordnung auf Grund der Verordnung über die Anmeldung des Vermögens von Juden" vom 21.02.1939 an das Städtische Leihamt München: A[nkaufs]V[erzeichnis] 377. 1939 Ankauf durch das Bayerische Nationalmuseum vom Städtischen Leihamt München (Silberverwertungsstelle: AV 377) für RM 35,00.- (Silber: 105,0 g). Vorprovenienz unbekannt./A.G., 2018

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