Collection
Koppchen
- Artist
- Paulus I Attinger
- Locality
- Augsburg
- Date
- 1698-1699
- Material
- Silber, vergoldet (teilweise) (?), getrieben, graviert
- Dimensions
- H. 4,1 cm, Dm. 7,3 cm, G. 54,3 g
- Location
- Bayerisches Nationalmuseum (not on display)
- Inventory Number
- 39/163
- Relation
- –
- Acquisition
- Ankauf (nach Zwangsablieferung von Silber) 1939, 1939 Ankauf durch das Bayerische Nationalmuseum vom Städtischen Leihamt München. 1961 Abgabe vom Bayerischen Nationalmuseum an die Finanzmittelstelle München des Landes Bayern (als Vertretung des Landes Bayern in Rückerstattungssachen) zur Restitution an anspruchsberechtigte Personen. 1969 Rückgabe an das Bayerische Nationalmuseum durch die Bezirksfinanzdirektion München, da keine anspruchsberechtigte(n) Person(en) ermittelt bzw. keine Ansprüche geltend gemacht werden konnte(n). 1969 nicht neu inventarisiert: 39/163., Memorial: Adolf Ackermann (*Aidhausen 24.08.1875) wurde am 16.07.1942 zusammen mit seiner Ehefrau Mina Ackermann, geb. Sundheimer (*Regensburg 20.01.1881), in das Konzentrationslager Theresienstadt deportiert, wo er am 10.09.1942 ermordet wurde; Mina Ackermann wurde von Theresienstadt aus am 18.05.1944 in das Konzentrationslager Auschwitz deportiert und dort zu unbekanntem Zeitpunkt ermordet. Ihre Tochter Lotte Weigl (*München 04.11.1914), ihr Bruder Siegfried Sundheimer (*Regensburg 30.01.180) und ihr Schwiegersohn Dr. med. Erwin Weigl (*München 27.08.1908) wurden am 20.11.1941 nach Kaunas deportiert und dort am 25.11.1941 im Fort IX ermordet. Erwin Weigls Eltern, Richard Weigl (*Brünn 22.09.1872) und Paula Hedwig Weigl, geb. Strauss (Neuburg a.d. Donau 17.03.1882), wurden am 16.07.1942 in das Konzentrationslager Theresienstadt deportiert, wo Richard Weigl am 08.10.1942 ermordet wurde; Paula Weigl wurde von Theresienstadt aus am 18.12.1943 in das Konzentrationslager Auschwitz deportiert und dort wohl unmittelbar nach der Selektion an der Rampe ermordet; Rosa Fleischmann, geb. Ackermann (*Aidhausen 12.06.1873), die Schwester von Adolf Ackermann, konnte im Juli 1939 nach den USA (Chicago) emigrieren, dessen Bruder Rudolf Ackermann (*Aidhausen 28.12.1881) im Dezember 1937 nach Luxemburg, später nach Brasilien (São Paulo). [in: "Biographisches Gedenkbuch der Münchner Juden 1933-1945"]./A.G., 2019
BV037661220
Zum Beschauzeichen: Helmut Seling, Stephanie Singer, Die Augsburger Gold- und Silberschmiede: 1529-1868. Meister, Marken, Werke, Zentralinstitut für Kunstgeschichte (Hrsg.), München 2007, Kat.-Nr. BZ1140
BV000960154
Zum Beschauzeichen: Helmut Seling, Die Kunst der Augsburger Goldschmiede 1529-1868. Meister, Marken, Werke. Band III: Meister, Marken, Beschauzeichen, München 1980, Kat.-Nr. 142
BV037661220
Zum Meisterzeichen: Helmut Seling, Stephanie Singer, Die Augsburger Gold- und Silberschmiede: 1529-1868. Meister, Marken, Werke, Zentralinstitut für Kunstgeschichte (Hrsg.), München 2007, Kat.-Nr. 1920
BV000960154
Zum Meisterzeichen: Helmut Seling, Die Kunst der Augsburger Goldschmiede 1529-1868. Meister, Marken, Werke. Band III: Meister, Marken, Beschauzeichen, München 1980, Kat.-Nr. 1920
BV045201732
Zum Objekt: Lorenz Seelig, Die Zwangsablieferung von Silbergegenständen aus jüdischem Besitz in München 1939 - 1940, in: Kulturgutverluste, Provenienzforschung, Restitution : Sammlungsgut mit belasteter Herkunft in Museen, Bibliotheken und Archiven (MuseumsBausteine, Bd. 10), Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern (Hrsg.), München 2007, S. 125-141, S. 125-141
BV045495109
Zur Provenienz: Ausst.-Kat. Silber für das Reich. Silberobjekte aus jüdischem Eigentum im Bayerischen Nationalmuseum, Frank Matthias Kammel (Hrsg.), Passau 2019, S. 69 (mit Abb.)
BV046344498
Zur Provenienz: Forschungsverbund Provenienzforschung Bayern, Tätigkeitsbericht 2018, Alfred Grimm (Hrsg.), München 2019, S. 108-116
Finding
Auf der Unterseite des Bodens: Meisterzeichen 'Rost (?) in Schild', für Paulus I Attinger (Meister 1698, gest. 1743); Beschauzeichen 'Pyr', für Augsburg, 1695-1699; graviertes Monogramm "JP"; Tremolierstich. Auf der Außenseite der Wandung unterhalb des oberen Randes: handschriftlich mit weißer Farbe "39/163" (Inv.-Nr. des Bayerischen Nationalmuseums)./A.G., 2018
Research
NS-verfolgungsbedingt entzogenes Kulturgut
1939 von Mina Ackermann, geb. Sundheimer (1881 Regensburg - ? Auschwitz), und ihrem Ehemann Adolf Ackermann (1875 Aidhausen - 1942 Theresienstadt) als Zwangsablieferung von Edelmetall (Silber) gemäß der "Dritten Anordnung auf Grund der Verordnung über die Anmeldung des Vermögens von Juden" vom 21.02.1939 an das Städtische Leihamt München: A[nkaufs]V[erzeichnis] 1527 = Nr. 1193 der Ankaufsstelle des Städtischen Leihamts München ("Verkauf von Kunst- und Seltenheitswerten aus jüd[ischen] Silberbeständen an das Bay[erische] Nationalmuseum, München", vom 25.01.1940; BNM-Dok. 200). 1939 Ankauf durch das Bayerische Nationalmuseum vom Städtischen Leihamt München (Silberverwertungsstelle: AV 1527/Nr. 1193) für RM 11,00.- (Silber: 55,0 g). Vorprovenienz unbekannt. /A.G., 2018