Collection

Kerzenleuchter

Artist
Johann Friedrich Negges
Locality
Augsburg
Date
1804-1805
Material
Silber, getrieben, punziert
Dimensions
H. 18,2 cm, B. 8,4 cm, T. 8,4 cm, G. 210,4 g
Location
Bayerisches Nationalmuseum (not on display)
Inventory Number
39/218
Relation
Acquisition
Ankauf (nach Zwangsablieferung von Silber: zusammen mit BNM Inv.-Nrn. 39/219, 64/41) 1939, 1939 Ankauf durch das Bayerische Nationalmuseum vom Städtischen Leihamt München. 1961 Abgabe vom Bayerischen Nationalmuseum an die Finanzmittelstelle München des Landes Bayern (als Vertretung des Landes Bayern in Rückerstattungssachen) zur Restitution an anspruchsberechtigte Personen. 1969 Rückgabe an das Bayerische Nationalmuseum durch die Bezirksfinanzdirektion München, da keine anspruchsberechtigte(n) Person(en) ermittelt bzw. keine Ansprüche geltend gemacht werden konnte(n). 1969 nicht neu inventarisiert: 39/218., Memorial: Ludwig Rosenfelder (*München 01.08.1897) konnte im Juli 1937 nach Italien (Mailand) emigrieren und wurde am 26.06.1944 aus dem Polizei- und Durchgangslager Fossoli-Carpi in das Konzentrationslager Auschwitz deportiert, wo er für tot erklärt wurde. Seine Mutter Hannchen Rosenfelder, geb. Löwenthal, und sein Bruder Heinrich Rosenfelder (*München 20.07.1893) konnten im Juli 1937 nach Italien (Mailand) emigrieren; Heinrich Rosenfelder wurde am 26.06.1944 aus dem Polizei- und Durchgangslager Fossoli-Carpi in das Konzentrationslager Auschwitz deportiert und dort am 08.05.1945 ermordet.. [in: "Biographisches Gedenkbuch der Münchner Juden 1933-1945"]./A.G., 2019

Auf der quadratischen Standplatte setzt die mehrfach gestufte Rundbasis / Basis des kannelierten Säulenschafts auf, der sich stark nach oben hin verjüngt. Über dem Schaft erhebt sich eine schlanke Vase mit facettiertem / polygonalem Körper, welche die flache Tropfschale trägt./Seelig, Dr. Lorenz, 1996.04.00

BV037661220
Zum Beschauzeichen: Helmut Seling, Stephanie Singer, Die Augsburger Gold- und Silberschmiede: 1529-1868. Meister, Marken, Werke, Zentralinstitut für Kunstgeschichte (Hrsg.), München 2007, Kat.-Nr. 2880

BV000960154
Zum Beschauzeichen: Helmut Seling, Die Kunst der Augsburger Goldschmiede 1529-1868. Meister, Marken, Werke. Band III: Meister, Marken, Beschauzeichen, München 1980, Kat.-Nr. 288

BV037661220
Zum Beschauzeichen: Helmut Seling, Stephanie Singer, Die Augsburger Gold- und Silberschmiede: 1529-1868. Meister, Marken, Werke, Zentralinstitut für Kunstgeschichte (Hrsg.), München 2007, Kat.-Nr. BZ2880

BV037661220
Zum Meisterzeichen: Helmut Seling, Stephanie Singer, Die Augsburger Gold- und Silberschmiede: 1529-1868. Meister, Marken, Werke, Zentralinstitut für Kunstgeschichte (Hrsg.), München 2007, Kat.-Nr. 2659

BV045201732
Zum Objekt: Lorenz Seelig, Die Zwangsablieferung von Silbergegenständen aus jüdischem Besitz in München 1939 - 1940, in: Kulturgutverluste, Provenienzforschung, Restitution : Sammlungsgut mit belasteter Herkunft in Museen, Bibliotheken und Archiven (MuseumsBausteine, Bd. 10), Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern (Hrsg.), München 2007, S. 125-141, S. 125-141

BV045495109
Zur Provenienz: Ausst.-Kat. Silber für das Reich. Silberobjekte aus jüdischem Eigentum im Bayerischen Nationalmuseum, Frank Matthias Kammel (Hrsg.), Passau 2019, S. 101 (mit Abb.)

BV046344498
Zur Provenienz: Forschungsverbund Provenienzforschung Bayern, Tätigkeitsbericht 2018, Alfred Grimm (Hrsg.), München 2019, S. 108-116, Abb. S. 116

Finding

Auf der Außenseite des Randes der Sockelplatte: Meisterzeichen 'IFN in Querrechteck', für Johann Friedrich Negges (Meister 1802, gest. 1846); Beschauzeichen 'Pyr über P in Hochoval', für Augsburg, 1804-1805, das dazugehörige Gegenstück BNM Inv.-Nr. 39/219, das wahrscheinlich zum selben Zeitpunkt dem Beschaumeister vorgelegt wurde, wurde mit einer anderen Punze 'Pyr über P in Hochoval' geschaut. Auf der Unterseite der Sockelplatte: handschriftlich mit roter Farbe "39/218" (Inv.-Nr. des Bayerischen Nationalmuseums)./A.G., 2018

Research

NS-verfolgungsbedingt entzogenes Kulturgut
1939 von Ludwig Rosenfelder (geb. am 01.08.1897 in München) als Zwangsablieferung von Edelmetall (Silber) gemäß der "Dritten Anordnung auf Grund der Verordnung über die Anmeldung des Vermögens von Juden" vom 21.02.1939 - zusammen mit BNM Inv.-Nrn. 39/219, 64/41 - an das Städtische Leihamt München: A[nkaufs]V[erzeichnis] 519 = Nr. 1522 der Ankaufsstelle des Städtischen Leihamts München ("Verkauf von Kunst- und Seltenheitswerten an das Bay[erische] Nationalmuseum München, aus dem Bestand von j[üdischen] Silber-Gegenständen", vom 23.05.1940; BNM-Dok. 200). 1939 Ankauf durch das Bayerische Nationalmuseum vom Städtischen Leihamt München (Silberverwertungsstelle: AV 519/Nr. 1522) für RM 21,00.- (Silber: 210,0 g). Vorprovenienz unbekannt./A.G., 2018

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