Collection

Becher

Artist
Johann Jeremias Busch
Locality
Augsburg
Date
zwischen 1743 und 1745
Material
Silber, getrieben, vergoldet (teilweise)
Dimensions
H. 12,2 cm, Dm. 8,8 cm, G. 158,8 g
Location
Bayerisches Nationalmuseum (not on display)
Inventory Number
40/9
Relation
Acquisition
Ankauf (nach Zwangsablieferung von Silber) 1940, 1940 Ankauf durch das Bayerische Nationalmuseum vom Städtischen Leihamt München. 1961 Abgabe vom Bayerischen Nationalmuseum an die Finanzmittelstelle München des Landes Bayern (als Vertretung des Landes Bayern in Rückerstattungssachen) zur Restitution an anspruchsberechtigte Personen. 1969 Rückgabe an das Bayerische Nationalmuseum durch die Bezirksfinanzdirektion München, da keine anspruchsberechtigte(n) Person(en) ermittelt bzw. keine Ansprüche geltend gemacht werden konnte(n). 1969 nicht neu inventarisiert: 40/9., Memorial: Emma Löffler, geb. Gerstle (*Ichenhausen 23.10.1860), verstarb (mit unbekannter Todesursache) am 20.01.1942 in München. Ihre Tochter Mina Jacoby, geb. Löffler (*München 01.06.1880), ihr Sohn Alfred (Zwangsname: Denny) Löffler (*München 04.03.1882), dessen Ehefrau Ilse Jetti (Zwangsname: Tana) Löffler, geb. Homburger (*München 15.09.1912), und deren Mutter Bella Homburger, geb. Herzog (*Augsburg 20.04.1884), wurden am 20.11.1941 nach Kaunas deportiert und dort am 25.11.1941 im Fort IX ermordet; ihr Bruder Hermann Gerstle (*Ichenhausen 26.02.1862), ihre Schwester Peppi Marx, geb. Gerstle (*Ichenhausen 23.12.1863), und ihre Schwägerin Selma Gerstle, geb. Löwenthal (*Archshofen 20.01.1874), wurden am 17.06.1942 in das Konzentrationslager Theresienstadt deportiert, wo Hermann Gerstle am 17.08.1943, Peppi Marx am 28.01.1943 und Selma Gerstle am 06.02.1943 ermordet wurden; ihr Schwiegersohn Dr. jur. Hugo Jacoby (*Marienburg 08.09.1869) verstarb (mit unbekannter Todesursache) am 30.06.1936 in München; Liesel Betty Homburger (*Ulm 04.02.1910), die Schwester von Ilse Jetti Löffler, konnte im August 1939 nach England (London) emigrieren. [in: "Biographisches Gedenkbuch der Münchner Juden 1933-1945"]./A.G., 2019

Der Becher auf hohem profiliertem Fuß weitet sich konisch zum profilierten Lippenrand hin. Das Innere des völlig schmucklosen Bechers zeigt Reste von Vergoldung.

BV037661220
Zum Beschauzeichen: Helmut Seling, Stephanie Singer, Die Augsburger Gold- und Silberschmiede: 1529-1868. Meister, Marken, Werke, Zentralinstitut für Kunstgeschichte (Hrsg.), München 2007, Kat.-Nr. BZ1920

BV000960154
Zum Beschauzeichen: Helmut Seling, Die Kunst der Augsburger Goldschmiede 1529-1868. Meister, Marken, Werke. Band III: Meister, Marken, Beschauzeichen, München 1980, Kat.-Nr. 220

BV037661220
Zum Meisterzeichen: Helmut Seling, Stephanie Singer, Die Augsburger Gold- und Silberschmiede: 1529-1868. Meister, Marken, Werke, Zentralinstitut für Kunstgeschichte (Hrsg.), München 2007, Kat.-Nr. 2257e)

BV000960154
Zum Meisterzeichen: Helmut Seling, Die Kunst der Augsburger Goldschmiede 1529-1868. Meister, Marken, Werke. Band III: Meister, Marken, Beschauzeichen, München 1980, Kat.-Nr. 2257

BV045201732
Zum Objekt: Lorenz Seelig, Die Zwangsablieferung von Silbergegenständen aus jüdischem Besitz in München 1939 - 1940, in: Kulturgutverluste, Provenienzforschung, Restitution : Sammlungsgut mit belasteter Herkunft in Museen, Bibliotheken und Archiven (MuseumsBausteine, Bd. 10), Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern (Hrsg.), München 2007, S. 125-141, S. 125-141

BV045495109
Zur Provenienz: Ausst.-Kat. Silber für das Reich. Silberobjekte aus jüdischem Eigentum im Bayerischen Nationalmuseum, Frank Matthias Kammel (Hrsg.), Passau 2019, S. 87 (mit Abb.)

BV046344498
Zur Provenienz: Forschungsverbund Provenienzforschung Bayern, Tätigkeitsbericht 2018, Alfred Grimm (Hrsg.), München 2019, S. 108-116

Finding

Auf der Unterseite des Bodens: Meisterzeichen 'IIB in Dreipass', für Johann Jeremias Busch (Meister 1734, gest. 1739; Werkstattfortsetzung bis 1745); Beschauzeichen 'Pyr und F in Schild', für Augsburg, 1743-1745; Tremolierstich; handschriftlich mit weißer Farbe "40/9" (Inv.-Nr. des Bayerischen Nationalmuseums)./A.G., 2018

Research

NS-verfolgungsbedingt entzogenes Kulturgut
1939 von Emma Löffler, geb. Gerstle (1860 Ichenhausen - 1942 München), als Zwangsablieferung von Edelmetall (Silber) gemäß der "Dritten Anordnung auf Grund der Verordnung über die Anmeldung des Vermögens von Juden" vom 21.02.1939 an das Städtische Leihamt München: A[nkaufs]V[erzeichnis] 1817 = Nr. 1598 der Ankaufsstelle des Städtischen Leihamts München ("Verkauf von Kunst- und Seltenheitswerten an das Bay[erische] Nationalmuseum München, aus dem Bestand von j[üdischen] Silber-Gegenständen", vom 23.05.1940; BNM-Dok. 200). 1940 Ankauf durch das Bayerische Nationalmuseum vom Städtischen Leihamt München (Silberverwertungsstelle: AV 1817/Nr. 1598) für RM 32,00.- (Silber: 160,0 g). Vorprovenienz unbekannt./A.G., 2018

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