Collection

Salzschälchen

Artist
Philipp Friedrich Bruglocher
Locality
Augsburg
Date
1804-1805 (?)
Material
Silber, vergoldet (Inneres), getrieben, gegossen
Dimensions
H. 7,0 cm, B. 13,2 cm, T. 4,7 cm, G. 60,2 g
Location
Bayerisches Nationalmuseum (not on display)
Inventory Number
40/53
Relation
Acquisition
Ankauf (nach Zwangsablieferung von Silber: zusammen mit BNM Inv.-Nrn. 40/31, 40/45) 1940, 1940 Ankauf durch das Bayerische Nationalmuseum vom Städtischen Leihamt München. 1961 Abgabe vom Bayerischen Nationalmuseum an die Finanzmittelstelle München des Landes Bayern (als Vertretung des Landes Bayern in Rückerstattungssachen) zur Restitution an anspruchsberechtigte Personen. 1969 Rückgabe an das Bayerische Nationalmuseum durch die Bezirksfinanzdirektion München, da keine anspruchsberechtigte(n) Person(en) ermittelt bzw. keine Ansprüche geltend gemacht werden konnte(n). 1969 nicht neu inventarisiert: 40/53., Memorial: Jennie Günzburger (*Augsburg 13.08.1882) konnte im August 1941 über Portugal von Lissabon aus auf der MS Mouzinho nach den USA (New York) emigrieren. Ihre Tante Frieda Günzburger, geb. Heilbronner (*Fellheim 13.01.1860), deren Tochter Rosa Schulmann, geb. Günzburger (*Memmingen 24.04.1879), und ihr Schwiegersohn Jakob Schulmann (*Cronheim 16.01.1863) wurden am 03.07.1942 nach Theresienstadt deportiert, wo Frieda Günzburger am 30.08.1942 und Rosa Schulmann am 13.07.1944 ermordet wurden; Pauline Freundlich, geb. Günzburger (*Fellheim 06.05.1873), die Schwester von Frieda Günzburger, und deren Ehemann Heinrich Freundlich (*Weisendorf 27.06.1863) wurden am 23.06.1942 in das Konzentrationslager Theresienstadt deportiert, wo Pauline Freundlich am 16.10.1942 und Heinrich Freundlich am 14.03.1943 ermordet wurden; deren Sohn Leo Freundlich (*München 22.01.1902) und seine Ehefrau Hilde Freundlich, verw. Klebe, geb. Zunz (*Dettelbach 05.08.1889), wurden am 20.11.1941 nach Kaunas deportiert und dort am 25.11.1941 im Fort IX ermordet; Jakob Schulmann überlebte die Shoah./A.G., 2019

Auf dem spitzovalen abgetreppten Fuß, der sich über dem Stehrand einzieht, erhebt sich die gelängte Schale von ebenfalls spitzovaler Grundform; der Lippenrand wird durch ein Rillenprofil betont. Seitlich wird die Schale von flachen Bandhenkeln eingefasst.

BV037661220
Zum Beschauzeichen: Helmut Seling, Stephanie Singer, Die Augsburger Gold- und Silberschmiede: 1529-1868. Meister, Marken, Werke, Zentralinstitut für Kunstgeschichte (Hrsg.), München 2007, Kat.-Nr. BZ2870

BV000960154
Zum Beschauzeichen: Helmut Seling, Die Kunst der Augsburger Goldschmiede 1529-1868. Meister, Marken, Werke. Band III: Meister, Marken, Beschauzeichen, München 1980, Kat.-Nr. 288

BV037661220
Zum Meisterzeichen: Helmut Seling, Stephanie Singer, Die Augsburger Gold- und Silberschmiede: 1529-1868. Meister, Marken, Werke, Zentralinstitut für Kunstgeschichte (Hrsg.), München 2007, Kat.-Nr. 2531

BV000960154
Zum Meisterzeichen: Helmut Seling, Die Kunst der Augsburger Goldschmiede 1529-1868. Meister, Marken, Werke. Band III: Meister, Marken, Beschauzeichen, München 1980, Kat.-Nr. 2531

BV001280818
Zur Form: Ausst.-Kat. Bayerisches Nationalmuseum (im Haus der Kunst), München, 3. Dezember 1988 - 26. Februar 1989: Kunst des Biedermeier 1815-1835. Bayerisches Nationalmuseum (Hrsg.), München 1988, S. 263 f., Kat.-Nr. 330 331

BV045201732
Zum Objekt: Lorenz Seelig, Die Zwangsablieferung von Silbergegenständen aus jüdischem Besitz in München 1939 - 1940, in: Kulturgutverluste, Provenienzforschung, Restitution : Sammlungsgut mit belasteter Herkunft in Museen, Bibliotheken und Archiven (MuseumsBausteine, Bd. 10), Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern (Hrsg.), München 2007, S. 125-141, S. 125-141

BV045495109
Zur Provenienz: Ausst.-Kat. Silber für das Reich. Silberobjekte aus jüdischem Eigentum im Bayerischen Nationalmuseum, Frank Matthias Kammel (Hrsg.), Passau 2019, S. 79-80 (mit Abb.)

BV046344498
Zur Provenienz: Forschungsverbund Provenienzforschung Bayern, Tätigkeitsbericht 2018, Alfred Grimm (Hrsg.), München 2019, S. 108-116, Abb. S. 116

Finding

Auf der Unterseite des Standrings: Meisterzeichen 'PFB und Stern in Vierpass (vertikal gestreckt)', für Philipp Friedrich Bruglocher (Meister 1771, gest. 1826), bei der Punze muss es sich wohl um eine Variante der bisher bekannten Meisterzeichen Bruglochers handeln; Beschauzeichen 'Pyr über P in Hochoval', für Augsburg, 1804-1805; handschriftlich mit roter Farbe "40/53" (Inv.-Nr. des Bayerischen Nationalmuseums). Auf der Innenseite der Schale: Reste eines aufgeklebten querrechteckigen Papierzettels mit dreifacher blauer Umrahmung, darauf handschriftlich mit blauer Farbe "[1853]" = Nummer der Ankaufsstelle des Städtischen Leihamts München ("Verkauf von Kunst- und Seltenheitswerten an das Bay[erische] Nationalmuseum München, aus dem Bestand von j[üdischen] Silber-Gegenständen", vom 23.05.1940; BNM-Dok. 200: vgl. BNM Inv.-Nrn. 39/196, 39/202, 39/210, 39/212-213, 39/219, 40/12, 40/16, 40/19, 40/20, 40/24, 40/58, 40/65, 40/77-78, 40/81, 40/88, 64/37)./A.G., 2018

Research

NS-verfolgungsbedingt entzogenes Kulturgut
1939 von Jennie Günzburger (geb. am 13.08.1882 in Augsburg) als Zwangsablieferung von Edelmetall (Silber) gemäß der "Dritten Anordnung auf Grund der Verordnung über die Anmeldung des Vermögens von Juden" vom 21.02.1939 - zusammen mit BNM Inv.-Nrn. 40/45, 40/53 - an das Städtische Leihamt München: A[nkaufs]V[erzeichnis] 2020 = Nr. 1851 der Ankaufsstelle des Städtischen Leihamts München ("Verkauf von Kunst- und Seltenheitswerten an das Bay[erische] Nationalmuseum München, aus dem Bestand von j[üdischen] Silber-Gegenständen", vom 23.05.1940; BNM-Dok. 200). 1940 Ankauf durch das Bayerische Nationalmuseum vom Städtischen Leihamt München (Silberverwertungsstelle: AV 2020/Nr. 1851) für RM 12,00.- (Silber: 60,0 g). Vorprovenienz unbekannt./A.G., 2018

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