Collection

Schiffchenförmiges Salzgefäß

Artist
Johann Alois Seethaler
Locality
Augsburg
Date
1809-1810
Material
Silber, vergoldet (innen), getrieben, gegossen, geprägt, punziert
Dimensions
H. 9,3 cm, B. 12,6 cm, T. 6,4 cm, G. 158,1 g
Location
Bayerisches Nationalmuseum (not on display)
Inventory Number
40/88
Relation
Acquisition
Ankauf (nach Zwangsablieferung von Silber: zusammen mit BNM Inv.-Nrn. 40/77-78, 40/81, 40/91) 1940, 1940 Ankauf durch das Bayerische Nationalmuseum vom Städtischen Leihamt München. 1961 Abgabe vom Bayerischen Nationalmuseum an die Finanzmittelstelle München des Landes Bayern (als Vertretung des Landes Bayern in Rückerstattungssachen) zur Restitution an anspruchsberechtigte Personen. 1969 Rückgabe an das Bayerische Nationalmuseum durch die Bezirksfinanzdirektion München, da keine anspruchsberechtigte(n) Person(en) ermittelt bzw. keine Ansprüche geltend gemacht werden konnte(n). 1969 nicht neu inventarisiert: 40/88., Memorial: Betty Selz, verw. Weinmann, geb. Kohnstamm (*München 08.06.1879), konnte im August 1939 nach England (London) emigrieren. Ihre Tochter Luise Weinmann (*München 17.01.1902) konnte im März 1935 nach Palästina emigrieren; ihre Tochter Hilde Weinmann (*München 23.10.1907) war 1939 in Breslau wohnhaft; ihre Schwester Ida Blumenstein, geb. Kohnstamm (*München 24.06.1881), und deren Ehemann Dr. Karl Blumenstein konnten im August 1939 nach England (London) emigrieren./A.G., 2019

Der glatte Fuß über mandorlaförmigem [spitzovalem] Grundriss, mit senkrecht geriefeltem Stehrand, zieht sich zum Gefäßkörper hin stark ein. Der am oberen Rand mit einem geprägten Palmettenband / Palmettenfries gezierte Korpus, der die Mandorlaform [spitzovale Form] aufnimmt, ist zu den äußeren Ecken hin stark hochgezogen. Dort findet sich als Bekrönung / als bekrönendes Griffstück jeweils ein aus einem Akanthusblatt hervorwachsender Adlerkopf. - Die Adlerköpfe sind gegossen, die oberen Palmettenfriese mit der Profilwalze hergestellt, wie sich u.a. auch an der Nahtstelle ablesen lässt./Seelig, Dr. Lorenz, 1996.04.00

BV000960154
Zum Beschauzeichen: Helmut Seling, Die Kunst der Augsburger Goldschmiede 1529-1868. Meister, Marken, Werke. Band III: Meister, Marken, Beschauzeichen, München 1980, Kat.-Nr. 296

BV000960154
Zum Meisterzeichen: Helmut Seling, Die Kunst der Augsburger Goldschmiede 1529-1868. Meister, Marken, Werke. Band III: Meister, Marken, Beschauzeichen, München 1980, Kat.-Nr. 2637

BV037661220
Zum Meisterzeichen: Helmut Seling, Stephanie Singer, Die Augsburger Gold- und Silberschmiede: 1529-1868. Meister, Marken, Werke, Zentralinstitut für Kunstgeschichte (Hrsg.), München 2007, Kat.-Nr. 2637m)

BV037661220
Zum Beschauzeichen: Helmut Seling, Stephanie Singer, Die Augsburger Gold- und Silberschmiede: 1529-1868. Meister, Marken, Werke, Zentralinstitut für Kunstgeschichte (Hrsg.), München 2007, Kat.-Nr. BZ2960

BV045201732
Zum Objekt: Lorenz Seelig, Die Zwangsablieferung von Silbergegenständen aus jüdischem Besitz in München 1939 - 1940, in: Kulturgutverluste, Provenienzforschung, Restitution : Sammlungsgut mit belasteter Herkunft in Museen, Bibliotheken und Archiven (MuseumsBausteine, Bd. 10), Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern (Hrsg.), München 2007, S. 125-141, S. 125-141, Abb. 1-2

BV045495109
Zur Provenienz: Ausst.-Kat. Silber für das Reich. Silberobjekte aus jüdischem Eigentum im Bayerischen Nationalmuseum, Frank Matthias Kammel (Hrsg.), Passau 2019, S. 104 (mit Abb.)

BV046344498
Zur Provenienz: Forschungsverbund Provenienzforschung Bayern, Tätigkeitsbericht 2018, Alfred Grimm (Hrsg.), München 2019, S. 108-116, Abb. S. 16

BV002596995
Zur Provenienz: Jahresbericht Bayerisches Nationalmuseum München 2019-2021, Frank Matthias Kammel (Hrsg.), München 2023, S. 158

Finding

Auf der Außenseite der Wandung: Meisterzeichen/Händlerstempel 'SEETHALER in Querrechteck', für Johann Alois Seethaler (Meister 1796, gest. 1835); Beschauzeichen 'Pyr über U in Hochoval', für Augsburg, 1809-1810, es handelt sich um eine bisher nicht bekannte Variante der Marke. Auf der Innenseite der Wandung unterhalb des oberen Randes: Reste eines aufgeklebten querrechteckigen Papierzettels mit dreifacher blauer Umrahmung, darauf handschriftlich mit roter Farbe ["2383"] = Nummer der Ankaufsstelle des Städtischen Leihamts München ("Verkauf von Kunst- und Seltenheitswerten an das Bay[erische] Nationalmuseum München, aus dem Bestand von j[üdischen] Silber-Gegenständen", vom 01.10.1940; BNM-Dok. 200: vgl. BNM Inv.-Nrn. 39/196, 39/202, 39/210, 39/212-213, 39/219, 40/12, 40/16, 40/19, 40/20, 40/24, 40/53, 40/58, 40/65, 40/77-78, 40/81, 64/37). Auf der Unterseite des Bodens: handschriftlich mit roter Farbe "40/88" (Inv.-Nr. des Bayerischen Nationalmuseums)./A.G., 2018

Research

NS-verfolgungsbedingt entzogenes Kulturgut
1939 von Betty Selz, geb. Kohnstamm, verw. Weinmann (geb. am 08.06.1879 in München), als Zwangsablieferung von Edelmetall (Silber) gemäß der "Dritten Anordnung auf Grund der Verordnung über die Anmeldung des Vermögens von Juden" vom 21.02.1939 - zusammen mit BNM Inv.-Nrn. 40/77-78, 40/81, 40/91 - an das Städtische Leihamt München: A[nkaufs]V[erzeichnis] 2300 = Nr. 2383 der Ankaufsstelle des Städtischen Leihamts München ("Verkauf von Kunst- und Seltenheitswerten an das Bay[erische] Nationalmuseum München, aus dem Bestand von j[üdischen] Silber-Gegenständen", vom 23.05.1940; BNM-Dok. 200). 1940 Ankauf durch das Bayerische Nationalmuseum vom Städtischen Leihamt München (Silberverwertungsstelle: AV 2300/Nr. 2383) für RM 32,00.- (Silber: 160,0 g). Vorprovenienz unbekannt./A.G., 2018

Taxonomy

Salzgefäß

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