Collection

Becher

Artist
Locality
Iwano-Frankiwsk (?), Stanislau (zur Entstehungszeit)
Date
1819 (?)
Material
Silber, vergoldet (innen), getrieben
Dimensions
H. 8,5 cm, Dm. 6,4 cm, G. 79,0 g
Location
Bayerisches Nationalmuseum (not on display)
Inventory Number
40/81
Relation
Acquisition
Ankauf (nach Zwangsablieferung von Silber: zusammen mit BNM Inv.-Nrn. 40/77-78; 40/88, 40/91) 1940, 1940 Ankauf durch das Bayerische Nationalmuseum vom Städtischen Leihamt München. 1961 Abgabe vom Bayerischen Nationalmuseum an die Finanzmittelstelle München des Landes Bayern (als Vertretung des Landes Bayern in Rückerstattungssachen) zur Restitution an anspruchsberechtigte Personen. 1969 Rückgabe an das Bayerische Nationalmuseum durch die Bezirksfinanzdirektion München, da keine anspruchsberechtigte(n) Person(en) ermittelt bzw. keine Ansprüche geltend gemacht werden konnte(n). 1969 nicht neu inventarisiert: 40/81., Memorial: Betty Selz, verw. Weinmann, geb. Kohnstamm (*München 08.06.1879), konnte im August 1939 nach England (London) emigrieren. Ihre Tochter Luise Weinmann (*München 17.01.1902) konnte im März 1935 nach Palästina emigrieren; ihre Tochter Hilde Weinmann (*München 23.10.1907) war 1939 in Breslau wohnhaft; ihre Schwester Ida Blumenstein, geb. Kohnstamm (*München 24.06.1881), und deren Ehemann Dr. Karl Blumenstein konnten im August 1939 nach England (London) emigrieren./A.G., 2019

Der schlanke Becher, mit planer Standfläche auf rundem Grundriß, zieht sich zur Mitte hin leicht ein, um zum Lippenrand hin auszuschwingen. Allein die Standfläche ist durch ein flaches Profil leicht abgesetzt. Ansonsten zeigt der vasenähnliche Becher, der sich in der Form gleichsam der umfassenden Hand zu fügen scheint, keine Profile oder Gliederungen./Seelig, Dr. Lorenz, 1996.04.00

Zur Feingehaltsmarke: Karl Knies, Die Punzirung in Österreich. Eine geschichtliche Studie mit mehreren Textabbildungen und 10 Lichtdrucktafeln, Wien 1896, S. 72, Kat.-Nr. Taf. IV, Nr. 22

BV038872057
Zum Vergleich: Aukt.-Kat. Dorotheum Wien (Hrsg.): 05.12.1995, Auktion 1776, Silber, Wien 1995, Kat.-Nr. 111

BV004778405
Zum Vergleich: Ausst.-Kat. Deutsches Goldschmiedehaus Hanau, Städtisches Museum Ingolstadt, Germanisches Nationalmuseum Nürnberg, 1987: Deutsche Goldschmiedekunst vom 15. bis zum 20. Jahrhundert aus dem Germanischen Nationalmuseum, Berlin 1987, S. 156, Kat.-Nr. 68

BV045201732
Zum Objekt: Lorenz Seelig, Die Zwangsablieferung von Silbergegenständen aus jüdischem Besitz in München 1939 - 1940, in: Kulturgutverluste, Provenienzforschung, Restitution : Sammlungsgut mit belasteter Herkunft in Museen, Bibliotheken und Archiven (MuseumsBausteine, Bd. 10), Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern (Hrsg.), München 2007, S. 125-141, S. 125-141

BV045495109
Zur Provenienz: Ausst.-Kat. Silber für das Reich. Silberobjekte aus jüdischem Eigentum im Bayerischen Nationalmuseum, Frank Matthias Kammel (Hrsg.), Passau 2019, S. 104 (mit Abb.)

BV046344498
Zur Provenienz: Forschungsverbund Provenienzforschung Bayern, Tätigkeitsbericht 2018, Alfred Grimm (Hrsg.), München 2019, S. 108-116, Abb. S. 16

Finding

Auf der Unterseite des Bodens: Feingehaltsmarke (für Silber) '13 im oberen Teil eines halbierten Kreises, links davon 1 über 1, rechts verschlagen unten 9 (?), in abgerundetem Dreieck', wohl für 13lötige Silberpunze der kaiserlich-königlichen Punzierungssubstitution Stanislau vom Jahre 1819; handschriftlich mit roter Farbe "40/81" (Inv.-Nr. des Bayerischen Nationalmuseums). Auf der Innenseite der Wandung unterhalb des oberen Randes: Reste eines aufgeklebten querrechteckigen Papierzettels mit dreifacher blauer Umrahmung, darauf handschriftlich mit roter Farbe ["2377"] = Nummer der Ankaufsstelle des Städtischen Leihamts München ("Verkauf von Kunst- und Seltenheitswerten an das Bay[erische] Nationalmuseum München, aus dem Bestand von j[üdischen] Silber-Gegenständen", vom 01.10.1940; BNM-Dok. 200: vgl. BNM Inv.-Nrn. 39/196, 39/202, 39/210, 39/212-213, 39/219, 40/12, 40/16, 40/19, 40/20, 40/24, 40/53, 40/58, 40/65, 40/77-78, 40/88, 64/37)./A.G., 2018

Research

NS-verfolgungsbedingt entzogenes Kulturgut
1939 von Betty Selz, geb. Kohnstamm, verw. Weinmann (geb. am 08.06.1879 in München), als Zwangsablieferung von Edelmetall (Silber) gemäß der "Dritten Anordnung auf Grund der Verordnung über die Anmeldung des Vermögens von Juden" vom 21.02.1939 - zusammen mit BNM Inv.-Nrn. 40/77-78; 40/88, 40/91 - an das Städtische Leihamt München: A[nkaufs]V[erzeichnis] 2300 = Nr. 2377 der Ankaufsstelle des Städtischen Leihamts München ("Verkauf von Kunst- und Seltenheitswerten an das Bay[erische] Nationalmuseum München, aus dem Bestand von j[üdischen] Silber-Gegenständen", vom 23.05.1940; BNM-Dok. 200). 1940 Ankauf durch das Bayerische Nationalmuseum vom Städtischen Leihamt München (Silberverwertungsstelle: AV 2300/Nr. 2377) für RM 16,00.- (Silber: 80,0 g). Vorprovenienz unbekannt./A.G., 2018

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