Collection

Fußbecher

Artist
Locality
Deutschland
Date
1886-1915 (?)
Material
Silber, getrieben, ziseliert, punziert, gegossen (Füße) (?)
Dimensions
H. 5,9 cm, Dm. 5,3 cm, G. 44,8 g
Location
Bayerisches Nationalmuseum (not on display)
Inventory Number
40/78
Relation
Acquisition
Ankauf (nach Zwangsablieferung von Silber: zusammen mit BNM Inv.-Nrn. 40/77, 40/81, 40/88, 40/91) 1940, 1940 Ankauf durch das Bayerische Nationalmuseum vom Städtischen Leihamt München. 1961 Abgabe vom Bayerischen Nationalmuseum an die Finanzmittelstelle München des Landes Bayern (als Vertretung des Landes Bayern in Rückerstattungssachen) zur Restitution an anspruchsberechtigte Personen. 1969 Rückgabe an das Bayerische Nationalmuseum durch die Bezirksfinanzdirektion München, da keine anspruchsberechtigte(n) Person(en) ermittelt bzw. keine Ansprüche geltend gemacht werden konnte(n). 1969 nicht neu inventarisiert: 40/78., Memorial: Betty Selz, verw. Weinmann, geb. Kohnstamm (*München 08.06.1879), konnte im August 1939 nach England (London) emigrieren. Ihre Tochter Luise Weinmann (*München 17.01.1902) konnte im März 1935 nach Palästina emigrieren; ihre Tochter Hilde Weinmann (*München 23.10.1907) war 1939 in Breslau wohnhaft; ihre Schwester Ida Blumenstein, geb. Kohnstamm (*München 24.06.1881), und deren Ehemann Dr. Karl Blumenstein konnten im August 1939 nach England (London) emigrieren./A.G., 2019

Drei Kugelfüße tragen die Wandung des Bechers, die sich im unteren Abschnitt gebaucht wölbt; der Dekor besteht aus senkrechten Pfeifen, die unter dem Boden spitz zusammenlaufen. Die obere Partie der Wandung, die von der in mittlerer Höhe befindlichen Einziehung aus zum Lippenrand hin geschwungen auslädt, trägt umlaufenden Blüten- und Blattdekor./Seelig, Dr. Lorenz, 1996.04.00

BV022866238
Zum Objekt: Kat. Nürnberger Goldschmiedekunst 1541-1868. Meister, Werke, Marken Teil 1: Textband, Bd. I, Teil 1, Germanisches Nationalmuseum Nürnberg, G. Ulrich Großmann (Hrsg.), Nürnberg 2007, S. 491, Kat.-Nr. 1110

BV045201732
Zum Objekt: Lorenz Seelig, Die Zwangsablieferung von Silbergegenständen aus jüdischem Besitz in München 1939 - 1940, in: Kulturgutverluste, Provenienzforschung, Restitution : Sammlungsgut mit belasteter Herkunft in Museen, Bibliotheken und Archiven (MuseumsBausteine, Bd. 10), Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern (Hrsg.), München 2007, S. 125-141, S. 125-141

BV045495109
Zur Provenienz: Ausst.-Kat. Silber für das Reich. Silberobjekte aus jüdischem Eigentum im Bayerischen Nationalmuseum, Frank Matthias Kammel (Hrsg.), Passau 2019, S. 104 (mit Abb.)

BV046344498
Zum Objekt: Forschungsverbund Provenienzforschung Bayern, Tätigkeitsbericht 2018, Alfred Grimm (Hrsg.), München 2019, S. 108-116, Abb. S. 116

Finding

Auf der Innenseite der Wandung unterhalb des oberen Randes: Reste eines aufgeklebten querrechteckigen Papierzettels mit dreifacher blauer Umrahmung, darauf handschriftlich mit roter Farbe "[2384]" = Nummer der Ankaufsstelle des Städtischen Leihamts München ("Verkauf von Kunst- und Seltenheitswerten an das Bay[erische] Nationalmuseum München, aus dem Bestand von j[üdischen] Silber-Gegenständen", vom 23.05.1940; BNM-Dok. 200: vgl. BNM Inv.-Nrn. 39/196, 39/202, 39/210, 39/212-213, 39/219, 40/12, 40/16, 40/19, 40/20, 40/24, 40/53, 40/58, 40/65, 40/77, 40/81, 40/88, 64/37). Auf der Unterseite des Bodens und auf dem Lippenrand: Meisterzeichen 'PJ in Vierpass', das Objekt mit seinen Marken ist wohl als zweifelhaftes oder historistisches Werk bzw. als Imitation eines Kugelfußbechers anzusehen; Beschauzeichen 'N in Kreis', für Nürnberg; Repunze 'Tierkopf nach rechts (?)'; handschriftlich mit roter Farbe "40/78" (Inv.-Nr. des Bayerischen Nationalmuseums)./A.G., 2018

Research

NS-verfolgungsbedingt entzogenes Kulturgut
1939 von Betty Selz, geb. Kohnstamm, verw. Weinmann (geb. am 08.06.1879 in München), als Zwangsablieferung von Edelmetall (Silber) gemäß der "Dritten Anordnung auf Grund der Verordnung über die Anmeldung des Vermögens von Juden" vom 21.02.1939 - zusammen mit BNM Inv.-Nrn. 40/77, 40/81, 40/88, 40/91 - an das Städtische Leihamt München: A[nkaufs]V[erzeichnis] 2300 = Nr. 2384 der Ankaufsstelle des Städtischen Leihamts München ("Verkauf von Kunst- und Seltenheitswerten an das Bay[erische] Nationalmuseum München, aus dem Bestand von j[üdischen] Silber-Gegenständen", vom 23.05.1940; BNM-Dok. 200). 1940 Ankauf durch das Bayerische Nationalmuseum vom Städtischen Leihamt München (Silberverwertungsstelle: AV 2300/Nr. 2384) für RM 9,00.- (Silber: 45,0 g). Vorprovenienz unbekannt./A.G., 2018

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