Collection
Relief (Altarflügel): Anbetung der Könige
- Artist
- Nicolaus Weckmann (Umkreis)
- Locality
- Ulm, Schwaben
- Date
- um 1520
- Material
- Relief: Lindenholz, Farbfassung
- Dimensions
- Relief: H. 130,3 cm, B. 72 cm, T. 7 cm
- Location
- Bayerisches Nationalmuseum (not on display)
- Inventory Number
- 61/48
- Relation
- –
- Acquisition
- Überweisung 1961, Freistaat Bayern. Gemäß der Vereinbarung vom 6.12.1960 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Freistaat Bayern. Von der Treuhandverwaltung für Kulturgut, übernommen vom Central Collecting Point München aus der Vermögenseinziehung Hermann Göring.
Die Allegorisierung der sich auf Mt 2,1-12, die Anbetung der Weisen aus dem Morgenland, beziehende Darstellung umfaßt mit der hinterfangenden Palastruine in romanischen Formen die Abkunft des Messias als Sohn Davids und seine Epiphanie, akzentuiert im Bildaufbau durch den die Muttergottes rahmenden Rundbogen und das Doppelfenster als Hinweis auf Christus als das Licht der Welt (Joh 1,4-9). Diese Funktion hat die romanische Palastruine im Rahmen der Anbetung der Könige bereits auf einer um die Mitte des 15. Jh. geschaffenen Tafel des Meisters der Darmstädter Passion in der Gemäldegalerie Berlin-Dahlem (Katalog der ausgestellten Gemälde des 13.-18. Jh., Berlin-Dahlem 1975, Kat.Nr. 1205, S. 267f.), der vor allem von Jan van Eyck beeinflußt worden ist. Zur Bedeutung der romanischen Architektur als Hinweis auf Vergangenheit und als Symbol für das Alte Testament in der altniederländischen Malerei vor allem beim Meister von Flémalle und bei Jan van Eyck ausführlich Erwin Panofsky, Early Netherlandish Painting. Its Origins and Charakter, Bd. 1, Harvard 1953,S. 134ff. Motivisch und stilistisch besteht ein enger
Painting. Its Origins and Charakter, Bd. 1, Harvard 1953, S. 134ff. Motivisch und stilistisch besteht ein enger Zusammenhang des Reliefs mit dem Relief der Anbetung der Könige vom Wettenhausener Altar (München, Bayerisches Nationalmuseum; s. BNM Kat. XIII,2, Nr. 247), das dem in Ulm tätigen und eine große Werkstatt unterhaltenden Niklaus Weckmann d.Ä. zugeschrieben worden ist. Ein zweites verwandtes Relief mit der Anbetung der Könige (Stuttgart, Württembergisches Landesmuseum) ist kürzlich von Alfred Schädler bestimmt und auch Niklaus Weckmann d.Ä. zugeschrieben worden (An unknown Late Gothic Masterpiece: The Adoration of the Magi by Niclaus Weckmann the Elder, in: Apollo 1989, Heft 3, S. 173ff.).
BV019683582
Zum Objekt: Alfred Schädler, Die "Alpenländische Galerie" in Kempten, ein künftiges Zweigmuseum des Bayerischen Nationalmuseums, in: Allgäuer Geschichtsfreund, Blätter für Heimatforschung und Heimatpflege Heft 83/84, 1984, S. 67, Abb. 8
BV001306720
Zum Objekt: Bildführer, Farbe und Form im späten Mittelalter. Bildwerke und Tafelmalerei aus dem Bayerischen Nationalmuseum für die Alpenländische Galerie in Kempten (Bayerisches Nationalmuseum Bildführer; 14), Bayerisches Nationalmuseum (Hrsg.), München 1989, Kat.-Nr. 18
BV004310761
Zum Objekt: Imago lignea. Sculture lignee nel Trentino dal XIII al XVI secolo, Enrico Castelnuovo (Hrsg.), Trento 1989, S. 155, Abb. 71
BV004629886
Zum Objekt: Mus.-Kat. Hans Peter Hilger, Alpenländische Galerie Kempten. Zweigmuseum des Bayerischen Nationalmuseums, München, BNM (Hrsg.), München 1991, S. 104-105 (mit Abb.), Kat.-Nr. 81
BV043964318
Zur Provenienz: Forschungsverbund Provenienzforschung Bayern, Tätigkeitsbericht 2015/2016, Alfred Grimm (Hrsg.), München 2016, S. 76
Finding
Auf der Vorderseite unter den Zinnen handschriftlich mit blauem Stift: "113". Auf de Rückseite rechts oben weißer Aufkleber mit gezackten Rändern und doppelter blauer Umrandung (außen breiter - innen feiner Strich), darauf handschriftlich mit Bleistift: "176". Links oben Reste eines abgekratzten weißen Aufklebers, ebenso oben Mitte ein abgekratzter weißer Aufkleber. Rückseite Mitte handschriftlich mit weißer Farbe: "61/48" (Inv.-Nr. des Bayerischen Nationalmuseums). Am rechten Rand mit Bleistift Kreuz und Kringel. Am linken Rand Mitte ins Holz gekratzt "1", am linken Rand Mitte ins Holz gekratzt "VIII". Unklar, ob weitere Spuren von Aufklebern, in keinem Fall lesbare Reste.
Research
Es konnte für dieses Relief bislang keine Provenienz gefunden werden. Die mutmaßliche Nummer H 113 in der DHM-Datenbank zur Sammlung Göring ist nicht die Göring Holzplastik Katalog-Nummer, sondern die Nummer des Unterstein Skulpturen Inventars./I.v.z.M., 2014
Collection
Sammlung Hermann Göring