Collection

Kerzenleuchter

Artist
Locality
Frankfurt am Main
Date
Ende 18. Jh.
Material
Silber, ziseliert, gegossen, graviert
Dimensions
H. 11,4 cm, B. 8,1 cm, T. 8,1 cm, G. 200,2 g
Location
Bayerisches Nationalmuseum (not on display)
Inventory Number
64/48
Relation
Acquisition
Ankauf (nach Zwangsablieferung von Silber: zusammen mit BNM Inv.-Nr. 64/47) 1939, 1939 Ankauf durch das Bayerische Nationalmuseum vom Städtischen Leihamt München. 1961 Abgabe vom Bayerischen Nationalmuseum an die Finanzmittelstelle München des Landes Bayern (als Vertretung des Landes Bayern in Rückerstattungssachen) zur Restitution an anspruchsberechtigte Personen. 1964 Rückgabe an das Bayerische Nationalmuseum durch die Finanzmittelstelle München, da keine anspruchsberechtigte(n) Person(en) ermittelt bzw. keine Ansprüche geltend gemacht werden konnte(n). 1964 neu inventarisiert: 64/48 = 39/42., Memorial: Friederike (Frieda) Szkolny, geb. Selz (*München 19.02.1885), beging am 25.08.1941 wegen drohender Deportation in München Suizid. Ihr Ehemann Franz Szkolny (*Berlin 10.04.1877) verstarb (mit unbekannter Todesursache) am 09.02.1935 in München; ihre Tochter Lilly Szkolny-Wiener, geb. Szkolny (*München 05.06.1906), wurde am 15.08.1942 von Berlin aus nach Riga deportiert und dort am 18.08.1942 ermordet. Ihre Mutter Laura Selz, geb. Wassermann (*München 15.10.1857), wurde am 25.08.1942 von Berlin aus in das Konzentrationslager Theresienstadt und von dort aus in das Vernichtungslager Treblinka deportiert, wo sie zu unbekanntem Zeitpunkt ermordet wurde; ihr Vater Sigmund Selz (*Harburg 24.04.1859) verstarb (mit unbekannter Todesursache) am 09.11.1940 in München; ihr Bruder Prof. Dr. Otto Selz (*München 14.02.1881) kam 1938 als ?Aktionshäftling? in das Konzentrationslager Dachau und konnte nach seiner Freilassung in die Niederlande emigrieren, wo er im Juli 1943 in Amsterdam verhaftet, am 24.08.1943 von Westerbork aus in das Konzentrationslager Auschwitz deportiert und dort am 27.08.1943 ermordet wurde; ihre Tochter Margarete Mendle, geb. Szkolny (*München 28.04.1912), konnte zusammen mit ihrem Ehemann Siegfried Mendle im August 1937 nach Palästina (Haifa) emigrieren; ihr Sohn Georg Franz Szkolny (*München 10.04.1919), seit 1935 Schüler der Stoatly Rough School bei Haslemere in England, wurde im Mai 1940 als »enemy alien« interniert und verstarb am 27.12.1942; ihr Schwager Dr. med. Eugen Szkolny (*Berlin 22.08.1873) konnte im April 1939 nach England (London) und von dort aus nach den USA emigrieren, wo er am 04.11.1961 in San Francisco/California verstarb; ihr Schwager Fritz Szkolny (*Berlin 11.05.1975) konnte im Oktober 1939 nach Argentinien (Buenos Aires) emigrieren, wo er am 25.02.1944 verstarb; ihre Schwägerin Julia Wilmers(dörfer) (*Berlin 07.05.1880) konnte nach England (London) emigrieren, wo sie am 26.03.1961 verstarb. [in: "Biographisches Gedenkbuch der Münchner Juden 1933-1945"; "Biographisches Handbuch der deutschen Emigration nach 1933"; "International Biographical Dictionary of Central European Emigrés 1933-1945"; http://www.alemannia-judaica.de/images/Images%20Bayern/OBERNDOERFFER-family.htm]./A.G., 2019

Die quadratische Sockelplatte / Fußplatte trägt ein Postament in Form eines leicht konkav eingeschwungenen Pyramidenstumpfes. Der obere Rand ist mit einem getriebenen Perlband, die seitlichen Kanten sind mit gravierten Blättern geziert. Auf dem Postament ruht die vasenförmige Tülle mit ausschwingender Tropfschale. Auf der Sockelplatte / Fußplatte graviertes Monogramm "AD"./Seelig, Dr. Lorenz, 1996.04.00

BV046344498
Zur Provenienz: Forschungsverbund Provenienzforschung Bayern, Tätigkeitsbericht 2018, Alfred Grimm (Hrsg.), München 2019, S. 108-116, Abb. S. 16

Finding

Auf der Außenseite des Stehrands: Beschauzeichen 'Adler und 13', für Frankfurt a.M., spätes 18. Jh.. Auf dem Rand der Sockelplatte: graviertes Monogramm "AD". Auf der Unterseite des Sockels: handschriftlich mit roter Farbe "64/48" (Inv.-Nr. des Bayerischen Nationalmuseums)./A.G., 2018

Research

NS-verfolgungsbedingt entzogenes Kulturgut
1939 von Friederike (Frieda) Szkolny, geb. Selz (1885 München - 1941 München), als Zwangsablieferung von Edelmetall (Silber) gemäß der "Dritten Anordnung auf Grund der Verordnung über die Anmeldung des Vermögens von Juden" vom 21.02.1939 - zusammen mit BNM Inv.-Nr. 64/48 - an das Städtische Leihamt München: A[nkaufs]V[erzeichnis] 619. 1939 Ankauf durch das Bayerische Nationalmuseum vom Städtischen Leihamt München (Silberverwertungsstelle: AV 619) für RM 56,00.- (Silber: 200,0 g). Vorprovenienz unbekannt./A.G., 2018

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