Collection

Deckelkrug

Artist
Locality
Nürnberg (?)
Date
um 1570
Material
Bergkristall (Einsatz), Silber (Montierung), getrieben, gegossen, geätzt, ziseliert, punziert, vergoldet
Dimensions
H. 20,7 cm, B. (mit Henkel) 14,3 cm, Dm. (Fuß) 10,2 cm, G. 1058,0 g
Location
Bayerisches Nationalmuseum (not on display)
Inventory Number
65/108
Relation
Acquisition
Überweisung 1965, Freistaat Bayern. Gemäß der Vereinbarung vom 06.12.1960 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Freistaat Bayern. Von der Treuhandverwaltung für Kulturgut übernommen vom Central Collecting Point München aus der Vermögenseinziehung Hermann Göring.

Der hohe steile Fuß mit flachem rundem Standring trägt einen architektonisch gerahmten / angelegten umlaufenden Fries, der die sich wiederholenden Motive einer unbekleideten weiblichen Halbfigur und eines Puttos (in zwei Varianten) zwischen zwei Vögeln / jeweils mit zwei Vogelgrotesken zeigt. Am oberen Abschluss trägt der Fuß einen Bogenfries / zungenblattartige Bögen. Der schlanke Korpus, der sich nach oben stark verjüngt, ist aus Glas / Bergkristall gebildet. Das Gefäß wird von drei schmalen senkrechten Bändern - jeweils mit einer weiblichen Halbfigur und einem Löwenmaskaron - spangengleich eingefasst. Zwischen den drei senkrechten Bändern finden sich drei schmale Fruchtgehänge. Die obere waagerechte Einfassung, die gleich dem Fuß zum Korpus hin Zungenblätter aufweist, zeigt einen Fries mit Putten in Rollwerkornament. Im Boden findet sich ein rundes Relief, das eine lyra/harfespielenden männliche Gestalt [Jüngling?] mit einem ein Schriftband haltenden Putto zeigt [evtl. David? Ist er noch Jüngling oder bärtig?]. Der kissenförmig gebildete Deckel zeigt drei Cherubim in Rollwerk- und Beschlagwerkornament. Die Bekrönung bildet ein hockender Löwe, der in den Pranken einen Schild mit dem gravierten Monogramm S hält. Der S-förmig gebogene glatte Henkel, der unten in einem Löwenmaskaron endet, zeigt auf der Außenseite geätzten Maureskendekor. Die Daumenrast besitzt die Gestalt einer geflügelten weiblichen Halbfigur[Harpyie]./Seelig, Dr. Lorenz, 1996.04.00

BV005223062
Zum Objekt: Aukt.-Kat. Paul Graupe, Berlin (Hrsg.): 27.-29.09.1937, Die Sammlung Frau Emma Budge, Hamburg, Abb. Taf. 47, Kat.-Nr. 192

BV043964318
Zur Provenienz: Forschungsverbund Provenienzforschung Bayern, Tätigkeitsbericht 2015/2016, Alfred Grimm (Hrsg.), München 2016, S. 52, Abb. S. 70

BV046344469
Zur Provenienz: Forschungsverbund Provenienzforschung Bayern, Tätigkeitsbericht 2016/2017, Alfred Grimm (Hrsg.), München 2017, S. 69, S. 93

BV046344498
Zur Provenienz: Forschungsverbund Provenienzforschung Bayern, Tätigkeitsbericht 2018, Alfred Grimm (Hrsg.), München 2019, S. 88-89

Finding

Auf dem Schild, der vom Löwen auf dem Deckel getragen wird, die Initiale "S". Auf der Unterseite des Bodens Reste eines runden Papieretiketts, ehemals weißgrundig mit schmalem blauem Rand vor weißem Fond und mit breiterem blauem Rand (mit einem Durchmesser von 18,0 mm) und noch 1945 mit der Nummer "55". Durch Vergleich als Sammlungsetikett der Sammlung Henry und Emma Budge zu identifizieren. Links neben dem Etikettenrest handschriftlich mit weißer Farbe "65/108" (Inventarnummer des Bayerischen Nationalmuseums). Im Humpen ein Blatt Papier mit einem älteren Gutachten, handschriftlich, und wohl nicht zugehörig.

Research

Zu unbekanntem Zeitpunkt aus unbekanntem Vorbesitz durch Henry und/oder Emma Budge erworben. Im Versteigerungskatalog Paul Graupe, Berlin (Kunstversteigerer H.W. Lange), Die Sammlung Emma Budge (Sterbezeichen Kreuz) Hamburg, 27.-29.09.1937 (Verlegung der Auktion auf den 04., 05. und 06.10.1937), Kat. Nr. 192 und Abb. auf Tafel 47. Der Schätzpreis betrug laut Liste im Katalog RM 1200.-. Der erzielte Preis betrug laut Weltkunst, XI, Nr. 40/41, 10.10.1937, S. 2, RM 760.-. Auf der Auktion von Walter Andreas Hofer für RM 760.- erworben; die Angabe konnte anhand der Niederschrift der Auktion überprüft werden. Von Hofer nach eigener Aussage für Göring erworben. Bislang in keinem Inventar der 'Sammlung Göring' nachzuweisen. Aufgrund der Provenienzlücke(n) kann ein NS-verfolgungsbedingter Entzug nicht ausgeschlossen werden./I.v.z.M., 2017

Collection

Sammlung Hermann Göring (Metall)

Munich Number

5055/25

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