Collection

Vgl. Inv.-Nr. 93/93: Über den vier niedrigen, auswärts geschwungenen Füßen in kräftiger Rocailleform erhebt sich der voluminös gebauchte, im Grundriß leicht vierpaßförmige Korpus der runden Terrinen (93/92.1-5 - 93/93.1-5). Der Gefäßkörper zieht sich mit einer flachen Kehle zum Lippenrand hin ein, der in den beiden Hauptachsen in sanfter Kurvung ein wenig hochgezogen ist. Die beiden seitlichen Rocaillegriffe schwingen nahezu s-förmig aus. Der ausgesprochen hohe Deckel wölbt sich mit einer geschweiften Einziehung zum bekrönenden Knauf auf, der die Form einer aufragenden Zitrusfrucht besitzt. Die weitgehend glatte Wandung ist jeweils nur an Korpus und Deckel auf der Längsseitenmitte mit einer in flachem Relief getriebenen großen Rocaillekartusche -mit seitlichen Palmzweigen- geziert, die auf der Vorderseite das gravierte Thurn und Taxis-Wappen umschließt. Zum Wappen - in der etwa zwischen 1653 und 1787 geführten Form - siehe Piendl, Wappen, 1978, S. 115-116; das Goldenes Vlies, dessen Kollane das Wappen umzieht, wurde dem Auftraggeber, Fürst Alexander Ferdinand von Thurn und Taxis, 1749 verliehen. Die stark gestreckten Untersetzplatten der runden Terrinen, in geschweifter Vierpaßform mit profiliertem Rand, deren Fahne fast übergangslos aus dem Spiegel hervorgeht, tragen außen in der Längsachse plastisches Muschelwerk, in der Querachse kräftige Griffe in Rocailleform. Im Zentrum findet sich das gravierte fürstliche Wappen. Die kompositorisch auf die Terrinen abgestimmten Untersetzplatten unterstreichen und heben zugleich die Erscheinung der Deckelgefäße. Die Terrinen besitzen jeweils einen vergoldeten Einsatz, dessen zugehöriger, leicht vertieft aufliegender Deckel -mit acht spiraligen Riefen- außen je zwei Blattgriffe und in der Mitte eine zierliche Handhabe aufweist. Zur Beschriftung: Beschauzeichen (auf der Terrinenwandung außen, auf dem Deckelfalz, am Griff des Einsatzgefäßes innen, auf der Oberseite des Einsatzdeckels, am Rand der Untersetzplatte auf der Oberseite): Pyr mit 'O' für Augsburg, um 1759-1761 (vergleichbar Seling 1980, Nr. 241, aber mit größerem Pyr und von beschädigter Punze, vgl. AK München 1994, Markentafel Nr. 113); Meisterzeichen (ebd.): 'IWD' im abgerundeten Querrechteck für Johann Wilhelm Dammann (Seling 1980, Nr. 2387, vgl. AK München 1994, Markentafel Nr. 221); alte Aufschrift (auf der Unterseite der Terrine, im Deckel innen, auf der Unterseite des Einsatzgefäßes, auf der Innenseite des Einsatzdeckels, auf der Unterseite der Untersetzplatte): gravierte Ziffer '1.'; Gewichtsangabe auf der Unterseite der Terrine: '21, M, 3, 2, 1,'; Gewichtsangabe auf der Unterseite der Untersetzplatte: '8, M, 8, -, -,'