Collection

Dr. Rückert, 1992 / Gefäß in Form eines gehöhlten, oben geöffneten, liegenden Schwanes. Tierkörper aus zweiteiliger Form, senkrechte Naht in Brust- und Schwanzmitte, längs über den Fond hin verbunden; Bodenmitte vielleicht einbossiert. Abgeflachte, unglasierte Standfläche, in der Mitte etwas eingesunken, Rand auf gut 1 cm Breite unter Freilegung von Masseporen glatt geschliffen. Die oblonge Standfläche in der Mitte der Längsseiten etwas eingezogen, Ecken unregelmäßig gerundet, Randkontur geschwungen. Abgeflachter Fond. Schwanzspitze als Ausguß spornartig abstehend, Flügel nach oben schräg abgestreckt. Die beiden kräftigen Beine mit nach oben gerichteten, spitzen Zehen weit nach hinten über dem Boden frei ausgestreckt. Die weite Höhlung des Brustkorbs an den Schultern oben im Bogen geschlossen. Gefäßkörper innen in den Oberschenkeln des Tieres gehöhlt. Glatte Innenwandung. Auf der Außenwandung samt Oberseiten der Flügel reiches Gefiederrelief, die kleineren Federn mit "radierter" Zeichnung, die größeren, beidseitig der plastischen Federkiele geschlitzten Federn fein gerieft, ihre Spitzen vielfach etwas abstehend. Gefäßrand gerundet, aber auch mit dem Messer geschnitten. Schwanenhals nach hinten gebogt durchgedrückt, Kopf leicht gesenkt und nach links gedreht. Zunge und Zahnreihen im geöffneten Schnabel sichtbar. Runde, knollige Augen mit eingetiefter Pupille. Knolliger Nasenhöcker. Seitlich in den Wangen kleine Ohrhöhlungen. Auf der linken Schulter des Schwanes, mit seinem rechten Unterschenkel aufgestützt, ein nacktes Kind aus zweiteiliger Form, senkrechte Nähte seitlich im Körper, der fast vertikal aufgerichtet ist, die rechte Hüfte etwas ausgestellt und ebenso das linke Knie, rechte Schulter leicht angehoben, linker Fuß abhängend, sein großer Zeh abgestreckt. An seinem Rücken zwei kleine, erhobene, leicht gespreizte Engelflügel. Großer, etwas nach rechts gedrehter Kopf mit knolligem Bubengesicht, ernst im Ausdruck; dichtes, lockiges Haar. Zwischen die Beine, über Scham und rechten Oberschenkel gezogen ein faltiges Tuch, dessen eines Ende in nach hinten schwingendem Bogen über den rechten Oberarm hochgezogen ist und vorn wieder herabfällt. In der erhobenen, schräg nach vorn gestreckten, rechten Hand des Kindes eine lange, aufgelegte Blumengirlande, zweifach um den Schwanenhals gewunden, das andere Ende in der vorgestreckten linken Hand des Putto. Gezackte Blätter am teilweise à jour abstehenden Ast drei- bis fünfteilig, mit eingravierter Aderung; ebenfalls handgeformt die anbossierten Blüten, zumeist Rosen, aber auch kleine Vergißmeinnicht, die Mitte der geöffneten Rosenblüten kuglig. Dekor: Einige wenige Stellen des Gefieders mit schwarzbraun strichelnd staffiert: fast nur die oberen Flügelränder, die Augenpartie und die Oberschenkel des Schwanes. Läufe des Tieres in bräunlichem Schwarz, ebenso der innen rote Schnabel. Rote Iris in dunkelbraunen Ringen, die Pupillen schwarz. Gelber Nasenhöcker, mit Eisenrot überstrichelt. Schamtuch des Putto rot, mit zitronengelbem Futter. Seine Flügel oben blau, unten purpurn gestrichelt, beide Farben durch einen unbemalten Streifen getrennt. Haar in rotstichigem Braun gestrichelt, Iris und Pupille grauschwarz, eisenroter Mund. Inkarnat an ganz wenigen Stellen mit zartem Eisenrot etwas angedeutet. Blumengirlande unbemalt.