Collection
Fiigur: Dompfaff (Männchen)
- Artist
- Modell: Johann Joachim Kändler, Herstellung: Porzellanmanufaktur Meißen
- Locality
- Meißen
- Date
- Modell: 1747; Ausformung und Staffierung: 3. Viertel 18. Jh.
- Material
- Hartporzellan, Aufglasurfarben, Gold
- Dimensions
- H. 14,6 cm, B. 12,2 cm, T. 5 cm, Dm. (unten) 5,8 cm, G. 291 g
- Location
- Schloss Lustheim
- Inventory Number
- ES 777
- Relation
- Inv. No. ES 776, ES 777 (Paar)
- Acquisition
- Geschenk 1968, Aus der Sammlung Ernst Schneider
Dr. Rückert, 1991 / Schlanker, knapp 9 cm hoher Baumstrunk, unten zu annähernd runder Terrainscholle geweitet, mit mehreren Astnarben, Rinde reich reliefiert. Flach geschlossene, dicke, unglasierte Standplatte mit wellig-unregelmäßigem Kontur und gerundeter Kante, zur Mitte bis zu 2 mm tief gemuldet eingeunken, im Zentrum ein glasiertes Brennloch (Dm. von 9 auf 5 mm verengt), das in den hohlen Baumstrunk und den wohl ebenfalls hohlen Tierkörper führt. Am Baumstamm wächst ein à jour anbossierter, verzweigter Ast mit Blättern vom Eichentyp auf; unten links daneben kleine anbossierte Blattstaude mit schmalen Blättern. Links unten neben der Astwurzel zwei Pilze mit spitzen Hüten; weiter rechts drei Steinpilze um eine zweite Blattstaude. Aufgesetzt auf den Baumstrunk ein nach links gerichteter Dompfaff (Gimpel), seine anliegenden Läufe mit je vier Zehen auf zwei Astnarben gekrallt. Vogelkopf leicht nach vorn gedreht, Handschwingen frei abstehend. Der am Ende gegabelte Schwanz schräg nach unten ausgestreckt, die rechte Steuerfeder höher als die linke. Mit dickem Schnabel der Kör-nerbeißer. Knopfartig vortretende Augen. Flügelund Schwanzfedern zart reliefiert, mit feiner Fiederung um die Federkiele, auch auf der Unterseite des Schwanzes. Sicherlich aus mehrteiliger Form, Nähte völlig verputzt. Dekor: Naturalistisch staffiert. In Schwarz der Oberkopf, Schnabel und Kehle, mit Grau stellenweise aufgehellt die Armschwingen und Oberseite der Schwanzfedern; der schwarze Augapfel weiß umringt. Rücken und die kleinen Flügeldecken aschgrau gestrichelt mit aus der nassen Farbe radierter Zeichnung. Gesamte Unterseite des Körpers mit Ausnahme des weiß belassenen Bürzels in kräftigem, dunklem Eisenrot auf hell eisenroter Untermalung gestrichelt (= Männchen). Auf beiden Flügeln je eine weiß belassene Binde. Unterseite des Schwanzes in zartem, hellem Braun staffiert. Läufe und Zehen zart grau, dunkelgrau geringelt, die Krallen schwarz. In Gelbgrün Teile des Astes und alle seine Blätter, deren grünlich-schwarze Aderung mit Schwarz oder Purpur unterzeichnet. Beide Stauden mit Seegrün angespitzt; Pilzkappen in dunklem Schokoladebraun. Am Baumstrunk Tupfen in hellem und dunklerem Gelbgrün sowie etwas zartem Gelb.
BV002294747
Zum Objekt: Ausst.-Kat. Bayerisches Nationalmuseum, München, 1966: Meissener Porzellan 1710-1810. Ausstellung im Bayerischen Nationalmuseum München, München 1966, Kat.-Nr. 1116
BV019430246
Zum Objekt: Mus.-Kat. Annette Schommers, Martina Grigat-Hunger, Sabine Heym, Meißener Porzellan des 18. Jahrhunderts. Die Stiftung Ernst Schneider in Schloß Lustheim, Renate Eikelmann, Bayerisches Nationalmuseum (Hrsg.), München 2004, S. 434, Abb. S. 377, Kat.-Nr. 148