Collection
Teedose mit Goldfond und Watteaufiguren
- Artist
- Herstellung: Porzellanmanufaktur Meißen
- Locality
- Meißen
- Date
- um 1740/1745
- Material
- Dose: Hartporzellan, Aufglasurfarben, Gold; Montierung: Silber, vergoldet
- Dimensions
- Dose: H. (gesamt) 10,1 cm, H. (ohne Deckel) 7,9 cm, Dm. - Dm. (diagonal) 6,3-7 cm, Dm. (oben) 2,2 cm, Dm. (unten) - Dm. (unten/diagonal) 6,8-7,3 cm, G. 158 g; Deckel: H. (mit Montierung) 4,3 cm, H. (ohne Montierung) 2,8 cm, Dm. - Dm. (diagonal) 2,9-3,4 cm, G. 21 g
- Location
- Schloss Lustheim
- Inventory Number
- ES 864 a-b
- Relation
- Inv. No. ES 861 a-b - ES 873 (Kaffeeservice)
- Acquisition
- Geschenk 1968, Aus der Sammlung Ernst Schneider, Aus der Sammlung Walter von Pannwitz
Dr. Rückert, 1992 / Form: Hohe, untersetzte, vierpassig-oblonge Teedose auf flachem, vierpassigem, in der Mitte etwas eingesunkenemBoden ohne Glasur. Aus zweiteiliger Form, dicke senkrechte Nähte außen in der Mitte der Schmalseiten bis oben in den Hals. Wandung senkrecht aufsteigend, in den Diagonalen tief geschnürt. Unten ein kleiner, vierpassig umlaufender Fußwulst. Große gerundete, oben tief eingezogene Schulter; in ihrer Mitte ein 2 mm hoher, 4 mm breiter, vierpassiger Ringsteg (3,2 x 2,6 cm) mit Kehlprofil; darauf ein vierpassiger, 2 mm dicker, senkrecht aufsteigender Kragenhals, außen 6 und innen 10 mm hoch. Flacher Dosenfond.
Dr. Rückert, 1992 / Dekormuster: Entspricht Kat.Nr. (Inv.-Nr.: ES 861 a, b). Außenwandung bis auf den Kragenhals völlig vergoldet. In den beiden Goldfondfeldern der Schmalseiten grüne Deutsche Blumen; die mit Grün übermalte, purpurne Zeichnung zu dunklem Grau verfärbt. Auf den weißgrundigen, hochrechteckigen Feldern der Breitseiten in bunter Muffelmalerei gleichartige, auch gleichfarbene Landschaften wie bei der Kanne, darin je zwei Watteaufiguren: a) Hinter einem flachen Wasserbassin wie bei der Kanne ein im Profil nach rechts stehendes Paar, die Dame in einem gerafften, manganfarbenen, mit zartem Zitronengelb schattierten Watteaukleid ("Panier") über eisenrotem Unterkleid, auf dem dunkelbraunen Hut eine weiße und eine purpurne Straußenfeder; eisenrotes, vielfach getüpfeltes Inkarnat; Haare, Brauen und Pupille in Schwarz. Der Mann in blaugrauer Jacke, dunkelbraunen Kniehosen und Schuhen und grauen Strümpfen, mit hoher Mütze in zartem Gelb und Grau. b) Stehende junge Frau in purpurnem Rock mit roter Schürze, ihr zart gelbes Mieder grau schattiert aus übermaltem Purpur; auf dem Scheitel große purpurne Schleife. Neben ihr am Boden im Profil nach rechts sitzender Bub, der Flöte spielt, bekleidet mit blaugrauer Jacke, dunkelbraunen Kniehosen, schwarzen Schuhen und solchem Hut. Vierpassig-oblonger Aufsetzdeckel. Gesamte Innenseite durch eine Montierung verdeckt. In den Diagonalen geschnürt. Die glatte, niedrige Außenwandung zwischen zwei waagrechten, vierpassigen Wulsten. Flach aufgewölbte, durch Diagonalschnürung vierpassig gebuckelte Oberseite; oben in ihrer Mitte aufgarnierter Rosenknauf mit kurzem, dornigem Stiel wie bei der Kanne Kat.Nr (Inv.-Nr.: ES 861 a, b). Der Dose entsprechend bemalt. Im Goldfond der Außenwandung vier liegende, grüne Blumenzweiglein. Zwei weitere oben im Goldfond auf den Schmalseiten der Deckelaufwölbung. Dort in den Diagonalen wieder die Bänder aus gereihten Blüten in goldener Zeichnung auf der weißen Glasur. Dazwischen in kleinen schuppenförmigen Feldern auf den Breitseiten je eine bunte Miniaturlandschaft mit einer Watteaufigur: a) am Boden nach links sitzende, junge Frau in purpurnem Kleid; b) am Boden nach rechts sitzender Mann mit roter Jacke und graublauen Kniehosen; Hut, Strümpfe und Schuhe in Schwarz. Knaufrose mit Purpur angespitzt, gelbgrüner Stiel. Am Deckel eine alte, sicherlich originale Vermeilmontierung, die über den unteren Deckelrand gebogen und dort gezahnt umgebogen ist. Innen auf einem Gewindestab mit kreuzförmiger Mutter und Beilagscheibe noch der alte, vierpassig zurechtgeschnittene Korken.
Dr. Rückert, 1992 / Dekormuster: Entspricht Kat.Nr. (Inv.-Nr.: ES 861 a, b). Außenwandung bis auf den Kragenhals völlig vergoldet. In den beiden Goldfondfeldern der Schmalseiten grüne Deutsche Blumen; die mit Grün übermalte, purpurne Zeichnung zu dunklem Grau verfärbt. Auf den weißgrundigen, hochrechteckigen Feldern der Breitseiten in bunter Muffelmalerei gleichartige, auch gleichfarbene Landschaften wie bei der Kanne, darin je zwei Watteaufiguren: a) Hinter einem flachen Wasserbassin wie bei der Kanne ein im Profil nach rechts stehendes Paar, die Dame in einem gerafften, manganfarbenen, mit zartem Zitronengelb schattierten Watteaukleid ("Panier") über eisenrotem Unterkleid, auf dem dunkelbraunen Hut eine weiße und eine purpurne Straußenfeder; eisenrotes, vielfach getüpfeltes Inkarnat; Haare, Brauen und Pupille in Schwarz. Der Mann in blaugrauer Jacke, dunkelbraunen Kniehosen und Schuhen und grauen Strümpfen, mit hoher Mütze in zartem Gelb und Grau. b) Stehende junge Frau in purpurnem Rock mit roter Schürze, ihr zart gelbes Mieder grau schattiert aus übermaltem Purpur; auf dem Scheitel große purpurne Schleife. Neben ihr am Boden im Profil nach rechts sitzender Bub, der Flöte spielt, bekleidet mit blaugrauer Jacke, dunkelbraunen Kniehosen, schwarzen Schuhen und solchem Hut. Vierpassig-oblonger Aufsetzdeckel. Gesamte Innenseite durch eine Montierung verdeckt. In den Diagonalen geschnürt. Die glatte, niedrige Außenwandung zwischen zwei waagrechten, vierpassigen Wulsten. Flach aufgewölbte, durch Diagonalschnürung vierpassig gebuckelte Oberseite; oben in ihrer Mitte aufgarnierter Rosenknauf mit kurzem, dornigem Stiel wie bei der Kanne Kat.Nr (Inv.-Nr.: ES 861 a, b). Der Dose entsprechend bemalt. Im Goldfond der Außenwandung vier liegende, grüne Blumenzweiglein. Zwei weitere oben im Goldfond auf den Schmalseiten der Deckelaufwölbung. Dort in den Diagonalen wieder die Bänder aus gereihten Blüten in goldener Zeichnung auf der weißen Glasur. Dazwischen in kleinen schuppenförmigen Feldern auf den Breitseiten je eine bunte Miniaturlandschaft mit einer Watteaufigur: a) am Boden nach links sitzende, junge Frau in purpurnem Kleid; b) am Boden nach rechts sitzender Mann mit roter Jacke und graublauen Kniehosen; Hut, Strümpfe und Schuhe in Schwarz. Knaufrose mit Purpur angespitzt, gelbgrüner Stiel. Am Deckel eine alte, sicherlich originale Vermeilmontierung, die über den unteren Deckelrand gebogen und dort gezahnt umgebogen ist. Innen auf einem Gewindestab mit kreuzförmiger Mutter und Beilagscheibe noch der alte, vierpassig zurechtgeschnittene Korken.
BV019430246
Zum Objekt: Mus.-Kat. Annette Schommers, Martina Grigat-Hunger, Sabine Heym, Meißener Porzellan des 18. Jahrhunderts. Die Stiftung Ernst Schneider in Schloß Lustheim, Renate Eikelmann, Bayerisches Nationalmuseum (Hrsg.), München 2004, S. 424, Abb. S. 279, 280 (Details), Kat.-Nr. 106
BV045074093
Zum Objekt: Kat. Raffinesse im Akkord. Meissener Porzellanmalerei und ihre grafischen Vorlagen, Bd. 1-2, Staatliche Kunstsammlungen Dresden (Hrsg.), Petersberg 2018, Kat.-Nr. 363a, 370a