Collection
Damenschuh
- Artist
- –
- Locality
- –
- Date
- um 1640
- Material
- Leder weiß (Ziegenleder), Leder (braun), Seidenbändchen
- Dimensions
- H. 15,5 cm, L. 21 cm, B. 7,0 cm
- Location
- Bayerisches Nationalmuseum (not on display)
- Inventory Number
- L I 7 40
- Relation
- Inv. No. L I 7 40 - L I 7 41 (Damenschuhe)
- Acquisition
- –
Stöckelschuh mit fixiertem Unterschuh. Das Vorderblatt des Innenschuhs mit seitlich tiefen Ausschnitten und angeschnittener schmaler, spitzig endender Ristlasche, über welcher mittels zwei Ösen die am Ende gleichfalls gelochten, seitlichen Verschlußbänder gebunden werden. Alle Kanten besetzt mit einem 0,4 cm schmalen Webbörtchen mit Zackenrand aus brauner Seide. Der leicht nach innen gestellte Absatz und die Vordersohle ruhen auf der Plateausohle des pantoffelartigen Unterschuhs auf, der Stöckel ist mit dieser fest verbunden. Die Zehenkappe des Überschuhs ist mit braunen Seidenbörtchen derart geziert, daß an der Auschnittkate und zur Betonung der Mitte je zwei Bändchen angebracht sind, während die beiden Seitenhälften der Kappe von schräg verlaufenden Bändchen in engem Abstand ausgefüllt erscheinen. Die mit Leder überzogene, im Gelenk sich verjüngende Plateausohle bildet gleichsam zwei niedere Stelzen im Ballenbereich bzw. unter der Ferse aus. Der Kern der Sohle aus Kork. Als Innenfutter des Oberschuhs weißes Glacéleder. Innensohle wie Laufsohlen dieses Verbundschuhs sind aus dunkelbraunem, starkem Leder. Das Schuhpaar kam mit der Orbanschen Sammlung ins Haus. Streng linear Bändchendekor dieser Art ist in der Schuhmode kurz vor mitte des 17. Jahrhunderts überaus beliebt. Im Rückgriff auf die Mode dieser Zeit wird dieser Zierart bemerkenswerter Weise hundert Jahre später, in der Mitte des 18. Jahrhunderts noch einmal aufgegriffen. Die Art des Unterschuhs mit der zweifach gestelzten Sohle, aber auch Eigentümlichkeit im Schnitt des Oberschuhs scheinen nicht unbedingt für Venedig zu sprechen, wo der Typus des börtchengezierten Schuhs mit Untersohle ebenfalls bekannt war (vgl. Ausst. Kat. Venedig, 1988, S. 157, Nr. 11). Eher ließe sich eine westliche Provenienz, eventuell Frankreich (oder auch die Niederlande?) in Erwägung ziehen. Für Frankreich ist die Verbreitung dieses Typus mit Untersohle durch Stiche von Abraham Bosse belegt. (AK BNM. Schuhe. 1991)
BV004672191
Zum Objekt: Ausst.-Kat. Bayerisches Nationalmuseum, München, 12. Dezember 1991 - 30. April 1992: Schuhe. Vom späten Mittelalter bis zur Gegenwart, Bayerisches Nationalmuseum (Hrsg.), München 1991, Abb. S. 51, Kat.-Nr. 41
Taxonomy
Schuh