Collection

Manteau eines zweiteiligen Frauenkleides

Artist
Locality
Frankreich
Date
um 1780/1790
Material
Oberstoff: Seide, Leinwandbindung; Börtchen: Seide, Hanf (?), Posamentenarbeit; Futterstoff des Oberteils und der Ärmel: Leinen, Leinwandbindung; Futterstoff des Vorsteckers: Leinen, Leinwandbindung; Futterstoff des Rocks, oben: Seide, Leinwandbindung; Futterstoff des Rocks, Mitte: Leinen, Leinwandbindung, bedruckt; Futterstoff des Rocks an den Randbereichen: Seide, Leinwandbindung; Bändchen des Vorsteckers: Leinen, Leinwandbindung; Knöpfe: Seide, Gips (?), bezogen; Bindebänder: Leinen, Leinwandbindung; Engageantes: Baumwolle, Leinwandbindung; Stickerei: Leinen, Tambourstickerei; Flicken: Seide, Leinwandbindung
Dimensions
L. (vorn) 23 cm, L. (hinten) 154 cm, L. (Ärmel) 34 cm, B. (Rücken) 17 cm, U. (Saum) 422 cm
Location
Bayerisches Nationalmuseum (not on display)
Inventory Number
96/82.1
Relation
Acquisition
Ankauf 1996, Aus dem Süddeutschen Kunsthandel, Aus der Sammlung Lillian Williams, Paris

Manteau aus hellblau und weiß gemusterter Seide mit kleinen Motiven und Blumendekor in Orange, Braun, Gelb, Rot, Rosa, Schwarz und Grün. Das ganze Kleid inklusive Rüschen ist aus diesem Oberstoff. Manteau bestehend aus zwei vorderen geraden Teilen, die vom Achselblatt über die Schulter gerade in jeweils einer bis zur Taille angenähten Falte, die dann offen weiterläuft./Borkopp, Dr. Birgitt, Jolly, Schoenholzer, 1996.07.04
Die beiden Kanten und der hintere eckige Ausschnitt sind mit einer Rüsche besetzt, die um den Halsausschnitt bis zur Brust schmal ist und sich gegen den Saum hin verbreitert. Die Rüsche ist mehr oder weniger in der Mitte angereiht. Beide Kanten sind mit hellblauen Posamenten versehen und am Manteau festgenäht. Der vorne seitlich links angenähte Stecker ist unter Inv.-Nr. 96/82.2 beschrieben und formt geschlossen einen rechteckigen Ausschnitt. Das Oberteil verläuft seitlich von der Falte eng anliegend bis zur Taille, von wo aus der Rock ununterbrochen weiter zum Saum läuft. Unter beiden Achselhöhlen wurden vorne Stoffstücke aus dem gleichen Stoff als Reparatur angesetzt und appliziert. Am hinteren Ausschnitt kommen unter der Rüsche zwei tiefe doppelte schmale Falten hervor, die gerade bis zum Saum laufen. Diese Falten sind 10 cm unter dem Ausschnitt quer durch alle Falten am Futter befestigt. Rechts unter der ersten Falte ist das hintere Oberteil am Futter befestigt. Diese Naht ist auf der linken Seite offen, es sind aber noch Nähspuren zu sehen. Der weite Rock ist seitlich diagonal nach außen hin geschnitten, formt tiefe Falten an der Taille und hat an diesen Stellen zwei Schlitze zum Eingriff in die inneren Taschen. Der Manteau besteht aus 5 ganzen Bahnen à 53 cm, zwei angeschnittenen seitlich diagonal verlaufenden Teilen. Das ganze Oberteil ist innen mit beigem Leinen und Baumwollstoff gefüttert./Borkopp, Dr. Birgitt, Jolly, Schoenholzer, 1996.07.04
Beidseitig wurde vorne das innere Futter über der Brust gegen die Seiten hin quer aufgeschnitten, die Naht vorne an der Kante getrennt, diese zwei losen Stoffstücke wurden seitlich am Oberteil umgelegt und angenäht. Unter beiden vorderen Oberteilen ist rosafarbener Taft, der vorne bis zum Saum reicht, seitlich von der Hüfte bis zum Saum reicht und hinten am Saum eine breite Bahn bildet. Dieses Futter wurde aus verschiedenen Teilen zusammengesetzt. Am rechten vorderen Oberteil sind innen drei Bindebänder doppelt angenäht, die zum Schließen des Steckers dienen. Innen im Oberteil sind seitlich auf Taillenhöhe zwei lange Bindebänder angebracht. Der Oberstoff an beiden vorderen Kanten wurde umgelegt und angeheftet. Der untere Saum wurde mit dem rosa Futterstoff verstürzt. Der restliche Rock ist bedrucktem Leinenstoff und hinten ist der rückwärtige Teil bis zum Gesäß hin in giftgrüner Seide gefüttert. Das ganze Futter wurde an dem Oberstoff in regelmäßigen Abständen geheftet. Die kurzen Ärmel reichen bis zum Ellbogen, sind gerade geschnitten und an den Schultern ein wenig angereiht. Die Ärmel entstanden aus verschiedenen, mit kleinen Stichen zusammengenähten Stücken und stammen wahrscheinlich aus einem anderen Bereich des Kleides und wurden später zu Ärmeln gemacht./Borkopp, Dr. Birgitt, Jolly, Schoenholzer, 1996.07.04
Auch am Innenteil des Ärmels wurden beidseitig unter der Achsel Stücke aus demselben Stoff aufgesetzt. Am Ärmelabschluß sind je eine Rüsche aus demselben Stoff, aber in jüngerer Zeit mit groben Stichen angenäht. Die Ärmel sind mit Leinen und Baumwolle gefüttert. An der inneren unteren Kante ist je ein hellblaues Seidenband angenäht. Aus dem Ärmel kommen je eine Engageante aus Baumwollbatist, mit Tambour-Stickerei und Festonstichen verziert, die am Innenarm kürzer ist und sich am Ellbogen verlängert. Die Kante der Engageante ist bogenförmig mit Festonstichen abgeschlossen./Borkopp, Dr. Birgitt, Jolly, Schoenholzer, 1996.07.04

Collection

Sammlung Lillian Williams

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