Collection

Jockeyjacke

Artist
Locality
Frankreich
Date
um 1810/1825
Material
Oberstoff A: Seide, Leinwandbindung; Oberstoff B: Seide, Leinwandbindung; Futterstoff: Baumwolle, Leinwandbindung; Einlage: Leinen, Leinwandbindung, beschichtet; Dekoration: Metalllahn, Baumwolle, Posamentenarbeit
Dimensions
L. (vorn) 55 cm, L. (hinten) 68 cm, L. (Ärmel) 70 cm, B. (Rücken) 38 cm, U. (Oberweite) 113 cm
Location
Bayerisches Nationalmuseum (not on display)
Inventory Number
96/245.1
Relation
Acquisition
Ankauf 1996, Aus dem Süddeutschen Kunsthandel, Aus der Sammlung Lillian Williams, Paris

Die Jacke reicht bis zu den Hüften und ist aus abwechselnd violetten und gelben Seidenbändern zusammengenäht und nachträglich zugeschnitten. Die Jacke besteht aus 2 Vorderteilen und einem rückwärtigen Teil, einem Stehkragen und stark eingereihten, in Form geschnittenen Ärmeln. Sie ist mit beigem Leinenstoff gefüttert, wobei es aussieht, als wäre das Futter ehemals zu etwas anderem benutzt worden, da es viel stärker als der Oberstoff verschmutzt ist und viele Einstichspuren hat. Die Vorderteile setzen schräg hinter den Schulterblättern an und führen über die Schultern zu einem großen Halsausschnitt und zu den vorderen fast geraden Kanten, die bis zum Saum laufen. Nur über der Brust sind sie enger geschnitten. 2 cm rechts und links der vorderen Kante setzt der 5,5 cm breite, etwas versteifte Stehkragen aus doppeltem violetten Seidenband an. Der Stehkragen ist in der Mitte einmal abgesteppt. Beide Kanten sind innen nochmals mit derselben Farbe mit einem Band jeweils gefüttert. Die vordere, rechte violette Kante hat vom Halsausschnitt bis zum unteren Saum 11 mit Knopflochstich versäuberte Knopflöcher. Die linke gelbe Kante hat genau gleichviele mit gelben Seidenstoff überzogene Holzknöpfe. Der unterste Knopf und das Knopfloch ist 1 cm oberhalb des Saums. Die vorderen Kanten reichen bis über die Seitenlinie, wo sie anliegend an die rückwärtigen Teile angenäht sind, obwohl die vorderen Nahtkanten fast gerade geschnitten sind. Der rückwärtige Teil besteht aus einem Stück, reicht vom rechten zum linken Armloch und setzt hinter den Schultern und am rückwärtigen Ausschnitt an. Rechts und links der Schulternaht hinter dem Kragen sind noch Reste ehemaliger Dekoration aus gelber Seidenseele mit vergoldetem Metallamée überzogen. Die rückwärtigen Teile verjüngen sich stark zur Taille hin, darunter laufen sie parallel bis zum Saum weiter. Die Ärmel sind zweiteilig, mit Ober- und Unterärmel, wobei der Oberärmel 9 cm breiter geschnitten ist als der Unterärmel und sehr stark am Schulterarmloch eingereiht ist, um einen gigotartigen Ärmel zu ergeben. Diese Art Ärmelschnitt war in den 1830er Jahren in der Frauenkleidung sehr beliebt. Die Ärmel verjüngen sich stark zum Ellbogen, wo sie eine Kurve formen und reichen bis zum Handgelenk, das beidseitig seitlich einen 6 cm langen Schlitz hat, der mit 2 versäuberten Knopflöchern und dazu passenden, überzogenen Holzknöpfen besetzt ist./Borkopp, Dr. Birgitt, Jolly, Dr. Anna, Schoenholzer-Nichols, Thessy, 1996.06.24

Collection

Sammlung Lillian Williams

Taxonomy

Jacke

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