Collection
Terrine mit dem Wappen Heinrich Graf von Podewils
- Artist
- Modell: Johann Joachim Kändler, Modell: Johann Friedrich Eberlein, Herstellung: Porzellanmanufaktur Meißen
- Locality
- Meißen
- Date
- Modell: um 1741/1742; Ausformung und Staffierung: 1742
- Material
- Hartporzellan, Aufglasurfarben, Gold
- Dimensions
- Terrine: H. (gesamt) 27,8 cm, H. (ohne Deckel) 12,8 cm, L. 33 cm, B. 16,9 cm, L. (Gefäßrand) 23,7 cm, B. (Gefäßrand) 15,9 cm, G. 1424 g
- Location
- Schloss Lustheim
- Inventory Number
- ES 763 b
- Relation
- Inv. No. ES 763 a-c (Terrine mit Untersatz)
- Acquisition
- Aus der Sammlung Ernst Schneider
Auf der Oberseite der Unterplatte annähernd symmetrisch bunter Indianischer Streublumendekor wie bei Kat.Nr.und (ES 559, 1545), auch in gleicher Farbigkeit; kleine Streublüten sowie die beiden gelbgrünen Blätter oben auf der Kehle zumeist auf Glasurfehlern. Auf der Fahne in der Mitte der Längsseiten gegenständig zweimal das Wappen Podewils wie bei den Tellern, nur etwas in die Breite gezogen. Deckelterrine: Analog zur Unterplatte, oblong zwölffach geschwungen, mit je sechs im Relief aufliegenden Palmettmuscheln, Henkel als cornua copiae. Füße als vier nach außen gerichtete Löwentatzen: 2,8 bis 3 cm hoch, Tiefe 4,5 bis 4,8 cm, bis zu 2,9/3 cm breit, ihre abgeplattete, unglasierte Standfläche unter den Zehen glatt geschliffen, darin eingestochen je ein 3 bis 4 mm weites Brennloch zum hohlen Inneren der Füße; Ansatz auf dem Terrinenboden in die Breite gezogen verdickt; Füße mit dem unteren Terrinenrand auf der Außenseite verklammert durch je eine 3 bis 4 cm hohe, bis zu 3,7/3,8 cm breite Muschelspange. Diese als stehende, gefaltete Palmettmuschel mit feiner radialer Strähnung, der ein wenig abstehende Rand fledermausflügelartig, die Mitte der Muscheln mit entsprechender Reliefierung - aber quer fein gerieft - knollig verdickt, seitlich unten eingezogen durch angeschobene C-Bögen mit eingerollten Enden, ganz unten zu einem Rankenblatt gegabelt. Der schwebende, abgeflachte , unglasierte Gefäßboden seitlich als Wulstrand ausgezogen, Randkante gerundet. Terrinenfond nur 11,5 x 4,9 cm groß, abgeflacht, als langgezogenes Rechteck mit gerundeten Schmalseiten, fast senkrecht tief eingesenkt. Längsovale Wandung unten eingezogen, darüber schräg geweitet und kräftig ausgebaucht, oben tief geschnürt; zwölffach senkrecht verschliffen gebuckelt; Innenwandung entsprechend gehöhlt. Außen am Mündungsrand ein Wulstband; Rand oben 8 bis 9 mm breit, abgeflacht, Kanten kräftig gerundet; innerer Randstreifen schräg geweitet, auf l cm Höhe unglasiert: Die sechs außen am Rand abhängenden Reliefmuscheln wie bei der Unterplatte, ebenso beide Henkel aus je zwei nach unten gerichteten Füllhörnern, oben in der Mitte jedoch verbunden durch eine stehende Palmettmuschel gleichen Typs wie über den Löwentatzen, außen seitlich gerahmt von zwei gespreizten C-Spangen. Aus den Hörnern des Überflusses ergießt sich wie bei der Unterplatte eine Fülle aufgarnierter Blüten und Blätter über die Terrinenwandung, insgesamt 27 Blüten. Dekor: Mündungsrand oben und der unglasierte Innenrand dick vergoldet wie auch die sechs hier abhängenden Muscheln. Goldenes Ringband unter dem Randwulst. Henkel mit Gold angespitzt wie bei der Unterplatte, auch it Perlbändern, Muscheln beidseitig mit Gold gestrichelt. Spangenmuscheln über den Löwentatzen mit Gold angespitzt. Tatzen mit braunstichigem Mausgrau fellartig gestrichelt, Zehennägel schwarz. Blüten- und Blattauflagen bunt staffiert wie bei der Unterplatte; auf der Außenwandung ebenso entsprechender Indianischer Streublumendekor sowie oben auf der Außenwandung in der Mitte der Breitseiten wieder das Wappen Podewils, beide Wappendarstellungen 6,5 cm breit. Anordnung des aufgemalten Dekors weitgehend symmetrisch./Rückert, Dr. Rainer, 1991
BV038208658
Zum Objekt: Rainer Rückert, Zur Staffierung der Gesichter von Meissener Porzellanfiguren (Teil IV), in: Keramos Heft 153, Düsseldorf 1996, S.156, 182, Abb. 187
BV019430246
Zum Objekt: Mus.-Kat. Annette Schommers, Martina Grigat-Hunger, Sabine Heym, Meißener Porzellan des 18. Jahrhunderts. Die Stiftung Ernst Schneider in Schloß Lustheim, Renate Eikelmann, Bayerisches Nationalmuseum (Hrsg.), München 2004, S. 432, Abb. S. 353, Kat.-Nr. 140