Collection

Tasse und Untertasse

Artist
Porzellanmanufaktur Nymphenburg
Locality
München, Nymphenburg (Tasse), München, Nymphenburg (Untertasse) (?), Bayern
Date
Material
Hartporzellan, Aufglasurfarben, bemalt (gold), bemalt (silber)
Dimensions
H. 9,5 (Tasse), Dm. 9,3 (Tasse oben) 5 (Tasse unten); H. 2,4-2,6 (Untertasse), Dm. 16,1 (Untertasse oben) 8,1 (Untertasse unten)
Location
Bayerisches Nationalmuseum
Inventory Number
90/258.1-2
Relation
Acquisition
Geschenk 1990

90/258.1: Runde, becherförmige Tasse mit kantigen Palmetthenkel. Ohne Formnähte. Auf 1,7 cm hohem, gehöhltem, kräftig profiliertem Trompetenfuß mit flachem, unglasiertem, 6 mm breitem Standring; in der Mitte der glattwandigen inneren Eintiefung eine kleine runde Abplattung (Dm. 9 mm). Außen am Fuß ganz unten ein auskragendes, 3 mm hohes Plattenprofil, darüber ein karniesförmiger Einzug, oben zwischen zwei kantigen Plattenprofilen eine kräftige Kehlung.
Die außen glatte Tassenwandung konkav geschnürt, mit geweitetem Lippenrand, seine Kanten gerundet; unterster Gefäßteil unter einem kleinen Stabprofil zum Fuß hin schalenförmig-konvex eingezogen. Entsprechende Innenwandung, jedoch ohne Profilleiste. Leicht gemuldeter Fond, in seinem Zentrum ein winziger Ringsteg um einen kleinen Knopf (Omphalusmotiv). Anbossierter Henkel als kantiger, S-förmig gerollter Stab, aus zweiteiliger Form, je eine schwache Mittelnaht auf seiner Ober- und Unterseite. 6,3 cm hoch; oben 9 mm breit, nach unten auf 6 mm Breite verschmälert. Das obere große und das kleinere untere Henkelende von der Wandung abgerollt, auslaufend in je eine dreiteilige, lilienartige Blattpalmette, deren mittlere Spitze (seitlich mit einem kleinen reliefierten Dreiblatt) leicht einspringt. Die Glasur zart elfenbeinstichig. Innen im Fuß Manufakturmarken: Eingepreßter bayerischer Rautenschild (5,5 x 7 mm) mit nach rechts oben steigenden Rauten; daneben vor dem Brand eingeritzt '1/5'; auf der gegenüberliegenden Seite eingeritzt '7' (oder 'L.'?). Dazwischen ein versehentlich mitgebrannter, goldener Fingerabdruck einer verschmutzten Goldmalerhand.
Dekor: Reiche Vergoldung aus rotstichigem, poliertem Gold. Die Innenwandung bis auf eine runde Aussparung im Fond völlig vergoldet, ebenso komplett die Außenseite des Fußes, ferner der schalenförmige untere Wandungseinzug sowie der gesamte Henkel.
Außenseite des Lippenrandes auf 7 mm Höhe als breites Ringband vergoldet. Darunter in kleinteiliger Goldmalerei eine Fadenringlinie, unter ihr zahlreiche gereihte C-Bögen mit dem Rücken nach oben und eingerollten Enden zwischen je einem abtropfenden Punkt; diese Bordüre gegenständig wiederholt unten über dem Stäbchenprofil vor dem Schaleneinzug.
Auf der dem Henkel gegenüberliegenden Seite der Tassenwandung in bunten Muffelfarben, in Gold und (schwarz oxidiertem) Silber aufgemalt das Wappen der Familie v. Hohenhausen und Hochhaus, aufgelegt auf den silbernen Schild des Wittelsbacher Hausordens vom Hl. Michael (gestiftet 1693 vom Kölner Kurfürsten Joseph Clemens). Auf den blauen, goldgeränderten Kreuzarmen des Ordens gegenständig die Buchstaben (senkrecht) P P und (waagrecht) F F (Pietas, Perseverantia - Fortitudo, Fidelitas). Wappen wie bei Inv.-Nr. 90/80, auch die Wappenbekrönung durch zwei Spangenhelme, Adlerflug und Straußenfedern jedoch in Schwarz.
Helmdecken in Akanthusblattform, (heraldisch) rechts in Schwarz und Gold, links in Blau mit purpurner Zeichnung. Ohne Schildhalter. Über dem Wappen ein Schriftband mit Devise in schwarzen Versalien: 'LAUREAM FERT VIRTUS HONORIS'.
Seitlich der Wappenmalerei je ein kleines goldenes Blümchen.
90/258.2: Runde Untertasse auf keilförmig von 10 auf 3 mm angespitztem Ringfuß, der innen 6 und außen 8 mm hoch ist. Kanten des unglasierten Standrings gerundet. Außenseite des Ringfußes vor dem Standring abgeschrägt, darüber gekehlt, auf der Unterseite der Untertasse über eine sehr viel kleinere Kehle auflaufend. Unterseite des runden Fonds leicht durchhängend.
Oberseite: Flacher, runder Fond (Dm. 7,8 cm), in der Mitte ein wenig eingesunken, sein schmaler Randstreifen abfallend. Im Winkel schräg daran aufsteigender, konvex gewölbter, gut 4,1 cm breiter Gefäßrand, das äußere Drittel waagrecht breit abstehend. Randkanten gerundet. Graustichige Glasur mit kleinen Fehlern. Ungemarkt.
Dekor: Einfacher, flächiger Golddekor auf der Oberseite: Fondmitte als Kreisscheibe (Dm. gut 2,7 cm), umzogen von einer schmalen, 1 mm breiten Ringlinie. Am Fondrand ein 3 mm breites Ringband; ein weiteres auf dem Außenrand 15 mm breit. Rotstichiges, poliertes Gold.

BV001064009
Zum Objekt: Friedrich Hermann Hofmann, Geschichte der Bayerischen Porzellan-Manufaktur Nymphenburg, Bd. 3, Produktion und Verschleiß, 1921-3/1991

BV002562753
Zum Adressaten: Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Häuser, 6. Jg. 1856, S. 313-314

BV002562511
Zum Adressaten: Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Häuser, 83. Jg. 1933, S. 224-227

BV002562511
Zum Adressaten: Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Häuser, 89. Jg. 1939, S. 225

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