Collection
Männerstrümpfe mit "faux mollets" (Paar)
- Artist
- –
- Locality
- Frankreich
- Date
- um 1800
- Material
- Strumpf: Baumwolle (cremefarben), Wirkerei; Polsterung: Seidengarn, eingezogen (mit der Nadel)
- Dimensions
- 96/314.1: L. (gesamt) 58 cm, L. (Fuß) 24 cm; 96/314.2: L. (gesamt) 57 cm, L. (Fuß) 23 cm
- Location
- Bayerisches Nationalmuseum (not on display)
- Inventory Number
- 96/314.1-2
- Relation
- –
- Acquisition
- Ankauf 1996, Aus dem Süddeutschen Kunsthandel, Aus der Sammlung Lillian Williams, Paris
Die Strümpfe wurden jeweils flach in Form gearbeitet und dann mit Nähten an den Füßen und entlang der Wade in ihre dreidimensionale Form gebracht. Die oberen Abschlusskanten sind umgebogen und so gesäumt, dass ein Band eingezogen werden konnte, das den Strumpf oberhalb des Knies hielt. Seidenfäden, die im Bereich der Waden eingearbeitet wurden, wirken wie eine Polsterung und sorgen an dieser Stelle für größeres Volumen. Dazu legte man in jeder dritten Maschenreihe die gebündelten, aber nicht gedrehten Fäden so ein, dass sie in Schlaufen auf der Innenseite der Wirkerei stehenblieben. Diese Schlaufen wurden dann aufgeschnitten; durch Aufbürsten und - vor allem zu den Rändern hin - Auszupfen der Fäden konnte man einen harmonischen Verlauf der Polsterung herstellen./Borkopp, Dr. Birgitt, 2003.09.15
Solange die Hosen der Herren - die culottes - unterhalb der Knie endeten, lenkten sie den Blick auf die Waden und stellten ihre Form deutlich heraus. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts, als die männliche Silhouette durch eine sehr hoch angesetzte Taille, gerundete Schultern und einen sehr hohen Kragen bestimmt war, galt der wohlgerundeten Wade offenbar besondere Aufmerksamkeit. Herren, denen es hier an der natürlichen Ausstattung fehlte, konnten mit entsprechend geposterten Strümpfen, den faux mollets, ihre Erscheinung verbessern./Borkopp, Dr. Birgitt, 2003.09.15
Solange die Hosen der Herren - die culottes - unterhalb der Knie endeten, lenkten sie den Blick auf die Waden und stellten ihre Form deutlich heraus. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts, als die männliche Silhouette durch eine sehr hoch angesetzte Taille, gerundete Schultern und einen sehr hohen Kragen bestimmt war, galt der wohlgerundeten Wade offenbar besondere Aufmerksamkeit. Herren, denen es hier an der natürlichen Ausstattung fehlte, konnten mit entsprechend geposterten Strümpfen, den faux mollets, ihre Erscheinung verbessern./Borkopp, Dr. Birgitt, 2003.09.15
BV017771574
Zum Objekt: Ausst.-Kat. Kunstbibliothek (SMB), Berlin, 05. Dezember 2003 - 15. Februar 2004: Ridikül!. Mode in der Karikatur, Adelheid Rasche, Gundula Wolter (Hrsg.), Berlin Köln 2003, Abb. S. 288, Kat.-Nr. 10.d
BV021581364
Zum Objekt: Ausst.-Kat. Herzog Anton Ulrich-Museum, Braunschweig, 10. Mai - 30. Juli 2006: Lockenpracht und Herrschermacht. Perücken als Statussymbol und modisches Accessoire, Jochen Luckhardt, Regine Marth (Hrsg.), Leipzig 2006, Abb. S. 154, Kat.-Nr. 2.18
Collection
Sammlung Lillian Williams