Sammlung

Schale mit dem Bildnis der Roxelane

Künstler/in: –
Entstehung: Venedig, Italien
Datierung: Mitte 16. Jh.
Material: Sodaglas (rauchfarben), entfärbt, hinterlegt (mit Silberfolie), kalt bemalt; Lüsterfarben (transparent), Blattgold, Muschelgold, Muschelsilber
Maße: Dm. 44 cm, H. 5 cm, T. 3,8 cm - 4,5 cm
Standort: Bayerisches Nationalmuseum (Saal 22)
Inventarnummer: G 553
Bezug: –
Zugang: Überweisung aus den Königlichen Sammlungen des Hauses Wittelsbach 1855

Die große Schale ist das bedeutendste Zeugnis venezianischer Glaskunst im Bayerischen Nationalmuseum. Das Porträt einer prachtvoll gekleideten jungen Frau ist in der Art eines Hinterglasbildes auf der Unterseite der Schale ausgeführt. Die Dargestellte kann als Roxelane, Gemahlin Sultan Süleymans des Prächtigen, identifiziert werden. Sie kam als russische Sklavin in den Harem Süleymans und stieg bald zur Favoritin und einflussreichsten Beraterin des in Europa gefürchteten Herrschers auf, in dessen Regierungszeit das Osmanische Reich seine größte Macht und Ausdehnung erreichte. Die Hinterglasbemalung von Hohlgläsern kam in Venedig um 1525 auf und ist weltweit nur noch auf rund 35 Glastellern oder -schalen überliefert.

BV000039550
Zum Objekt: Mus.-Kat. Rainer Rückert, Die Glassammlung des Bayerischen Nationalmuseums (Kataloge des Bayerischen Nationalmuseums; Bd. 17,1-2), München 1982, Kat.-Nr. 37

BV038872411
Zum Vergleich: Johann Baptist Fickler: Das Inventar der Münchner herzoglichen Kunstkammer von 1598. Editionsband Transkription der Inventarhandschrift cgm 2133, in: Abhandlungen der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse Folge N.F., Heft 125, Peter Diemer (Hrsg.), München 2004, S. 129, Kat.-Nr. 1449

BV002596995
Zum Objekt: Jahresbericht Bayerisches Nationalmuseum München 2006-2007, Renate Eikelmann (Hrsg.), München 2008, S. 70

BV040257810
Zum Objekt: Ernst Wagner, Stefan Jakob Wimmer, Leyla Sedghi, Isar-Arabesken. Spuren des Orients in München (Münchner Stattreisen Bd. 6), München 2013, S. 54-55, Abb. S. 54