Sammlung

Riesenkanne mit Löwenkopfattachen und Zinndeckel

Künstler/in
Jan Emens Menneken
Entstehung
Raeren
Datierung
1568
Material
Steinzeug, Zinn, glasiert
Maße
Gesamt: H. 73,2 cm, Dm. 32 cm, Dm. (Fuß) 19,8 cm, G. 8600 g; Kanne: H. 66 cm
Standort
Dauerleihabgabe (nicht ausgestellt)
Inventarnummer
Ker 1006
Bezug
Zugang
Ankauf

Große Kanne mit eiförmig gewölbtem Leib. Hoher schlanker Leib: an dem kapitellförmig vorgewölbten von profilierten Wulstreifen eingefaßten runden Mündungsstücke und dem Halse eine große, aus Hohlformen aufgelegte Löwenmaske mit geöffnetem Maule und herabwallendem gewellten zugespitzten Barte; auf den Backen rechts und links eingeritzt die Buchstaben J E (Jan Emens). Gegenüber der Maske der sechsfach gekantete, leicht geschwungene, an der Außenseite gehöhlte Henkel, der an der Schulter mit einem kleinen plastischen Löwenköpfchen endet. Kappenförmig gewölbter, am Rande vorspringender Glockendeckel aus Zinn mit profiliertem Scharnierhebel, Zinnkopf in Kandelaberform (gedrückte Kugel zwischen Scheiben). Im Innern des Deckels Zinnmarke: Pelikan?
Um die Schulter Kranz von 7 dreipassförmigen gerippten Blättern im Relief in den Zwischenräumen aus dem Rande hervorwachsend je ein dreiblättriges Kleeblatt. Unterhalb der Schulter umlaufendes durchbrochen geschnittenes Wulstprofil: querlaufende, vorspringende, je dreifach durchlochte Bänder. Aus der Mitte des Leibes Inschrift in eingeritzten großen Majuskeln in 3 Reihen übereinander, die durch eine große, der oberen entsprechende aufgelegte Löwenmaske durchbrochen wird. Auf den Wangen des Löwen rechts und links die Jahreszahl 15 68. Inschrift: ICH BEN EIN GROSE KAEN WAN ICH bEN FOEIL WINS EDOEN DAN KONNEN SICH W AEL IRE DREI AEN MICH bEGOEN EN D DAT GESCHWINT OP EINEN HOGEN bERCH SONDER FALEN DER MICH WAEL von aen bis zen kalen 1568. Unter der Inschrift umlaufender Reif mit runden Reliefperlen. Der Ablauf gefurcht mit freihändig gezogenen Längsfurchen. Über dem tellerförmig abfallenden profilierten Rundfuß (Hohlfuß) durchbrochen geschnittenes Wulstprofil, entsprechend den oberen. Hohlfuß. Glasur: gleichmäßig helles Kastanienbraun.

BV014730358
Zum Objekt: Otto von Falke, Das Rheinische Steinzeug, Bd. II, Raeren und der Westerwald, 1908, S. 10, 12, Abb. Abb. 144

BV041731436
Zum Künstler: Mus.-Kat. Töpfereimuseum Raeren, Raerener Steinzeug - europäisches Kulturerbe, Raeren 2013, S. 216-220, Abb. Tafel 10, S. 226-234, Abb. 707-709

BV002596995
Zum Objekt: Jahresbericht Bayerisches Nationalmuseum München 2014-2015, Renate Eikelmann (Hrsg.), München 2016, S. 67-68

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