Sammlung

Jungfrau mit dem Einhorn (Emailmedaillon)

Künstler/in
Entstehung
Paris, Frankreich
Datierung
um 1320/1330
Material
Silber, geschnitten, emailliert (bunt), vergoldet
Maße
Dm. 7,2 cm
Standort
Bayerisches Nationalmuseum (nicht ausgestellt)
Inventarnummer
MA 2202
Bezug
Zugang
Ankauf 1883, Aus der Probstei Pfaffenhofen in Schwabenheim an der Selz, Ursprünglich wohl im Besitz der Benediktinerabtei St. Maximin, Trier

Die beidseitig in der Technik des Tiefschnittemails dekorierte Rundscheibe wohl profaner Bestimmung zeigt auf der Vorderseite die von einer zierlichen Maßwerkrahmung eingefasste Darstellung der Einhornjagd: Das mythische Fabeltier flüchtet sich in den Schoß der in einem Garten sitzenden Jungfrau, die das Horn des Tieres umfasst; in der Rechten hält sie einen Spiegel als Zeichen jungfräulicher Reinheit. Indessen erlegt ein junger Jäger von einem Baum herab das gezähmte Tier mit einer langen Lanze. Die Rückseite der Scheibe wird von acht spiraligen Blütenranken eingenommen, die sich aus einem zentralen Vierpass mit drachenartigem Fabelwesen entwickeln. Das durch die preziöse Eleganz der Gestalten ausgezeichnete Medaillon, ursprünglich wohl im Besitz der Trierer Benediktinerabtei St. Maximin, zählt zu den kostbarsten Zeugnissen der Pariser Emailkunst der Gotik.

BV038138679
Zum Objekt: Jürgen Michler, Studien zum Bebenhäuser Sommerrefektorium, in: Jahrbuch der Staatlichen Kunstsammlungen in Baden-Württemberg, Bd. 35, Berlin 1998, S. 73, Abb. 26 c

BV013254169
Zum Objekt: Mus.-Kat. Bayerisches Nationalmuseum. Handbuch der kunst- und kulturgeschichtlichen Sammlungen, Renate Eikelmann (Hrsg.), München 2000, S. 37 (mit Abb.)

BV023485718
Zum Objekt: Bayerisches Nationalmuseum. Handbuch der kunst- und kulturgeschichtlichen Sammlungen Neuauflage. Auflage, Renate Eikelmann (Hrsg.), München 2008, S. 37 (mit Abb.)

BV036106631
Zum Objekt: Bayerisches Nationalmuseum. Handbook of the collections of art and cultural history, Renate Eikelmann (Hrsg.), München 2009, S. 37 (mit Abb.)

BV043699561
Zum Objekt: Phillipe Cordez, Trésor memoire, merveilles. Les objects des églises au Moyen Age, Paris 2016, Abb. 52

BV042283632
Zum Objekt: Phillippe Cordez, Schatz, Gedächtnis, Wunder. Die Objekte der Kirchen im Mittelalter (Quellen und Studien zur Geschichte und Kunst im Bistum Hildesheim Bd. 10), Michael Brandt, Thomas Scharf-Wrede (Hrsg.), Regensburg 2015, S. 140-156, Abb. 52

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