Sammlung
Hausaltärchen
- Künstler/in
- Adam Eck (zugeschrieben)
- Entstehung
- Eger
- Datierung
- um 1665
- Material
- Korpus: Birnbaumholz, geschwärzt; Reliefintarsien: Ahornholz (?), Buchsbaumholz (?), Obstbaumholz, punziert, graviert, gefärbt
- Maße
- Altar, geschlossen: H. 31,3 cm, B. 27,9 cm, T. 5,3 cm; Altar, geöffnet: H. 31,3 cm, B. 53,5 cm, T. 5,3 cm
- Standort
- Bayerisches Nationalmuseum (nicht ausgestellt)
- Inventarnummer
- R 2861
- Bezug
- –
- Zugang
- –
Das Altärchen zeigt als zentrales Motiv die Muttergottes mit Kind vor einer Klosteranlage mit Basilika und barockem Garten. Wahrscheinlich handelt es sich um die Zisterzienserinnenabtei Kloster Waldsassen, an deren Wiederaufbau 1661 nach der Rekatholisierung auch Egerer Meister mitwirkten. Um das Mittelbild gruppieren sich weitere Mariensymbole, wie sie auch in der Sockelzone der Altarflügel mit Porta Clausa und Hortus Conclusus dargestellt sind. Über der Gottesmutter findet sich die alttestamentarische Szene des Besuchs der Königin Makeba von Saba bei König Salomon auf dem Löwenthron. Die großen Motive der Seitenflügel sind Jesus Christus als Guter Hirte und der hl. Georg im Kampf mit dem Drachen.
Das auf den Innenseiten mit feinsten Egerer Reliefintarsien versehene Hausaltärchen stellt innerhalb der Werkgruppen der Egerer Bildschneider einen seltenen Typus dar: Meist waren es Fronten von Kabinettschränken, die Deckplatten von Spielbrettkästen oder Schatullen, die mit den typischen Egerer Arbeiten geschmückt wurden. Dies entsprach den Wünschen der Auftraggeber und Käufer der Egerer Reliefintarsien, bei denen es sich seit dem Beginn des 17. Jahrhunderts oft um einquartierte Militärs handelte, die sich während des Dreißigjährigen Kriegs in der Stadt Eger aufhielten, oder um andere Adlige. Auch bestand eine gewisse Nachfrage für politische Geschenke, die nicht zuletzt die Stadt Eger selbst bis an den Kaiserhof nach Wien schickte. Dementsprechend dominierten antike Stoße wie Schlachten aus der römischen Geschichte, Szenen aus den "Metamorphosen" des Ovid oder Allegorien von Erdteilen und Jahreszeiten sowie Personifikationen von Tugenden, Lastern und Sinnen.
Die Kunsthandwerker verwendeten für die Reliefintarsien ausschließlich niederländische und deutsche Vorlagenstiche, meist aus dem 16. Jahrhundert. Neben Hendricus Goltzius, Jacob de Gheyn II., Abraham Bosse und anderen wurden auch grafische Werke von Albrecht Dürer oder Matthäus Merian rezipiert.
Wenige Familien in Eger, wie die der Fischer, Eck und Haberstumpf, hatten als Kunsthandwerker - zunftrechtlich zwischen den Schreinern und den Bildschnitzern, stehend - seit dem Beginn des 17. Jahrhunderts die Technik der Reliefintarsien entwickelt, deren künstlerischer Reiz vor allem in der Oberflächenbearbeitung der kunstreich zusammengesetzten Holzmosaike auf einem Furniergrund lag. Aufwändige Gravuren und differenzierte Punzierungen schufen das unverwechselbare Erscheinungsbild der Egerer Arbeiten und machten diese zu gesuchten Sammlerobjekten, bis sich Anfang des 18. Jahrhunderts die Mode wandelte.
Das auf den Innenseiten mit feinsten Egerer Reliefintarsien versehene Hausaltärchen stellt innerhalb der Werkgruppen der Egerer Bildschneider einen seltenen Typus dar: Meist waren es Fronten von Kabinettschränken, die Deckplatten von Spielbrettkästen oder Schatullen, die mit den typischen Egerer Arbeiten geschmückt wurden. Dies entsprach den Wünschen der Auftraggeber und Käufer der Egerer Reliefintarsien, bei denen es sich seit dem Beginn des 17. Jahrhunderts oft um einquartierte Militärs handelte, die sich während des Dreißigjährigen Kriegs in der Stadt Eger aufhielten, oder um andere Adlige. Auch bestand eine gewisse Nachfrage für politische Geschenke, die nicht zuletzt die Stadt Eger selbst bis an den Kaiserhof nach Wien schickte. Dementsprechend dominierten antike Stoße wie Schlachten aus der römischen Geschichte, Szenen aus den "Metamorphosen" des Ovid oder Allegorien von Erdteilen und Jahreszeiten sowie Personifikationen von Tugenden, Lastern und Sinnen.
Die Kunsthandwerker verwendeten für die Reliefintarsien ausschließlich niederländische und deutsche Vorlagenstiche, meist aus dem 16. Jahrhundert. Neben Hendricus Goltzius, Jacob de Gheyn II., Abraham Bosse und anderen wurden auch grafische Werke von Albrecht Dürer oder Matthäus Merian rezipiert.
Wenige Familien in Eger, wie die der Fischer, Eck und Haberstumpf, hatten als Kunsthandwerker - zunftrechtlich zwischen den Schreinern und den Bildschnitzern, stehend - seit dem Beginn des 17. Jahrhunderts die Technik der Reliefintarsien entwickelt, deren künstlerischer Reiz vor allem in der Oberflächenbearbeitung der kunstreich zusammengesetzten Holzmosaike auf einem Furniergrund lag. Aufwändige Gravuren und differenzierte Punzierungen schufen das unverwechselbare Erscheinungsbild der Egerer Arbeiten und machten diese zu gesuchten Sammlerobjekten, bis sich Anfang des 18. Jahrhunderts die Mode wandelte.