Sammlung

Ornamentaler Teppich. Auf weißem Grund hängt an einer Schrifttafel, die den oberen Bordürenstreifen in seiner Mitte überschneidet und die rechts und links ein mit einem hellblauen Tuch umwundenen Putto hält, eine rechteckige Kartusche in Hochformat, oben und unten von gelben sowie bronzefarbigen Rollwerkornamenten umrahmt. Rechts und links von der Kartusche hängt je ein Fruchtbündel an einem Lambrequin die beiden unteren Ecken füllen zwei weitere Putten, die sich links an einem gelben, rechts an einem hellblauen Tuchstreifen halten. In die Kartusche ist auf orangem Grund in ovalem Rahmen ein Bild komponiert, das ein Segelschiff auf einem Meer im Sturm darstellt. Die Bordüre ist durch schmale rahmende Leisten, die eine Marmorinkrustation imitieren, in einen oberen und unteren sowie zwei seitliche Streifen geteilt. Dazu kommt noch in jeder Ecke ein quadratisches Feld, das durch die Überschneidung dieser Leisten entsteht. Der obere Bordürenstreifen enthält eine ovale Kartusche in Rollwerkrahmen zwischen Frucht- und Blumenbündeln, darin die Jahreszahl MDL XXVIII auf weißem Grund steht. Die seitlichen Streifen füllt je eine in zwei Voluten auslaufende Herme, die auf einem hellblauen, nach unten sich verjüngenden Pilaster aufruht. In der Mitte der unteren Bordüre ist eine Maske angebracht, die von einem rotgelben Tuch verhüllt. wird, das sich nach rechts und links ausspannt und je eine Fruchtgirlande beschattet. Die beiden oberen Eckfelder enthalten je eine Maske, die beiden unteren das bayerische Wappen. Die Inschrift auf der Schrifttafel lautet: GYNOSVRA DUCE OBDURANDUM (der kleine Bär).
Vermutlich Brüsseler Fabrikat aus dem Jahr 1578. Rechts unten das ungedeutete Wirkerzeichen. Phot. Filser M 145. Civilliste