Sammlung

Schlittenfahrt (Der Winter. Aus einer Jahreszeitenfolge). Auf einem gefrorenen Fluß setzt im Vordergrund ein von einem Rappen gezogener reich vergoldeter Schlitten vom rechten zum linken Ufer über. Er trägt eine vornehme Dame in blauem Samtmantel mit weißem Pelzbesatz und wird von einem Diener in hellgrüner Livrée und karminrotem, ebenfalls mit Pelz verbrämten Mantel, der hinten auf den Kufen steht, kutschiert. Links vorne ein bellender Hund, rechts ein vornehmes Paar, ein Mann in Türkentracht (olivgrüner Rockl und roter Umhang) und eine junge Frau in rosa Seidenkleid mit reichen Goldverschnürungen und Besätzen, die der Schlittenfahrt zusehen. Hinter ihnen ein kleiner Mohr in gelber Tracht. Die Gruppe mit dem Schlitten wird rechts und links von einem hohen Baum eingefaßt. Dahinter im Mittelgrund auf dem Fluß Schlittschuhläufer, am linken Ufer zuschauendes Volk, ein Dorf mit Bauernhäusern, eine Mühle und Kirche. Im Hintergrund des rechten Ufers ein Gehöft in einem Hain, weiter vorne ein Herrenhaus mit Ummauerung, ein Tor mit reich profilierter Bekrönung und eine Terasse, auf der eine phantastisch kostümierte Musikantentruppe ihr Spiel treibt. Nach rechts wird die Terasse von einem Postament, auf dem eine Urne steht und einer Reihe von Baumstämmen begrenzt. Der Himmel ist mit dichten grauen Wolken überzogen. Graugrünblauer Gesamtton, in den die starkfarbigen Gewänder der Vordergrundsfiguren eingebettet sind. Die Bordüre ahmt einen bronzierten Bildrahmen nach. In den Ecken Kugeln, um die sich herzförmig Akanthusranken schlingen. H: 3,20, Br: 4,34 m. Vermutlich Brüsseler Bildteppich um 1700. Zwei Teppiche mit der gleichen Bordüre in der Residenz. Sie gehören jedenfalls zu der gleichen Jahreszeitenfolge. Phot.Filser 5821.
Civilliste
(Systematik: Teppich - Tapisserie)