Sammlung

Es handelt sich vermutlich um die Hälfte einer Doppeltasche. Von dem ursprünglich angebrachten ovalen Metallbügel sind nur noch die Befestigungslöcher erkennbar. Die Tasche ist aus hellem Rauleder gefertigt und mit diesem auch vollständig abgefüttert. An der einen Seite sind in der unteren Partie drei kleine Zugbeutel aufgenäht. Darüber befindet sich eine runde Öffnung, in die ein großer Zugbeutel eingesetzt ist. In diesen ist ein weiterer, kleiner Zugbeutel eingearbeitet. Auf der anderen Seite ? also ursprünglich der Innenseite der Doppeltasche ? befindet sich ein großer Zugbeutel mit zwei angearbeiteten kleinen Beuteln. Die Ränder aller Beutel sind mit schmalem, gelblichem Seidenbändchen besetzt. Die Zugriemen bestehen aus Lederstreifen, deren Enden zusammengedreht und mit ausgestanzten, zweilagigen Lederrosetten mit vergoldeten Lederflechtknöpfen in der Mitte ausgestattet sind. Außerdem befinden sich an den Riemen geflochtene, vergoldete Lederringe mit Hornkernen. Zum leichteren Öffnen der einzelnen Beutel sind große, vergoldete Lederflechtknöpfe mit Lederrosetten angenäht. Solche Elemente finden sich auch zur Ausschmückung außen an der Tasche. Weitere Dekorationen sind gelbliche Ziernähte und Fransen entlang der Ränder sowie aufgesetzte, vergoldete Lederflechtbörtchen. Die abgerundete Form legt nahe, dass es sich um eine Frauentasche handelt. Eine vollständig erhaltene Doppeltasche, die dieser vergleichbar ist, besitzt das Deutsche Ledermuseum in Offenbach (Kat. Offenbach 1974, Nr. 1.60.40)./AK BNM, Taschen, 2013/Reichenstetter, Anja, 2015.02.18