Sammlung

Ridicule

Künstler/in
Entstehung
Datierung
um 1806/1810 (?)
Material
Seide, Atlasbindung; Spitze: Seide, Metall, Nadelspitze; Leder; Bändchen: Atlasbindung; Tresse: Seide; Posamentenarbeit:
Maße
H. 16 cm, B. 13 cm
Standort
Bayerisches Nationalmuseum (nicht ausgestellt)
Inventarnummer
T 5583
Bezug
Zugang

Der aus graublauem Atlas bestehende Zugbeutel ist unten abgerundet. Er ist mit einem Netz aus graublauen Seidenfäden überzogen, dessen Kreuzungspunkte mit Silberfäden kreisförmig umwickelt wurden. Hier kann man von einem »réticule« im wahrsten Sinne des Wortes sprechen. Als Futter dient helles Rauleder. Den oberen Rand fasst ein cremefarbenes Bändchen ein, das als Tunnel für zwei ebenfalls cremefarbene Zugtressen dient. Sie wurden als Schlaufen mit blau-silbernen Quastenenden gestaltet. Eine Quaste fehlt heute. Den unteren Abschluss des Ridicules ziert eine etwas aufwendigere Quaste. Es könnte sein, dass das Kolorit des Beutels, das den bayerischen Landesfarben entspricht, einen Hinweis auf die Datierung gibt. Denn die zuvor Freie Reichsstadt Augsburg war 1806 an Bayern gefallen. In ähnlicher Nadelspitze hergestellt, finden sich Börsen im Museum of Costume and Textiles in Nottingham (Foster 1982, S. 37), in Amsterdam im Tassenmuseum Hendrikje (Kat. Amsterdam 2004, S. 94) und im Rijksmuseum (Ausst. Kat. Amsterdam 2009, S. 62 - 63), im Simone Handbag Museum in Seoul (Clark 2012, S. 45) und in einer amerikanischen Privatsammlung (Higgins/Blaser 2007, S. 72).

BV040953644
Zum Objekt: Ausst.-Kat. Bayerisches Nationalmuseum, München, 11. April 2013 - 25. August 2013: Taschen. Eine europäische Kulturgeschichte 1500-1930, Bd. 1-2, Renate Eikelmann (Hrsg.), München 2013, S. 207, Kat.-Nr. 124

Systematik

Behältnis - Beutel

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