Sammlung

Herrenlederschuh

Künstler/in
Entstehung
Datierung
um 1820 bis 1825
Material
Leder (weiß)
Maße
H. 7,0 cm, L. 27,5 cm, B. 7n5 cm
Standort
Bayerisches Nationalmuseum (nicht ausgestellt)
Inventarnummer
T 6227
Bezug
Zugang

Flacher Schuh aus weißem Glacéleder. Gerade abgeflachte Spitze. Kurze Verschlußbänder, gerade schließende Ristlasche. Die Saumkanten mit weißer Seide eingefaßt. Der 2 cm hohe Blockabsatz ist mit leuchtend rotem Leder überzogen. Feine, am Rand dunkel gefärbte Laufsohle mit kleinen Kreispunzen in der Mitte. Das Amt des Reichsherold, das sich mit den Nobilitierungen und Wappenverleihungen befaßte, war eine Gründung der neuen bayerischen Monarchie. Durch Verordnung vom 27. 11. 1825 wurde es bereits wieder aufgelöst. Seine Aufgaben übernahm nach der Auflösung das Stadtarchiv, welches dem Ministerium des königl. Hauses und des Äußeren unterstand. Reichsherold war bis 1825 Cajetan Stürzer, er blieb dies vermutlich bis 1828 (Hinweise zum Reichsheroldsamt werden Baron Niklas Schrenck-Notzing und Dr. Alexander Herzog von Württemberg verdankt). Das Kostüm des Reichsherold, von welchem mehrere Beispiele in der Sammlung vorhanden sind, besteht aus weißem, seidenen Röcken mit Silberstickerei und gleichfarbigen engen Beinkleidern. Die für den Ornatschuh des 19. Jahrhunderts charakteristische weiße Farbe ist hier ebenso kennzeichnend wie einige spezifische Elemente der höfischen Mode in der Barockzeit wieder aufgreifende Einzelheiten, nämlich der rot abgesetzte Absatz und die Zierrosette über den Verschlußbändern (vgl. Kat. 138, Ivn. T 6224, 6225). (AK BNM. Schuhe. 1991)
(Systematik: Kleidung - Schuhwerk - Schuh)

BV004672191
Zum Objekt: Ausst.-Kat. Bayerisches Nationalmuseum, München, 12. Dezember 1991 bis 30. April 1992: Schuhe. Vom späten Mittelalter bis zur Gegenwart, Saskia Durian-Ress (Hrsg.), München 1991, Abb. S. 114, Kat.-Nr. 137

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