Sammlung
Bahrtuchschild: Anna Behamin
- Künstler/in
- Seidensticker: Wolfgang Bopp
- Entstehung
- Passau
- Datierung
- zwischen 1574 und 1575 (inschr.)
- Material
- Gewebe: Seide (rot) (Kette), Seide (blau) (Kette), Seide (beige) (Schuss), Seide (farblos) (Schuss), Atlasbindung, Leinen, gewebt, Papier, beklebt; Stickerei: Masse, modelliert, Goldlahn (riant) um Seidenseele, Silberlahn um Seidenseele, Seide (blau), Überfangtechnik, Anlegetechnik
- Maße
- H. 28,7 cm, B. 23,5 cm
- Standort
- Bayerisches Nationalmuseum (nicht ausgestellt)
- Inventarnummer
- T 6871
- Bezug
- –
- Zugang
- Ankauf 1941, nach Beschlagnahme (?)
(Systematik: Waffe - Schutzwaffe - Schild)
BV014823859
Zum Objekt: Mus.-Kat. Birgitt Borkopp-Restle, Mit grossen Freuden, Triumph und Köstlichkeit: Textile Schätze aus Renaissance und Barock aus den Sammlungen des Bayerischen Nationalmuseums, Renate Eikelmann (Hrsg.), München 2002, Abb. S. 37, Kat.-Nr. 8
Forschung
Über eine historische Raumaufnahme sind diese Textilien als ehemaliger Bestand der Sammlung von Prof. Dr. Alfred Pringsheim (1850-1941) belegt. Ein verfolgungsbedingter Entzug ist nicht gesichert, da sich die Objekte in den Beschlagnahmungsprotokollen der Gestapo zur Sammlung Pringsheim nicht nachweisen lassen. Sie könnten daher zu jenen Kunstwerken gehören, die Professor Pringsheim selbst vor 1933 wieder verkauft hat. Dagegen irritieren das Erwerbsjahr 1941 und der Umstand, dass die zuständige Wissenschaftlerin des Hauses, Sigrid Müller-Christensen, im Pantheon von 1942 von "zwei durch den Kunsthandel aus langjährigem Münchener Privatbesitz neu erworbene(n) Stickereien" spricht (Pantheon 29 (1942), S. 145 f.). Die Werke spielten in den Ermittlungen der Nachkriegszeit zu möglicher Raubkunst keine Rolle, da sie entgegen der sonst üblichen Praxis beim Ankauf keine Jahrgangsnummer erhielten, sondern, als letzte Objekte überhaupt, noch im alten Textilinventar aufgenommen wurden (T 6870, T 6871). Auch die Inventarnotizen zum Erwerb bleiben äußerst vage./Weniger, Dr. Matthias, 2020