Sammlung

Bahrtuchschild: Passauer Salzschiffer

Künstler/in
Seidensticker: Wolfgang Bopp
Entstehung
Passau
Datierung
zwischen 1574 und 1575 (inschr.)
Material
Gewebe: Seide (cremefarben) (Kette, Schuss), Leinwandbindung, Silberlahn um Seidenseele, lanciert; Stickerei: Silberlahn um Seidenseele, Goldlahn um Seidenseele, Seidengarn (bunt), gestickt, Lasur, koloriert, Draht, Masse, modelliert, Goldlahn um Seidenseele, Silberlahn um Seidenseele, umwickelt, Pergament, beklebt
Maße
H. 28,7 cm, B. 23,5 cm
Standort
Bayerisches Nationalmuseum (nicht ausgestellt)
Inventarnummer
T 6870
Bezug
Zugang
Ankauf 1941, nach Beschlagnahme (?)

Bahrtuchschild: Salzschiffer, Reliefstickerei
(Systematik: Waffe - Schutzwaffe - Schild)

BV014823859
Zum Objekt: Mus.-Kat. Birgitt Borkopp-Restle, Mit grossen Freuden, Triumph und Köstlichkeit: Textile Schätze aus Renaissance und Barock aus den Sammlungen des Bayerischen Nationalmuseums, Renate Eikelmann (Hrsg.), München 2002, Abb. S. 36, Kat.-Nr. 8

BV010423464
Zum Objekt: Ausst.-Kat. Haus der Bayerischen Geschichte, 16. Mai bis 15. Oktober 1995: Landesausstellung 1995, Bad Reichenhall, Traunstein, Rosenheim: Salz macht Geschichte (Veröffentlichungen zur bayerischen Geschichte und Kultur ; 30), Augsburg 1995, Abb. RO 76 mit Abbildung

Forschung

Über eine historische Raumaufnahme sind diese Textilien als ehemaliger Bestand der Sammlung von Prof. Dr. Alfred Pringsheim (1850-1941) belegt. Ein verfolgungsbedingter Entzug ist nicht gesichert, da sich die Objekte in den Beschlagnahmungsprotokollen der Gestapo zur Sammlung Pringsheim nicht nachweisen lassen. Sie könnten daher zu jenen Kunstwerken gehören, die Professor Pringsheim selbst vor 1933 wieder verkauft hat. Dagegen irritieren das Erwerbsjahr 1941 und der Umstand, dass die zuständige Wissenschaftlerin des Hauses, Sigrid Müller-Christensen, im Pantheon von 1942 von "zwei durch den Kunsthandel aus langjährigem Münchener Privatbesitz neu erworbene(n) Stickereien" spricht (Pantheon 29 (1942), S. 145 f.). Die Werke spielten in den Ermittlungen der Nachkriegszeit zu möglicher Raubkunst keine Rolle, da sie entgegen der sonst üblichen Praxis beim Ankauf keine Jahrgangsnummer erhielten, sondern, als letzte Objekte überhaupt, noch im alten Textilinventar aufgenommen wurden (T 6870, T 6871). Auch die Inventarnotizen zum Erwerb bleiben äußerst vage./Weniger, Dr. Matthias, 2020

Weitere Werke