Sammlung

Kruzifix mit zwei Putten (Relief)

Künstler/in
Holzvorlage: Ignaz Günther (Werkstatt)
Entstehung
München
Datierung
um 1765/1770
Material
Ton, ocker, ausgeformt (aus Model), gebrannt
Maße
H. 29,5 cm, B. 21,8 cm, T. 1,5 cm, H. (Darstellung) 29,5 cm, B. (Darstellung) 21,8 cm
Standort
Bayerisches Nationalmuseum (nicht ausgestellt)
Inventarnummer
13/251 c
Bezug
Zugang
Ankauf 1913

Bei den Inventarnummern 13/247 - 13/273 wurden zuerst die vollen Inventarnummern vergeben. Weitere Objekte, die erst später im Magazin wiederentdeckt wurden, aber zugehörig sind, bekamen Unternummern und wurden im Zugangsbuch VI; 1912/13 mit dem Vermerk:" Erwerb: Im Magazin aufgefunden, gehört vermutlich zur vorhergehenden Serie.", eingeheftet. Auf diese Weise sind a und b oftmals Gegenstücke oder sind sich ähnlich, aber verschieden zu den Obernummern.
Der Kruzifix hängt im Viernageltypus an einem einfachen, unbehauenem Kreuz. Die Maßerung der Rinde und vereinzelte Astlöcher sind zu sehen. Am Stamm ist oben eine Inschriftenrolle angenagelt, die sich oben einrollt und die Buchstaben INRI trägt.
Die Hände des Kruzifixus sind zu Fäusten geballt. Die Arme werden vom Körper weit herabgezogen. Sein dornenbekrönter Kopf liegt auf der rechten Schulter auf und er blickt schmerzvoll nach oben. Über die Hüfte zieht sich nur ein doppelt genommener Strick. Vor der Scham hängt von diesem Strick ein Tuch herab. Auf der rechten Seite weht hinter dem Körper ein langer Zipfel nach rechts unten hervor. Ein Suppedaneum stützt die Füße Christi. Vor dem Kreuz lehnt schräg eine
einfache Inschriftentafel mit der eingeritzten Inschrift: Psal: 115 / N: 16. Links neben der Tafel sitzt ein Putto auf einem Steinsockel. Mit dem Oberkörper lehnt er sich leicht gegen die Tafel, während er den Kopf wieder trauernd abwendet. Seine linke Hand liegt auf der Brust. In der anderen, die er auf die Tafel aufgelegt hat, hält er einen Palmzweig. Ein Tuch liegt wie zufällig über seinem rechten Oberschenkel und bedeckt seine Scham. Zwischen der Tafel und seinem rechten Bein ist an dem Steinsockel eine Kette angebracht, an der eine Schlange hängt . Ein weiterer Putto auf der rechten Seite des Kreuzes, hält eine zerrissene Kette mit der linken nach oben. Sie ist an einem Ring um seinen Bauch befestigt. Er neigt seinen Kopf in Richtung Christi. Mit der rechten Hand hält er ein Tuch fest, welches sich um seine Hüften schlingt. Neben ihm liegt ein Totenschädel im Erdreich.

BV038601841
Zum Objekt: Peter Volk, Neues zu Ignaz Günther, in: Ars Bavarica Bd. 25/26, München 1982, S. 101-114, S. 110ff, Abb. 13 (Inv.-Nr. 13/262)

BV000992324
Zum Objekt: Ausst.-Kat. Bayerisches Nationalmuseum, München, 07. Mai 1985 - 21. Juli 1985: Bayerische Rokokoplastik. Vom Entwurf zur Ausführung, Bayerisches Nationalmuseum (Hrsg.), München 1985, S. 80, Abb. S. 80 (Inv.-Nr. 13/262), Kat.-Nr. 75

BV005063031
Zum Modelbestand: Arno Schönberger, Ignaz Günther, München 1954, S. 59-63

BV001967443
Zum Modelbestand: Gerhard P. Woeckel, Ignaz Günther. Die Handzeichnungen des kurfürstlich bayerischen Hofbildhauers Franz Ignaz Günther (1725-1775), Weißenhorn 1975, S. 495-503

BV038601833
Zum Modelbestand: Peter Volk, Zum Reliefschmuck von Glocken der Rokokozeit in Altbayern: Lusus Campanularum. Festschrift für Sigrid Thurm (Arbeitshefte des bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege), Tilmann Breuer (Hrsg.), München 1986, 99-105, S. 99-105

BV002736581
Zu den Glockengießern: Sigrid Thurm, Deutscher Glockenatlas. Bayerisch-Schwaben 1967. Jg. Bd. 3, Franz Dambeck, Günther Grundmann (Hrsg.), München-Berlin 1967, S. 2,66,75,79, Abb. 232, Kat.-Nr. 75

Systematik

Bildwerk [Plastik, Skulptur] - Relief

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