Sammlung

Gießkanne

Künstler/in
Entstehung
Kröning (Niederbayern) (?), Niederbayern
Datierung
vor 1850 (?)
Material
Ton, gedreht, gerillt, eingeglättet
Maße
H. 37 (ohne Platte) 38 (mit Platte), Dm. 13,5 (36% von H) 7,5 (Rohr), Hohlmaß 11200, G. 3533 g
Standort
Bayerisches Nationalmuseum (Saal 110)
Inventarnummer
29/189
Bezug
Zugang
Ankauf 1929

Boden zur Mitte hin leicht aufgewölbt; Knick zwischen Boden und Wandung; hoher, gestreckter, leicht bauchiger Gefäßteil mit runder Schulter; niedrige, nahezu zylindrische Halszone; Rand nach außen verstärkt und gerundet (Lippenrand); auf vorderem Bereich der Öffnung, oberhalb vom Rohr, aufgesetzte halbrunde Deckplatte. Auf oberer Wandung und Schulter aufgesetztes, dickes rundes und schräg nach oben weisendes Rohr (Durchmesser 7,5) mit breiter abgeflachter Kuppel als Abschluß. In Kuppel zahlreiche kleine, meist kreisförmig angebrachte Löcher. Breiter, dreifach profilierter Bandhenkel gegenüber Rohr außen auf Rand (randständig) angesetzt, nahezu rechtwinlig gebogen und auf oberer Wandung mit kräftiger Druckmulde angarniert. Auf Schulter schmale umlaufende Rille. Am Boden fächerartige Rillen und großer halbrunder Brennschatten (Durchmesser 14).
Außen und innen schwarzgraue Färbung, stellenweise Aufhellungen (reduzierend gebrannt). Eingeglätteter Dekor. Zahlreiche, in unregelmäßiger Folge angebrachte senkrechte Streifen. Unter dem Henkel befindet sich eine breite, senkrecht nach unten gerichtete Zickzacklinie.
Die durchlöcherte Kuppel scheint leicht geglättet. Scherbenfarbe im Kern steingrau (RAL 7030), an der Oberfläche basaltgrau (RAL 7012).
Brandhärte mittel (Schwarzware), Brandführung reduzierend. Die formal der Gruppe "wasserkrug" entsprechende Kanne besitzt im Scherben eine auffällige bräunliche Färbung. Die Ausgußlöcher scheinen nachträglich zu einem Teil mit Ton zugeschmiert worden zu sein, andererseits wiederum einige Löcher hineingebohrt bzw. -geschlagen. Der aufgeschmierte, hellgraue Ton springt flächig ab, so daß die darunter befindlichen Originallöcher zum Vorschein kommen. Vergleichbare Stücke sind auch aus der ungarischen Tiefebene bekannt und lassen sich bis ins Mittelalter zurückverfolgen.
Auf der äßeren Wandung befinden sich zahlreiche Fingerabdrücke.
Herstellungsspuren am Boden: fächerartige Rillen; das Stück wurde mit einem einfachen Draht von der stehenden Scheibe abgeschnitten.
Herstellungsspuren am Boden: großer halbrunder Brennschatten.
H-gr-Durchm.: 22 (59% von H)
max. Durchm.: 23,5
D. d. Bodens: 16
red. Durchm.: 53%
rel-Sch-Gew.: 32%
Scherb-Farbe: Kern (RAL 7030) steingrau
Oberfläche (RAL 7012) basaltgrau Brandhärte: mittel
Brandführung: reduzierend
Zum Foto: Fotograf: Stöckmann, Marianne

BV003231853
Mus.-Kat. Ingolf Bauer, Hafnergeschirr aus Altbayern (Kataloge des Bayerischen Nationalmuseums; Bd. 15,1), München Berlin 1976, Abb. 92 S. 144

BV008770186
Zum Objekt: Ausst.-Kat. Kunsthalle Köln, 9. November 1968 bis 6. Januar 1969: Volkskunst aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, Köln 1969, S. 110 428

BV003634525
Zum Objekt: Mus.-Kat. Ingolf Bauer, Hafnergeschirr aus Altbayern (Kataloge des Bayerischen Nationalmuseums; Bd. 15,1), 2. Auflage, München 1980, S. 144 117 92

BV006401124
Zum Objekt: József Szabadfalvi, Ungarische Schwarzkeramik, Budapest 1987, S. 54-55 15, 49

BV044932647
Zum Objekt: Mus.-Kat. Ingolf Bauer, Thomas Schindler, Hafnergeschirr aus Altbayern. Neu bearbeitet und erweitert von Ingolf Bauer (+), zusammengestellt und ergänzt von Thomas Schindler (Kataloge des Bayerischen Nationalmuseums; Bd. 15,1)3., neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Auflage, Berlin u. München 2018, Kat.-Nr. 27

Systematik

Gießkanne

Weitere Werke