Sammlung

Leuchter

Künstler/in
Herrmann Weissenborn
Entstehung
Wroclaw, Breslau (zur Entstehungszeit)
Datierung
zwischen 1829 und 1835
Material
Silber, getrieben, geprägt
Maße
H. 22,1 cm, B. 8,2 cm, T. 8,2 cm, G. 173,5 g
Standort
Abgabe
Inventarnummer
39/71
Bezug
Zugang
Ankauf (nach Zwangsablieferung von Silber: zusammen mit BNM Inv.-Nr. 39/70) 1939, 1939 Ankauf durch das Bayerische Nationalmuseum vom Städtischen Leihamt München. 1961 Abgabe vom Bayerischen Nationalmuseum an die Finanzmittelstelle München des Landes Bayern (als Vertretung des Landes Bayern in Rückerstattungssachen) zur Restitution an anspruchsberechtigte Personen. 1969 Rückgabe an das Bayerische Nationalmuseum durch die Bezirksfinanzdirektion München, da keine anspruchsberechtigte(n) Person(en) ermittelt bzw. keine Ansprüche geltend gemacht werden konnte(n). 1969 nicht neu inventarisiert: 39/71.

Über der flachen quadratischen Sockelplatte setzt die Rundbasis auf. Über deren unterem Wulstprofil, das geprägten Blumendekor zeigt, zieht sich die Basis zum Schaft hin ein, der über einer Manschette keulenförmig aufsteigt. Oben schließt der Schaft mit einem geprägten Palmettenfries ab. Die über einer kragenartigen gerippten Manschette aufsitzende Tülle weitet sich geschweift nach oben hin. Die Tropfschale ist auswärts gebogen.

Zum Beschauzeichen: Erwin Hintze, Die Breslauer Goldschmiede. Eine archivalische Studie, Breslau 1906, Abb. Taf. II, Nr. 26

Zum Meisterzeichen: Erwin Hintze, Die Breslauer Goldschmiede. Eine archivalische Studie, Breslau 1906, Abb. Taf. V, Nr. 190

BV045201732
Zum Objekt: Lorenz Seelig, Die Zwangsablieferung von Silbergegenständen aus jüdischem Besitz in München 1939 - 1940, in: Kulturgutverluste, Provenienzforschung, Restitution : Sammlungsgut mit belasteter Herkunft in Museen, Bibliotheken und Archiven (MuseumsBausteine, Bd. 10), Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern (Hrsg.), München 2007, S. 125-141, S. 125-141

BV045495109
Zur Provenienz: Ausst.-Kat. Silber für das Reich. Silberobjekte aus jüdischem Eigentum im Bayerischen Nationalmuseum, Frank Matthias Kammel (Hrsg.), Passau 2019, S. 88 (mit Abb.)

BV046344498
Zur Provenienz: Forschungsverbund Provenienzforschung Bayern, Tätigkeitsbericht 2018, Alfred Grimm (Hrsg.), München 2019, S. 108-116, Abb. S. 116

Befund

Auf der Oberseite der Sockelplatte: Meisterzeichen 'H.W. in Querrechteck', identisch mit dem für Johann (Hans) Albrecht Wedel aus Ansbach vereinnahmten, allerdings widerspricht die Schaffenszeit Wedels (Nachweis Breslau 1760-1791) der Verwendung des Jahresbuchstabens "Q", der 1822-1835 in Breslau gepunzt wurde; gravierter Jahresbuchstabe "Q" in Kreis, Breslau, Februar 1822 - Februar 1835; Beschauzeichen (verschlagen) 'Kopf (?) in Kreis', eventuell für Breslau. Auf der Unterseite der Sockelplatte: handschriftlich mit roter Farbe "39/71" (Inv.-Nr. des Bayerischen Nationalmuseums)./A.G., 2018

Forschung

1939 von Olga Maier, geb. Nußbaum (1876 München - ? Treblinka), als Zwangsablieferung von Edelmetall (Silber) gemäß der "Dritten Anordnung auf Grund der Verordnung über die Anmeldung des Vermögens von Juden" vom 21.02.1939 - zusammen mit BNM Inv.-Nr. 39/70 - an das Städtische Leihamt München: A[nkaufs]V[erzeichnis] 396. 1939 Ankauf durch das Bayerische Nationalmuseum vom Städtischen Leihamt München (Silberverwertungsstelle: AV 396) für RM 35,00.- (Silber: 175,0 g). Vorprovenienz unbekannt./A.G., 2018

Sammlung

NS-verfolgungsbedingt entzogenes Kulturgut

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