Sammlung

Doppelbecher

Künstler/in
Johann Michael Federer (?), Johann Melchior Fedelmayer (?)
Entstehung
Regensburg
Datierung
1720/1730
Material
Silber, vergoldet (teilweise), getrieben, graviert
Maße
H. 13,7 cm, Dm. 7,5 cm, G. 150,0 g
Standort
Abgabe (nicht ausgestellt)
Inventarnummer
39/174
Bezug
Zugang
Ankauf (nach Zwangsablieferung von Silber) 1939, 1939 Ankauf durch das Bayerische Nationalmuseum vom Städtischen Leihamt München. 1961 Abgabe vom Bayerischen Nationalmuseum an die Finanzmittelstelle München des Landes Bayern (als Vertretung des Landes Bayern in Rückerstattungssachen) zur Restitution an anspruchsberechtigte Personen. 1969 Rückgabe an das Bayerische Nationalmuseum durch die Bezirksfinanzdirektion München, da keine anspruchsberechtigte(n) Person(en) ermittelt bzw. keine Ansprüche geltend gemacht werden konnte(n). 1969 nicht neu inventarisiert: 39/174.

Der aus zwei identischen Hälften bestehende Doppel- oder Fassbecher, der sich zur Mitte hin weitet, zeigt senkrechte Dauben, die von sechs Reifen umzogen werden. Die beiden Standflächen werden jeweils von einem Stehrand eingefasst.

BV008210733
Zum Beschauzeichen: Kat. Der Goldschmiede Merkzeichen. Deutschland N - Z, Bd. 3, Frankfurt am Main 1925, Kat.-Nr. 4442

BV008210733
Zum Meisterzeichen: Kat. Der Goldschmiede Merkzeichen. Deutschland N - Z, Bd. 3, Frankfurt am Main 1925, Kat.-Nr. 4463

BV040391120
Zum Objekt: Ausst.-Kat. Der Silberbecher - Variationen eines Trinkgefäßes von der Renaissance bis zur Gegenwart; München, Bayerisches Nationalmuseum; 28 März 2012 - 29 Juli 2012: Der Silberbecher. Variationen eines Trinkgefäßes von der Renaissance bis zur Gegenwart, BKV Schriftenreihe, Bd. 60, Bayerischer Kunstgewerbe-Verein e.V. (Hrsg.), München 2012, S. 62, Abb. S. 43

BV045201732
Zum Objekt: Lorenz Seelig, Die Zwangsablieferung von Silbergegenständen aus jüdischem Besitz in München 1939 - 1940, in: Kulturgutverluste, Provenienzforschung, Restitution : Sammlungsgut mit belasteter Herkunft in Museen, Bibliotheken und Archiven (MuseumsBausteine, Bd. 10), Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern (Hrsg.), München 2007, S. 125-141, S. 125-141

BV045495109
Zur Provenienz: Ausst.-Kat. Silber für das Reich. Silberobjekte aus jüdischem Eigentum im Bayerischen Nationalmuseum, Frank Matthias Kammel (Hrsg.), Passau 2019, S. 71-72 (mit Abb.)

BV046344498
Zur Provenienz: Forschungsverbund Provenienzforschung Bayern, Tätigkeitsbericht 2018, Alfred Grimm (Hrsg.), München 2019, S. 108-116

Befund

Auf der Unterseite des Bodens des einen Bechers: Meisterzeichen 'MF oder IMF (ligiert) in Queroval', entweder für Johann Michael Federer (Nachweis Regensburg 1700-1738) oder den Gold- und Silberarbeiter Johann Melchior Fedelmayer (Nachweis Regensburg 1722-1723), die Zuweisung an letzteren erscheint aufgrund der ausgeübten Profession wahrscheinlicher; Beschauzeichen 'Schlüssel (gekreuzt) unter G in Kreis', für Regensburg, zwischen 1700 und 1710; handschriftlich mit schwarzer Farbe "39/174" (Inv.-Nr. des Bayerischen Nationalmuseums). Auf der Innenseite des Bodens des anderen Bechers: handschriftlich mit schwarzer Farbe "39/174" (Inv.-Nr. des Bayerischen Nationalmuseums)./A.G., 2018

Forschung

1939 von Fanny Feust, geb. Sulzbacher (1900 Frankfurt a.M. - 1940 London), als Zwangsablieferung von Edelmetall (Silber) gemäß der "Dritten Anordnung auf Grund der Verordnung über die Anmeldung des Vermögens von Juden" vom 21.02.1939 an das Städtische Leihamt München: A[nkaufs]V[erzeichnis] 1491 = Nr. 1121 der Ankaufsstelle des Städtischen Leihamts München ("Verkauf von Kunst- und Seltenheitswerten aus jüd[ischen] Silberbeständen an das Bay[erische] Nationalmuseum, München", vom 25.01.1940; BNM-Dok. 200). 1939 Ankauf durch das Bayerische Nationalmuseum vom Städtischen Leihamt München (Silberverwertungsstelle: AV 1491/Nr. 1121) für RM 30,00.- (Silber: 150,0 g). Vorprovenienz unbekannt./A.G., 2018

Sammlung

NS-verfolgungsbedingt entzogenes Kulturgut

Weitere Werke