Sammlung

Becher mit Schlangenhautpunzierung

Künstler/in
Hans Baur
Entstehung
Ulm
Datierung
um 1610
Material
Silber, vergoldet, getrieben, punziert, graviert
Maße
H. 9,1 cm, B. 7,8 cm, T. 7,8 cm, G. 117,1 g
Standort
Abgabe (nicht ausgestellt)
Inventarnummer
40/77
Bezug
Zugang
Ankauf (nach Zwangsablieferung von Silber: zusammen mit BNM Inv.-Nrn. 40/78, 40/81, 40/88, 40/91) 1940, 1940 Ankauf durch das Bayerische Nationalmuseum vom Städtischen Leihamt München. 1961 Abgabe vom Bayerischen Nationalmuseum an die Finanzmittelstelle München des Landes Bayern (als Vertretung des Landes Bayern in Rückerstattungssachen) zur Restitution an anspruchsberechtigte Personen. 1969 Rückgabe an das Bayerische Nationalmuseum durch die Bezirksfinanzdirektion München, da keine anspruchsberechtigte(n) Person(en) ermittelt bzw. keine Ansprüche geltend gemacht werden konnte(n). 1969 nicht neu inventarisiert: 40/77.

Becher, zylindrisch, nach oben erweiternd, außen geschwitzt, Fuß und Lippzone glatt, oben leicht überstehend.

BV008210733
Zum Beschauzeichen: Kat. Der Goldschmiede Merkzeichen. Deutschland N - Z, Bd. 3, Frankfurt am Main 1925, Kat.-Nr. 4728

BV008210733
Zum Meisterzeichen: Kat. Der Goldschmiede Merkzeichen. Deutschland N - Z, Bd. 3, Frankfurt am Main 1925, Kat.-Nr. 4774

BV045201732
Zum Objekt: Lorenz Seelig, Die Zwangsablieferung von Silbergegenständen aus jüdischem Besitz in München 1939 - 1940, in: Kulturgutverluste, Provenienzforschung, Restitution : Sammlungsgut mit belasteter Herkunft in Museen, Bibliotheken und Archiven (MuseumsBausteine, Bd. 10), Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern (Hrsg.), München 2007, S. 125-141, S. 125-141

BV045495109
Zur Provenienz: Ausst.-Kat. Silber für das Reich. Silberobjekte aus jüdischem Eigentum im Bayerischen Nationalmuseum, Frank Matthias Kammel (Hrsg.), Passau 2019, S. 103 (mit Abb.)

BV046344498
Zur Provenienz: Forschungsverbund Provenienzforschung Bayern, Tätigkeitsbericht 2018, Alfred Grimm (Hrsg.), München 2019, S. 108-116, Abb. S. 116

Befund

Auf der Unterseite des Bodens: Meisterzeichen 'HB (ligiert) in Schild', wohl für Hans Baur (Meister 1609, erwähnt bis 1619); Beschauzeichen 'Stadtwappen (in der die obere Hälfte nicht mit schwarzer Farbe ausgefüllt, sondern das Schwarz durch sich kreuzende Striche angedeutet ist), darüber ein V in Kreis', für Ulm; Tremolierstich; gravierte Wappen 'Ziehbrunnen' und 'Balken (schräglinks)': Ehewappen für Neubronner-Krafft; handschriftlich mit blauer Farbe "120" (unbekanntes Nummernsystem; vgl. BNM Inv.-Nrn. 39/102-105); handschriftlich mit roter Farbe "40/77" (Inv.-Nr. des Bayerischen Nationalmuseums). Auf der Innenseite der Wandung unterhalb des oberen Randes: auf einem aufgeklebten querrechteckigen Papierzettel mit dreifacher blauer Umrahmung handschriftlich mit roter Farbe "2379" = Nummer der Ankaufsstelle des Städtischen Leihamts München ("Verkauf von Kunst- und Seltenheitswerten an das Bay[erische] Nationalmuseum München, aus dem Bestand von j[üdischen] Silber-Gegenständen", vom 01.10.1940; BNM-Dok. 200: vgl. BNM Inv.-Nrn. 39/196, 39/202, 39/210, 39/212-213, 39/219, 40/12, 40/16, 40/19, 40/20, 40/24, 40/53, 40/58, 40/65, 40/78, 40/81, 40/88, 64/37)./A.G., 2018

Forschung

1939 von Betty Selz, geb. Kohnstamm, verw. Weinmann (geb. am 08.06.1879 in München), als Zwangsablieferung von Edelmetall (Silber) gemäß der "Dritten Anordnung auf Grund der Verordnung über die Anmeldung des Vermögens von Juden" vom 21.02.1939 - zusammen mit BNM Inv.-Nrn. 40/78, 40/81, 40/88, 40/91 - an das Städtische Leihamt München: A[nkaufs]V[erzeichnis] 2300 = Nr. 2379 der Ankaufsstelle des Städtischen Leihamts München ("Verkauf von Kunst- und Seltenheitswerten an das Bay[erische] Nationalmuseum München, aus dem Bestand von j[üdischen] Silber-Gegenständen", vom 23.05.1940; BNM-Dok. 200). 1940 Ankauf durch das Bayerische Nationalmuseum vom Städtischen Leihamt München (Silberverwertungsstelle: AV 2300/Nr. 2379) für RM 23,00.- (Silber: 115,0 g). Vorprovenienz unbekannt./A.G., 2018

Sammlung

NS-verfolgungsbedingt entzogenes Kulturgut

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