Sammlung

Messkännchen für Vinum

Künstler/in
Simon Reinhard Carl (?)
Entstehung
Augsburg
Datierung
1717-1721
Material
Silber, getrieben, gegossen, ziseliert, punziert, vergoldet
Maße
H. 11,7 cm, Dm. (oben) 10,5 cm, Dm. (unten) 6,5 cm, G. 141,0 g
Standort
Bayerisches Nationalmuseum (nicht ausgestellt)
Inventarnummer
64/43
Bezug
Zugang
Ankauf (nach Zwangsablieferung von Silber: zusammen mit BNM Inv.-Nrn. 39/198, 40/38-39, 40/65) 1939, 1939 Ankauf durch das Bayerische Nationalmuseum vom Städtischen Leihamt München. 1961 Abgabe vom Bayerischen Nationalmuseum an die Finanzmittelstelle München des Landes Bayern (als Vertretung des Landes Bayern in Rückerstattungssachen) zur Restitution an anspruchsberechtigte Personen. 1964 Rückgabe an das Bayerische Nationalmuseum durch die Finanzmittelstelle München, da keine anspruchsberechtigte(n) Person(en) ermittelt bzw. keine Ansprüche geltend gemacht werden konnte(n). 1964 neu inventarisiert: 64/43 = 39/214.

Der Fuß des Messkännchens trägt Akanthusrankendekor. Die untere Partie des Korpus lädt gebaucht aus und trägt Laub- und Bandelwerkdekor. Die obere Partie ist glatt belassen. Der Ausguss ist schnabelartig vorgezogen; der Deckel von einem Knauf bekrönt. Über dem Scharnier sitzt als Deckeldrücker der Buchstabe V. Der Volutenhenkel ist aus C-Bögen gebildet.

BV037661220
Zum Beschauzeichen: Helmut Seling, Stephanie Singer, Die Augsburger Gold- und Silberschmiede: 1529-1868. Meister, Marken, Werke, Zentralinstitut für Kunstgeschichte (Hrsg.), München 2007, Kat.-Nr. BZ1510

BV000960154
Zum Beschauzeichen: Helmut Seling, Die Kunst der Augsburger Goldschmiede 1529-1868. Meister, Marken, Werke. Band III: Meister, Marken, Beschauzeichen, München 1980, Kat.-Nr. 177 f.

BV037661220
Zum Meisterzeichen: Helmut Seling, Stephanie Singer, Die Augsburger Gold- und Silberschmiede: 1529-1868. Meister, Marken, Werke, Zentralinstitut für Kunstgeschichte (Hrsg.), München 2007, Kat.-Nr. 2103 1918

BV000960154
Zum Meisterzeichen: Helmut Seling, Die Kunst der Augsburger Goldschmiede 1529-1868. Meister, Marken, Werke. Band III: Meister, Marken, Beschauzeichen, München 1980, Kat.-Nr. 2103 1918

BV045495109
Zur Provenienz: Ausst.-Kat. Silber für das Reich. Silberobjekte aus jüdischem Eigentum im Bayerischen Nationalmuseum, Frank Matthias Kammel (Hrsg.), Passau 2019, S. 110 (mit Abb.)

BV046344498
Zum Objekt: Forschungsverbund Provenienzforschung Bayern, Tätigkeitsbericht 2018, Alfred Grimm (Hrsg.), München 2019, S. 108-116, Abb. S. 16

Befund

Auf dem oberen Korpusrand, neben dem Henkel und auf dem Deckelrand: Meisterzeichen 'SR über C in Herz', wohl entweder für Christoph Sigmund Hossmann (Meister 1697, gest. 1737) oder eher für Simon Reinhard Carl (Meister um 1718, gest. 1726); Beschauzeichen 'Pyr', für Augsburg, 1717-1721. Auf der Unterseite des Bodens: handschriftlich mit roter Farbe "64/43" (Inv.-Nr. des Bayerischen Nationalmuseums)./A.G., 2018

Forschung

1939 von Jakob Weil (1876 Haigerloch - 1941 München) als Zwangsablieferung von Edelmetall (Silber) gemäß der "Dritten Anordnung auf Grund der Verordnung über die Anmeldung des Vermögens von Juden" vom 21.02.1939 - zusammen mit BNM Inv.-Nrn. 39/198, 40/38-39, 40/65 - an das Städtische Leihamt München: A[nkaufs]V[erzeichnis] 1900 = Nr. 1657 der Ankaufsstelle des Städtischen Leihamts München ("Verkauf von Kunst- und Seltenheitswerten an das Bay[erische] Nationalmuseum München, aus dem Bestand von j[üdischen] Silber-Gegenständen", vom 23.05.1940; BNM-Dok. 200). 1939 Ankauf durch das Bayerische Nationalmuseum vom Städtischen Leihamt München (Silberverwertungsstelle: AV 1900/Nr. 1657) für RM 15,00.- (Silber: 150,0 g). Vorprovenienz unbekannt./A.G., 2018

Sammlung

NS-verfolgungsbedingt entzogenes Kulturgut

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