Sammlung
Deckelpokal der Frankfurter Goldschmiedezunft
- Künstler/in
- Cornelius van dem Heffel
- Entstehung
- Frankfurt am Main
- Datierung
- 1592
- Material
- Silber, getrieben, gegossen, punziert, vergoldet
- Maße
- Gesamt: H. 41,9 cm, Dm. 14,6 cm, G. 1031,0 g; Pokal: H. 27,2 cm, Dm. 14,6 cm, G. 789,0 g; Deckel: H. 15,7 cm, Dm. 10,8 cm, G. 242,0 g
- Standort
- Bayerisches Nationalmuseum (Saal 27)
- Inventarnummer
- 65/121
- Bezug
- –
- Zugang
- Überweisung 1965, Freistaat Bayern. Gemäß der Vereinbarung vom 06.12.1960 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Freistaat Bayern. Von der Treuhandverwaltung für Kulturgut übernommen vom Central Collecting Point München aus der Vermögenseinziehung Hermann Göring.
BV005794435
Zum Beschauzeichen: Wolfgang Scheffler, Goldschmiede Hessens. Daten, Werke, Zeichen, Berlin und New York 1976, Kat.-Nr. 109
BV005794435
Zum Meisterzeichen: Wolfgang Scheffler, Goldschmiede Hessens. Daten, Werke, Zeichen, Berlin und New York 1976, Kat.-Nr. 206
BV004394787
Zum Objekt: Kat. Der Goldschmiede Merkzeichen. Deutschland D - M, Bd. 2, Frankfurt am Main 1923, Kat.-Nr. 2029 b
BV005794435
Zum Objekt: Wolfgang Scheffler, Goldschmiede Hessens. Daten, Werke, Zeichen, Berlin und New York 1976, Kat.-Nr. 65 b
BV023857850
Zu niederländischen Goldschmieden in Frankfurt: Ausst.-Kat. Historisches Museum, Frankfurt am Main, 1991: Brücke zwischen den Völkern - zur Geschichte der Frankfurter Messe, Bd. 3: Ausstellung zur Geschichte der Frankfurter Messe, Frankfurt 1991
BV046344469
Zur Provenienz: Forschungsverbund Provenienzforschung Bayern, Tätigkeitsbericht 2016/2017, Alfred Grimm (Hrsg.), München 2017, S. 94
Befund
Am Fuß auf dem Standring Meisterzeichen "CH" (ligiert) im Schild. Am Lippenrand: Meisterzeichen "CH" (ligiert) im Schild und mit Abstand Frankfurter Beschauzeichen "Adler". An der Deckelzarge: links Meisterzeichen "CH" (ligiert) im Schild, daneben rechts Beschauzeichen Frankfurter "Adler". Im Fuß des Pokals eine Medaille mit der Darstellung des hl. Eligius an der Werkbank. Die Darstellung umlaufend: "SIC * AURIFABRO * CIVITATE * FRANCOFORDIEN * AD * MDIIVM" (sic!). Eingebunden in die Darstellung, angeordnet unter dem Heiligen, ein Schild mit einem Pokal (?). Auf einem Foto des Bundesamtes für zentrale Dienste und offene Vermögensfragen, das den Fuß des Pokals mit der Medaille zeigt, ein Klebezettel mit der handschriftlichen Aufschrift "av/60"; dieser Zettel heute nicht mehr am Objekt (abzuleiten von einem weiteren Stück war der Zettel sechseckig, mit aufgedruckter breiter blauer Umrandung sowie einer feinen blauen Innenlinie (vgl. BNM Inv.-Nr. 65/106). Die vom Central Collecting Point vermerkte 'Identifying Number' 29 (Unterstein-Gold-und-Silber-Inventar) nicht vorhanden.
Forschung
Laut Aussage Walter Andreas Hofers "vor dem Krieg" in die 'Sammlung Göring' (entnommen der Restitutionskartei des Central Collecting Point, vgl. Datenbank des Deutschen Historischen Museums; die Angabe Hofers ist bislang nicht verifizierbar.). In der Frankfurter Goldschmiedeinnung von 1592 bis zu deren Auflösung am 01.05.1864. Zu bislang unbekanntem Zeitpunkt nach der Auflösung 1864 in die Sammlung von Raphael Baron von Erlanger, Frankfurt a.M. Laut Marc Rosenberg, Der Goldschmiede Merkzeichen, Bd. 2, 3. Aufl., Frankfurt a.M. 1923, S. 82, Nr. 2029 b, 1875 als Leihgabe der Sammlung von Baron Raphael von Erlanger, Frankfurt a.M., in der Historischen Ausstellung kunstgewerblicher Erzeugnisse zu Frankfurt a.M. Im Katalog der Ausstellung im Historischen Museum in Frankfurt 1875 (Katalog Nr. 1683) unter den Leihgaben von Baron Raphael von Erlanger. Tod von Baron von Erlanger am 30.01.1878. Verbleib des Pokals nach seinem Tod unklar, aber möglicherweise noch um 1889/90 im Besitz eines Baron von Erlanger (Nachricht von Philipp Otto Cornills, Direktor des Städtischen Historischen Museums in Frankfurt a.M., an Marc Rosenberg, vor 1889, aber womöglich auf den alten Ausstellungsunterlagen beruhend). Unbeantwortet die Vermutung, dass der Pokal zusammen mit zwei weiteren Pokalen der Frankfurter Goldschmiedeinnung aus dem Besitz von Baron Erlanger in den Besitz von Carl von Rothschild (Tod von Carl von Rothschild am 16.10.1886) übergegangen sein könnte (dokumentiert sind in Frankfurt nur die beiden anderen Pokale, die aus Carl von Rothschilds Nachlass durch seine Witwe 1886 an das Historische Museum Frankfurt kamen und heute verschollen sind). Möglicherweise zusammen mit BNM Inv.-Nr. 65/106, Deckelpokal des Nürnberger Goldschmieds Peter I Schleich, in einer bislang unbekannten Sammlung (dort mit der Sammlungsnummer "av 60"?). Möglicherweise aber auch nur in der gleichen (bislang unbekannten) Stadt um 1939 als Silberzwangsabgabe eingefordert und gekennzeichnet (Nummer des "Abgabenverpflichteten" "av 60"?). Zu unbekanntem Zeitpunkt aus unbekanntem Eigentum/Besitz in die 'Sammlung Göring'. Aufgrund der Provenienzlücke(n) kann ein NS-verfolgungsbedingter Entzug nicht ausgeschlossen werden./I.v.z.M., 2017
Sammlung
Sammlung Hermann Göring (Metall)