Sammlung

Konischer Becher

Künstler/in
Georg III Lotter
Entstehung
Augsburg
Datierung
zwischen 1699 und 1703
Material
Silber, getrieben, ziseliert, punziert, vergoldet (teilweise)
Maße
H. 17,5 cm, Dm. 11,7 cm, G. 394,0 g
Standort
Bayerisches Nationalmuseum (nicht ausgestellt)
Inventarnummer
65/110
Bezug
Zugang
Überweisung 1965, Freistaat Bayern. Gemäß der Vereinbarung vom 06.12.1960 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Freistaat Bayern. Von der Treuhandverwaltung für Kulturgut übernommen vom Central Collecting Point München aus der Vermögenseinziehung Hermann Göring.

Der gegen den profilierten Rand hin konisch sich erweiternde Becher, auf den konkav eingeschwungenen Fuß aufgesetzt, trägt überwiegend geschachtes Bandelwerk in Verbindung mit ausgreifendem Akanthusblattwerk.

BV000960154
Zum Beschauzeichen: Helmut Seling, Die Kunst der Augsburger Goldschmiede 1529-1868. Meister, Marken, Werke. Band III: Meister, Marken, Beschauzeichen, München 1980, Kat.-Nr. 161

BV000960154
Zum Meisterzeichen: Helmut Seling, Die Kunst der Augsburger Goldschmiede 1529-1868. Meister, Marken, Werke. Band III: Meister, Marken, Beschauzeichen, München 1980, Kat.-Nr. 1834

BV046344469
Zur Provenienz: Forschungsverbund Provenienzforschung Bayern, Tätigkeitsbericht 2016/2017, Alfred Grimm (Hrsg.), München 2017, S. 93

Befund

Auf dem Boden Tremolierstrich, darüber links das Beschauzeichen "Pyr" für Augsburg, 1699-1703; rechts daneben das Meisterzeichen "LR" (mit Punkt zwischen den Initialen) im Oval für Georg III Lotter. Auf dem Rand wohl eine alte Beschädigung. Auf der Unterseite des Bodens handschriftlich in weißer Farbe "65/110" (Inventarnummer des Bayerischen Nationalmuseums).

Forschung

In den Datenbanken zum Central Collecting Point und der Treuhandverwaltung für Kulturgut keine Angaben zur Vorprovenienz. Um 1930 wohl in der Sammlung von Ernst Graf zu Rantzau, Berlin und Anettenhöh/Schleswig Holstein. Nicht in der ersten Versteigerung seines Nachlasses bei Ball/Graupe 1931 (Eine Wiener Sammlung. Nachlass Ernst Graf zu Rantzau. Berliner und Frankfurter Privatbesitz. Versteigerung im Hause der Berliner Secession. Freitag, den 15. Mai 1931. Katalog Nr. XII. Ball, Hermann und Paul Graupe, Berlin 1931). Am 23./24.03.1936 in der Auktion Nr. 150 bei Paul Graupe als Losnummer 346. Im Besitzerverzeichnis Kennziffer "29" für den Einlieferer. Die Kennziffer lässt sich mit dem Namen von Dr. Frederik August Graf zu Rantzau verbinden; dieser verkaufte den Becher mit weiteren Stücken, alle wohl aus dem Nachlass seines Vaters, des Sammlers Ernst Graf zu Rantzau, der 1930 in Anettenhöh/Schleswig Holstein, verstorben war. Laut Preisbericht in der Weltkunst, Jg. X, Heft 13, vom 29.03.1936, S. 3, für RM 190.- verkauft. Für die Vermutung, dass der Becher ein Geschenk ("1 silb. Becher, alt") zu Edda Görings Taufe am 02.06.1938 von Reichsminister a.D. Dr. Kurt Schmitt gewesen sein könnte (www.fold3.com/image/270008319) gibt es bislang keine Bestätigung; daher ist das Erwerbungsdatum weiterhin unbekannt. Zu unbekanntem Zeitpunkt aus unbekanntem Eigentum/Besitz in die 'Sammlung Göring'. Aufgrund der Provenienzlücke von März 1936 bis 1945 kann ein NS-verfolgungsbedingter Entzug nicht ausgeschlossen werden./I.v.z.M., 2017

Sammlung

Sammlung Hermann Göring (Metall)

Münchner Nummer

5050/11

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