Sammlung
Deckelhumpen
- Künstler/in
- August Hosse
- Entstehung
- Halle
- Datierung
- 1710
- Material
- Silber, getrieben, gegossen, ziseliert, graviert, punziert, vergoldet (teilweise)
- Maße
- Gesamt: H. 22,0 cm, B. 27,0 cm, T. 21,8 cm, G. 1880,0 g
- Standort
- Bayerisches Nationalmuseum (nicht ausgestellt)
- Inventarnummer
- 65/109
- Bezug
- –
- Zugang
- Überweisung 1965, Freistaat Bayern. Gemäß der Vereinbarung vom 06.12.1960 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Freistaat Bayern. Von der Treuhandverwaltung für Kulturgut übernommen vom Central Collecting Point München aus der Vermögenseinziehung Hermann Göring.
BV004394787
Zum Beschauzeichen: Kat. Der Goldschmiede Merkzeichen. Deutschland D - M, Bd. 2, Frankfurt am Main 1923, S. 126, Kat.-Nr. 2305
BV008228514
Zum Beschauzeichen: Günter Schade, Deutsche Goldschmiedekunst. Ein Überblick über die kunst- und kulturgeschichtliche Entwicklung der deutschen Gold- und Silberschmiedekunst vom Mittelalter bis zum beginnenden 19. Jahrhundert, Hanau 1974, S. 225
BV004394787
Zum Jahresbuchstaben: Kat. Der Goldschmiede Merkzeichen. Deutschland D - M, Bd. 2, Frankfurt am Main 1923, Kat.-Nr. 2308
BV008228514
Zum Meisterzeichen: Günter Schade, Deutsche Goldschmiedekunst. Ein Überblick über die kunst- und kulturgeschichtliche Entwicklung der deutschen Gold- und Silberschmiedekunst vom Mittelalter bis zum beginnenden 19. Jahrhundert, Hanau 1974, S. 229
BV003545605
Zum Vergleich: Hannelore Müller, European silver. The Thyssen-Bornemisza Collection, Stuttgart 1986
BV000787121
Zum Vergleich: Claude Blair, The history of silver, New York 1987, Abb. 119
BV046344469
Zur Provenienz: Forschungsverbund Provenienzforschung Bayern, Tätigkeitsbericht 2016/2017, Alfred Grimm (Hrsg.), München 2017, S. 93
Befund
Auf dem Standring das Beschauzeichen (Halbmond zwischen zwei Sternen in Hochrechteck) für Halle; rechts daneben das Meisterzeichen "AH" im Queroval für August Hosse; daneben der Jahresbuchstabe "C" für 1710. Auf dem Boden zentral, wohl in neuerer Zeit (im 19. Jahrhundert oder später) eingeschlagen die Zahl "348" (Inventarisierungsnummer einer privaten Sammlung?). Auf dem Boden eingeritzt "N 54" (Inventarisierungsnummer einer privaten Sammlung?) sowie weitere möglicherweise mit dieser Angabe in Zusammenhang stehende Ritzungen rechts seitlich davon:"4 60 3" sowie teilweise darüber geritzt möglicherweise ein "L" in Schreibschrift (es könnte sich dabei um eine Gewichtsangabe in Lot handeln). Rechts daneben weitere Ritzungen, die nicht lesbar sind. Zugehörig ein rosa Pappkarton, der bei Überweisung des Humpens mit einer Schnur befestigt war; darauf alte handschriftlich aufgetragene Ortsangaben mit bräunlicher Farbe untereinander "Irnhau"(?)/"Endref"(?) und darunter gestempelt in blau "Mü.Obb." (Zweitverwendung eines älteren Kartons). Auf der freien Rückseite mit Bleistift "6502/8" (Münchner Nummer, Central Collecting Point). Im Inneren des Humpens befand sich ein loser Faden, möglicherweise von einem verlorenen Anhänger (?). Die auf der Karte des Central Collecting Point als 'Identifying Mark' dokumentierte Nummer "23" (Unterstein-Gold-und-Silber-Inventar) nicht vorhanden. Auf der Unterseite des Bodens handschriftlich mit weißer Farbe "65/109" (Inventarnummer des Bayerischen Nationalmuseums).
Forschung
Nach Angabe von Walter Andreas Hofer "Vor dem Kriege an H. Göring" (vgl. Angabe auf der Karte der Restitutionskartei in der Datenbank zum Central Collecting Point). Zu unbekanntem Zeitpunkt, wohl im 19. Jahrhundert, in einer unbekannten Sammlung mit der Nummer "348" versehen. Auch die Nummer "N 54" konnte bislang in keinen Zusammenhang mit einer Sammlung gebracht werden. Nicht identisch mit dem figürlichen Humpen, den Göring auf einem Foto in der "Berliner Illustrierten Zeitung" hebt (Foto 1939). Kein Beleg für die Aussage Hofers. Marc Rosenberg, Der Goldschmiede Merkzeichen, Bd. 2, 3. Aufl., Frankfurt a.M. 1923, S. 128, Nr. 2324 nennt den Goldschmied noch nach seinen Initialen "Meister AH"; Rosenberg hatte zahlreiche Beispiele gesammelt und gibt dazu an: "Ferner sind noch etwa 16 weitere Arbeiten, teilweise mit Jahresbezeichnung von 1708-1730 nachweisbar"; die Materialsammlung Rosenbergs konnte bislang nicht auf diese Angabe hin überprüft werden. Zu unbekanntem Zeitpunkt aus unbekanntem Eigentum/Besitz in die 'Sammlung Göring'. Aufgrund der Provenienzlücke(n) kann ein NS-verfolgungsbedingter Entzug nicht ausgeschlossen werden./I.v.z.M., 2017
Sammlung
Sammlung Hermann Göring (Metall)