Sammlung
Ritterheiliger (Nachahmung im Stil des 15./16. Jhs.?) (Figur)
- Künstler/in
- –
- Entstehung
- Unterfranken (?), Mittelrhein (?)
- Datierung
- um 1500 (?)
- Material
- Lindenholz
- Maße
- H. 114 cm; Figur: H. 103 cm, B. 41 cm, T. 25 cm; Sockel: H. 11 cm, B. 41,5 cm, T. 28,5 cm
- Standort
- Bayerisches Nationalmuseum (nicht ausgestellt)
- Inventarnummer
- 65/156
- Bezug
- –
- Zugang
- Überweisung 1965, Freistaat Bayern. Gemäß der Vereinbarung vom 6.12.1960 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Freistaat Bayern. Von der Treuhandverwaltung für Kulturgut, übernommen vom Central Collecting Point München aus der Vermögenseinziehung Hermann Göring.
BV043964318
Zur Provenienz: Forschungsverbund Provenienzforschung Bayern, Tätigkeitsbericht 2015/2016, Alfred Grimm (Hrsg.), München 2016, S. 82
Befund
Auf der Vorderseite: Der Sockel besteht aus zwei übereinander liegenden Teilen, die wohl aus unterschiedlichen Zeiten stammen und durch Schrauben miteinander verbunden sind. Auf der Oberfläche des Sockels rechts vorne handschriftlich mit blauem Stift "# 4" (Nummer des Unterstein Skulpturen Inventars). Auf der Rückseite des Sockels unten rechts ein nicht deutbares Zeichen, möglicherweise eine "2." (Könnte ein Zeichen vom Sockelmacher sein). Zwischen Figur und Sockel hinten ein großer Keil. Hinten unten auf dem Keil ein weißer, von Hand zugeschnittener Papieraufkleber, darauf mit Tinte handschriftlich "H 78" (Nummer des Göring Holzplastik Katalogs). Rückseite der Figur, in der Aushöhlung, Mitte: Handschriftlich mit Bleistift "WSch". Links handschriftlich mit Bleistift von oben nach unten geschrieben "RM 1937" (Göring Jahresnummer vor anderen Inventarisierungen?), darunter mit schwarzem Stift die Inv.-Nr. des Bayerischen Nationalmuseums "65/156". Unterhalb der heutigen Inventarnummer in der Aushöhlung ein überstrichener (?) Papieraufkleber mit den Maßen 2 : 3 cm, darauf aber nichts mehr lesbar. Unter einem braunroten Farbanstrich handschriftlich mit Bleistift "W Sch". Unten links nochmals mit Bleistift "WSch" An der Rückseite der Figur von hinten gesehen unten links in kleiner Bleistiftschrift "WS".
Forschung
1908 im Besitz von Frau Wilhelm Böhler, München. Möglicherweise schon zu diesem Zeitpunkt erworben durch den Berliner Sammler James Simon, da die Skulptur 1909 nicht in der Versteigerung der Sammlung Frau Wilhelm Böhler verzeichnet war. Im Hause James Simons in Berlin aufgestellt. 1918 von James Simon, Berlin, an das Kaiser Friedrich-Museum, Berlin, verkauft. Dezember 1921 vom Kaiser Friedrich-Museum, Berlin, mit weiteren Skulpturen an Karl Haberstock, Berlin, verkauft. Einem neuen Dokumentenfund zufolge teilte Haberstock sich den Besitz mit der Kunsthandlung Julius Böhler, München. Laut Böhlers Kunstwerkskartei am 31.12.1921 zu einem Gesamtwert von 45.000.- Mark vom Kaiser-Friedrich Museum Berlin erworben, davon Eigenanteil Böhler 22.500.- Mark. Am 1.2.1922 von Böhler/Haberstock an Julius Drey, München, für 100.000.- Mark verkauft. Nach Steuerabzug (2%) Anteil Böhler / Haberstock je 49.000.- Mark. Die Provenienzlücke zwischen 1922 und 1935 ist bislang nicht zu schließen. Spätestens 1935 wieder im Besitz der Kunsthandlung Karl Haberstock, Berlin. Von diesem 1935 dem Bayerischen Nationalmuseum zum Kauf angeboten, aber wegen Fälschungsverdacht nicht erworben. Ein ursprünglich vermuteter Zwischenbesitz "Frau Bernheim, Berlin" und Verkauf an Haberstock im September 1935 ist daher wieder im Bereich des Möglichen. Im November 1936 zusammen mit Münchner Nummer 5619 für RM 6.000.- an die Kunstsammlung Hermann Göring. In der Sammlung Göring unter der laufenden Nummer 3a im Holzplastik Inventar inventarisiert. Zu unbekanntem Zeitpunkt im Holzplastik Katalog die Nummer H 78 zugewiesen./I.v.z.M., 2016
Sammlung
Sammlung Hermann Göring