Sammlung

Deckelpokal mit Szenen aus dem Alten Testament

Künstler/in
Caspar Hentz
Entstehung
Augsburg
Datierung
zwischen 1600 und 1615
Material
Silber, getrieben, gegossen, punziert, vergoldet
Maße
Gesamt: H. 67,3 cm, Dm. 16,8 cm, G. 1659,0 g; Pokal: H. 47,6 cm, Dm. 15,8 cm, G. 1226,0 g; Deckel: H. 20,3 cm, Dm. 16,8 cm, G. 434,0 g
Standort
Bayerisches Nationalmuseum (nicht ausgestellt)
Inventarnummer
65/136
Bezug
Zugang
Überweisung 1965, Freistaat Bayern. Gemäß der Vereinbarung vom 06.12.1960 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Freistaat Bayern. Von der Treuhandverwaltung für Kulturgut übernommen vom Central Collecting Point München aus der Vermögenseinziehung Hermann Göring

Deckelpokal mit Szenen des Alten Testaments auf der Kuppawandung; auf dem Deckel Jagd und Fischfang

BV000960154
Zum Beschauzeichen: Helmut Seling, Die Kunst der Augsburger Goldschmiede 1529-1868. Meister, Marken, Werke. Band III: Meister, Marken, Beschauzeichen, München 1980, Kat.-Nr. 23

BV000960154
Zum Meisterzeichen: Helmut Seling, Die Kunst der Augsburger Goldschmiede 1529-1868. Meister, Marken, Werke. Band III: Meister, Marken, Beschauzeichen, München 1980, Kat.-Nr. 1051

BV046344469
Zur Provenienz: Forschungsverbund Provenienzforschung Bayern, Tätigkeitsbericht 2016/2017, Alfred Grimm (Hrsg.), München 2017, S. 94

Befund

Die Marken befinden sich ausschließlich auf dem Fuß: außen auf dem Standring links das Beschauzeichen "Pyr" für Augsburg, zwischen 1600 und 1615; rechts daneben das Meisterzeichen "CH" (ligiert) im Kreis für Caspar Hentz. Auf dem Buckel im Zentrum des Fußinneren Reste eines weißen Papieraufklebers mit blauem Doppelrand, außen eine dicke, innen eine dünne Umrandungslinie, die ehemalige Beschriftung ist nicht mehr lesbar, doch handelt es sich wohl um die noch vom Central Collecting Point dokumentierte "A2" oder "a2". Über dem Etikett der Rest einer getilgten roten Lackaufschrift, nicht mehr lesbar. Auf dem inneren Profil Tremolierstrich. Auf der Unterseite der Kuppa ein weiterer Tremolierstrich, keine Marken. Auf dem Deckel auf der Innenseite ein weiterer Tremolierstrich, keine Marken. Auf der Innenseite des Deckels und der Unterseite des Fußes handschriftlich mit roter Farbe "65/136" (Inventarnummer des Bayerischen Nationalmuseums).

Forschung

Laut den Angaben des Central Collecting Point sowie der Treuhandverwaltung für Kulturgut handelt es sich nach Aussage Walter Andreas Hofers um "Altbesitz" bzw. eine Erwerbung Görings vor Kriegsbeginn. Um 1600-1615 entweder im Auftrag von Erzherzog Maximilian III. von Oberösterreich oder von Unbekannt für Erzherzog Maximilian III. von Oberösterreich durch den Augsburger Goldschmied Caspar Hentz angefertigt. Aus der Sammlung Erzherzog Maximilians entweder als Geschenk an Unbekannt oder noch zu Lebzeiten in das Eigentum des Deutschen Ordens (ein Inventar von 1632 konnte daraufhin nicht überprüft werden; in den veröffentlichten Inventaren nicht nachzuweisen). Zu unbekanntem Zeitpunkt vor 1900 aus dem potentiellen Besitz des Deutschen Ordens an Unbekannt. Zu Anfang des 20. Jahrhunderts nicht mehr im Besitz des Deutschen Ordens. Im 19. oder frühen 20. Jahrhundert wohl in einer unbekannten Sammlung mit einem Aufkleber, der mit blauem Doppelrand versehen war und wohl die Nummer "A2" trug. Unbekannte Besitzverhältnisse bis 1943. Möglicherweise identisch mit einem 1943 durch Walter Bornheim, Galerie für Alte Kunst, München, in Paris bei Etienne Donath, Rue Milton 43, für Ffrcs.100 000.- erworbenen Augsburger Pokal des 16. Jahrhunderts mit Ritterfigur, der von Bornheim durch Unbekannt als Geschenk in die 'Sammlung Göring' kam und dort von den Alliierten aufgrund eines Abschreibfehlers nicht identifiziert werden konnte. Zu unbekanntem Zeitpunkt aus unbekanntem Eigentum/Besitz in die 'Sammlung Göring'. Aufgrund der Provenienzlücke(n) kann ein NS-verfolgungsbedingter Entzug nicht ausgeschlossen werden./I.v.z.M., 2017

Sammlung

Sammlung Hermann Göring (Metall)

Münchner Nummer

6296/4

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