Sammlung

Schauplatte

Künstler/in
Jacob I Warnberger
Entstehung
Augsburg
Datierung
zwischen 1665 und 1669
Material
Silber, getrieben, ziseliert, graviert, punziert
Maße
H. 64,5 cm, B. 77,0 cm, T. 6,8 cm, G. 3240,0 g
Standort
Bayerisches Nationalmuseum (Saal 93)
Inventarnummer
65/130
Bezug
Zugang
Überweisung 1965, Freistaat Bayern. Gemäß der Vereinbarung vom 06.12.1960 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Freistaat Bayern. Von der Treuhandverwaltung für Kulturgut übernommen vom Central Collecting Point München aus der Vermögenseinziehung Hermann Göring.

Die große, querovale Schauplatte zeigt im Spiegel eine Szene mit reitendem Silen, Satyrn, Putten und weiteren Figuren, die mit dem Tragen und Ausschenken von Wein beschäftigt sind. Auch auf der Fahne sind bacchantische Szenen dargestellt.

BV000960154
Zum Beschauzeichen: Helmut Seling, Die Kunst der Augsburger Goldschmiede 1529-1868. Meister, Marken, Werke. Band III: Meister, Marken, Beschauzeichen, München 1980, Kat.-Nr. 127-129

BV000960154
Zum Meisterzeichen: Helmut Seling, Die Kunst der Augsburger Goldschmiede 1529-1868. Meister, Marken, Werke. Band III: Meister, Marken, Beschauzeichen, München 1980, Kat.-Nr. 1751

BV044293260
Zum Objekt: Ilse Von zur Mühlen, Silber aus ehemals jüdischem Besitz?. Die Bestände aus "Münchner Silberabgaben" und Silber aus der "Sammlung Göring" am Bayerischen Nationalmuseum, in: Tagungsband Raubkunst? Silber aus ehemals jüdischem Besitz - wie gehen Museen damit um? Symposium anlässlich der Ausstellung "Raubkunst? Provenienzforschung zu den Sammlungen des Museums für Kunst und Gewerbe Hamburg", hrsg. von Sabine Schulze und Silke Reuther, Hamburg 2016, S. 24-29, S. 24-29, Abb. 2-3

BV046344469
Zur Provenienz: Forschungsverbund Provenienzforschung Bayern, Tätigkeitsbericht 2016/2017, Alfred Grimm (Hrsg.), München 2017, S. 94, Abb. S. 95

Befund

Auf der Oberseite der Fahne links verschlagenes Beschauzeichen "Pyr" für Augsburg, um 1665-1669; auf der Oberseite der Fahne rechts Meisterzeichen von Jacob I Warnberger: sitzende Eule zwischen zwei Punkten im abgerundeten Quadrat, darunter die Initialen "IW". Auf der Rückseite der Fahne (bei 3 Uhr) die niederländische Repunze: "J", bei 5 Uhr eine Ritzung "9/8" (der "9" folgt eine "0", die durchgestrichen wurde, zu lesen eventuell als "Phi/Gamma"?); bei 1 Uhr Tremolierstrich, darunter eine weitere Ritzung "10/8". Unterhalb der Ritzung "10/8" waagerecht verlaufende Kratzer, die möglicherweise eine weitere Ritzung tilgen sollten.

Forschung

In den Datenbanken zum Central Collecting Point und der Treuhandverwaltung für Kulturgut keine Angaben zur Vorprovenienz. Zwischen 1906 und 1945, wahrscheinlicher noch ab 1931, in die Niederlande eingeführt, und durch die Repunze "I." (als Bild "J.") die Einfuhrsteuer dokumentiert (vgl. BNM Inv.-Nr. 65/100). Die Platte ist weder in den digitalisierten Auktionskatalogen (German Sales) noch auf Lostart.de nachweisbar. Auch in der Datenbank der noch immer vermissten Kunstwerke der Niederlande (Herkomst Gezocht, interne Datenbank) konnte die Platte nicht nachgewiesen werden. Eine These, die Platte könne identisch sein mit einer von Marc Rosenberg, Der Goldschmiede Merkzeichen, Bd. 1, 3. Aufl., Frankfurt a.M. 1923, S. 148, Nr. 688 d, für Jacob Warnberger im Historischen Museum in Stockholm angegebenen Platte, konnte nicht verifiziert werden. Zwischen 1938 und 1945, wohl aber nach 1940 (nach der Besetzung Frankreichs), im Besitz des Kunsthändlers Walter Bornheim, Galerie für Alte Kunst, München, vermutlich aus französischem Vorbesitz. Zu unbekanntem Zeitpunkt nach 1938, wohl über Bornheim und einen unbekannten Schenker, in die 'Sammlung Göring'. Aufgrund der Provenienzlücke(n) kann ein NS-verfolgungsbedingter Entzug nicht ausgeschlossen werden./I.v.z.M., 2017

Sammlung

Sammlung Hermann Göring (Metall)

Münchner Nummer

6314/17

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